Testspiel abgesagt

Am Mittwoch, 24. Juli, sind die Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen in ihr fünftägiges Trainingslager in die Hermann-Neuberger-Sportschule aufgebrochen. Vor der Abfahrt ins 280 Kilometer entfernte Saarbrücken stand für die Spieler von Trainer Dusko Bilanovic noch eine schweißtreibende Lauf- und Krafteinheit auf dem Programm. Danach stärkte sich das Team beim gemeinsamen Mittagessen im Ristorante „Paparazzi“ am Rathausvorplatz. Gleich nach der Ankunft in Saarbrücken stand das erste Hallentraining auf dem Programm. Insgesamt neun Einheiten hatten Bilanovic und Co-Trainer Peer Pütz für das fünftägige Trainingslager angesetzt. Zusätzlich bestritten die ersatzgeschwächten „Wiesel“ am Freitagabend, 26. Juli, ein Testspiel gegen den Süd-Drittligisten TuS Dansenberg. Der Zweitligist gewann mit 31:22 (Halbzeit 17:12). Bester TSV-Torschütze in einer munteren Partie war Pascal Noll mit sechs Treffern. Erst mit einem 6:1-Lauf mitten in der zweiten Halbzeit sorgte der Zweitligist bis zum 27:17 (50. Minute) für die endgültige Entscheidung. Neben den Nationalspielern Eloy Morante Maldonado (bei der U21-WM in Spanien, wo das deutsche Team Neunter wurde; Maldonado spielte wegen einer Ellenbogenzerrung seit der Vorrunde nicht mehr mit), Ian und Patrick Hüter (mit dem Team USA unterwegs), Sven Eberlein (ärztliche Vorsichtsmaßnahme), Matija Mircic (Bänderdehnung) und Heider Thomas (beruflich im Ausland), die im Trainingslager fehlen, kamen im Spiel gegen den Dansenberg Janis Boieck (Aufbautraining) und Joshua Reuland (geschont) nicht zum Einsatz. Benni Richter trat aus einer Vorsichtsmaßnahme nur zu fünf Siebenmetern an und verwandelte diese alle sicher. Der Trainer nach dem Spiel: „Es war ein guter Test. Der Fokus lag heute auf der Abwehrarbeit und hier konnte ich einige Fortschritte erkennen. Mit der Einsatzbereitschaft bin ich sehr zufrieden. Es ist auch gut für die Jungs, dass sich alle Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnten.“ Am vergangenen Samstag stand der Einstandsabend an, um die neuen Spieler „offiziell“ ins Team aufzunehmen. Bilanovic zog nach dem Trainingslager insgesamt ein positives Fazit: „Die Spieler sind bis zum Maximum gegangen und haben 100 Prozent gegeben.“ Auch die phasenweise tropischen Temperaturen taten dem Arbeitseifer seiner Schützlinge keinen Abbruch. Den Fokus legte der Coach auf Schnelligkeit und Schnellkraft, gemischt mit handballerischen Sequenzen: Kooperation zwischen Rückraum- und Außenspieler, Verbesserung der Abwehrarbeit im Innenblock.

Nach der Rückkehr aus dem Saarland bekamen die Spieler erst einmal zwei Tage frei, um sich zu regenerieren und kleinere Blessuren auszukurieren. Aufgrund der aktuell dünnen Personaldecke wurde das für Mittwochabend, 31. Juli, im Sportcenter geplante Testspiel gegen die Limburg Lions abgesagt. Somit ist das Team erst wieder am kommenden Wochenende beim Turnier der SG Langenfeld unter Wettkampfbedingungen im Einsatz. Im Sportcenter geht es am nächsten Mittwoch, 7. August, um 18.30 Uhr mit dem nächsten Testspiel gegen den Verein SK Hawks aus Südkorea weiter. (Oliver Baum)

Erlös für „Tour de Jugendhilfe“

Endlich angekommen: Das Team beim Finale im Raphaelshaus. (Foto: Raphaelshaus)

In 14 Tagen, am Samstag, 10. August, startet das Dormagener Radrennen an der Römerstraße. Das Event für die ganze Familie richtet der RSC Nievenheim unter der Federführung von Martin Ritterbach und dessen Helferteam aus. Nicht nur Amateure kommen dann zum Zug, sondern auch Kinder und Jugendliche, aber auch einige Prominente aus Dormagen. Sie meistern den Rundkurs als letztes an diesem Tag, denn im Anschluss folgt ein Gewinnspiel, dessen Erlös an die „Tour de Jugendhilfe geht“, die im vergangenen Jahr sehr erfolgreich Premiere feierte. Dabei handelt es sich um ein mehrtägiges Radrennen, das vom KInder- und Jugendhilfezentrum „Raphaelshaus“ in Zusammenarbeit mit dem Vereine „Kleiner Muck“ organsiert wird. 60 Kinder und Jugendliche aus sieben verschiedenen Einrichtungen radelten über die Ostertage von Jugendhilfeeinrichtung zu Jugendhilfeeinrichtung und kämpften in zwei Wertungsklassen um die berühmten Trikots der „Tour de France“ sowie des „Giro d`Italia“. Allabendlich gab es unter den Klängen der Europahymne die Siegerehrung, bei der die jeweils tagesschnellsten Teams sowie die Bergfahrerteams mit den wohlbekannten Siegertrikots ausgezeichnet wurden.

Wer die Bilder der großen Radrundfahrten kennt, der weiß um die besonderen Gänsehautmomente. Es ist der einsame Kampf des Ausreißers vor dem verfolgenden Peloton, die Sprintankunft in halsbrecherischer Geschwindigkeit zwischen unüberschaubaren Zuschauermengen, die Anfahrt des Gelben Trikots auf Paris und natürlich die Zielankunft im Mannschaftszeitfahren, einer der Königsdisziplinen im Radsport, die bei der „Tour de Jugendhilfe“ natürlich nicht fehlen darf.

Die diesjährige „Tour de Jugendhilfe“ bot alle Bilder und Erlebnisse, die ein richtiges Radrennen benötigt. Bunte Pelotons, schnelle Sprintrennen, technische Pannen, Stürze, ein paar Tränen – aber vor allen Dingen viele lachende und sehr stolze Kindergesichter. Nach acht Tagen mit fast 1.000 Kilometern Asphalt garniert mit 4.500 Höhenmetern fuhren die „Helden der Landstraße“ unter dem tosenden Applaus vieler Zuschauer auf das Gelände des Raphaelshauses, um sich für eine sportlich herausragende Leistung feiern zu lassen. Wie im vergangenen Jahr eroberte das Team „Raphael“ in der großen Wertungsklasse das berühmte Gelbe Trikot, letztendlich auch durch die schnellste Zeit beim Mannschaftszeitfahren. In der kleinen Wertungsklasse gelang dies dem Team von der Jugendhilfeeinrichtung Marienhausen, das mit dem Rosa Trikot des Giro d`Italia ausgezeichnet wurde. Die Bergtrikots beider Wertungsklassen eroberten die Teams des „Kleinen Mucks“. Zusätzlich zu den Trikots wurden alle Fahrer, die im Raphaelshaus angekommen sind, mit dem berühmten Pflasterstein – der legendären Trophäe von Paris-Roubaix – belohnt, als Zeichen dafür, dass sie in den Osterferien Großartiges geleistet hatten. Ein buntes Teilnehmerfeld freut sich auf die Neuauflage im kommenden Jahr und natürlich auf den zu erwartenden Erlös des Gewinnspiels aus dem bevorstehenden Dormagener Radrennen. ⇥(-ale/sf)

Kampf gegen Gewerbesteuerdumping

Bei der Verabschiedung der „Zonser Erklärung“ am Donnerstag dabei (v.l.): Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann,
der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel und Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld. Foto: stp

Am vergangenen Donnerstag kamen gleich 33 Bürgermeister oder andere Stadtvertreter NRWs auf Einladung von Bürgermeister Erik Lierenfeld ins beschauliche Zons. Fast zwei Stunden diskutierten sie lebhaft, wie es später hieß, hinter verschlossenen Türen. Am Ende unterzeichneten 22 Städte, inklusive Dormagen, die Zonser Erklärung und setzten so ein gemeinsames Zeichen gegen ein „Dumping“ bei der Gewerbesteuer. Bei der anschließenden Pressekonferenz, bei der neben „Hausherr“ Lierenfeld, Roland Schäfer, Bürgermeister von Bergkamen und Präsident des Städte- und Gemeindebundes NRW, Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel sowie Rajko Kravanja, Bürgermeister von Castrop-Rauxel, teilnahmen, freute sich Lierenfeld, dass das Thema Gewerbesteuer auf so hohes Interesse gestoßen war. „Wir hoffen aber, dass wir weitere starke Partner für unser Anliegen gewinnen können – aus ganz Deutschland“, so Lierenfeld. Die Zonser Erklärung markiere den Beginn einer intensiven Zusammenarbeit für mehr Steuergerechtigkeit und Solidarität zwischen den Kommunen im Bundesgebiet. In der Erklärung heißt es unter anderem: „Dass es bald überall in Deutschland zur gängigen Praxis von Großkonzernen werden könnte, durch konzerninterne Verlagerungen steuerliche Erträge oder die Einrichtung von ,Briefkastenfirmen’ Steuern zu sparen, ist besorgniserregend.“ Eine Forderung der gemeinsamen Erklärung ist daher die Neugestaltung der steuer- und kommunalverfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen im Bereich des Gewerbesteuergesetzes. „Wir setzen uns dafür ein, dass die Gewerbesteuer dort gezahlt wird, wo die Bänder laufen, die Schlote qualmen und LKWs über den Asphalt rollen – und nicht dort, wo der Briefkasten hängt“, heißt es in der Erklärung. „Die Gewerbesteuer zählt zu den wichtigsten Einnahmequellen einer Kommune und ist damit eine der bedeutendsten finanziellen Säulen für die Aufgabenwahrnehmung. Ein Unterbietungswettlauf muss deshalb unbedingt vermieden werden. Er schadet am Ende allen, insbesondere den Bürgern“, erklärte Schäfer. Gänzlich anders sah dies offenbar der Monheimer Bürgermeister Daniel Zimmermann. Er habe dargestellt, dass die Senkung der Gewerbesteuer zu kaum einer Abwanderung von Unternehmen angrenzender Kommunen geführt habe. Monheim unterzeichnete erwartungsgemäß wie weitere neun Städte die Zonser Erklärung nicht. Im nächsten Schritt soll eine Arbeitsgruppe gebildet werden, die unter Beteiligung der kommunalen Spitzenverbände an konkreten Vorschlägen arbeitet, um zu einem gerechteren System zu kommen. Bergkamen, Düsseldorf, Dormagen, Duisburg, Monheim, Krefeld sind mit dabei. (ale)

Hitze macht Bäumen zu schaffen

Leichtes Spiel haben Borkenkäfer und Co., wenn Bäume durch die Trockenheit
gestresst sind. Diese Nadelbäume hatten keine Chance. Foto: Andrea Lemke

Kein Regen, dafür Sonne satt gab es in dieser Woche. Heiße Nächte ließen fast keinen Schlaf zu. Wer sich nicht irgendwo abkühlen konnte, blieb am besten direkt zu Hause. Der heiße Sommer bis an oder über die 40-Grad-Marke bedeutet auch für die Natur den Härtetest. Die aktuelle Hitze und vor allem die Trockenheit macht den Bäumen zu schaffen. Um mit den widrigen Umständen klar zu kommen, haben sie allerdings pfiffige Strategien entwickelt. Um Energie zu sparen, lassen manche Bäume einfach die Blätter hängen. Dahinter verbirgt sich ein Druckabfall. Wird die Wasserversorgung der Bäume schlechter, fällt der Druck, mit dem das Wasser von den Wurzeln in die Kronen transportiert wird, ab. Die Bäume müssen also härter arbeiten, um das Wasser bis in die Blätter transportieren zu können. Bleibt es trocken und heiß kommt Plan B: Die Bäume fangen an ihr Laub abzuwerfen „und spielen Herbst“, erklärt Revierförster Theo Peters. Das ist gerade zum Beispiel bei Birken zu beobachten. Eichen, Weiden und Pappeln trennen sich im Notfall gleich von ganzen Ästen. Bei Nadelbäumen wirkt sich der Stress durch Hitze hingegen anders aus. Die Trockenheit schwächt den Baum und so haben Eindringlinge wie der Borkenkäfer leichtes Spiel. Gerade im vergangenen Jahr gab es einen massiven Befall dieses Schädlings. Die Folge waren Fällungen im größeren Stil, so zum Beispiel rund um den Tannenbusch. Wie sehr die Nadelbäume in diesem Jahr betroffen sein werden, steht noch in den Sternen. Fakt ist, dass durch die Trockenheit manche Schädlinge leichtes Spiel haben. Zwar soll am Wochenende der lang ersehnte Regen kommen, aber ob der reicht, um Bäume, Blumen oder Felder genügend zu wässern, bleibt ungewiss. Doch Anwohner können zumindest den Bäumen an den Straßen helfen, die ja nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch für ein angenehmes Klima und natürlichen Schatten sorgen. Mindestens einmal pro Woche sollte der Baum vor der Haustüre mindestens zehn Liter Wasser erhalten. Dabei ist darauf zu achten, dass das Wasser auch wirklich einsickert. Beste Gießzeit: früh morgens oder nach Sonnenuntergang. Wer auch etwas für Insekten, Igel oder Eichhörnchen tun möchte, sollte Wasser bereitstellen. Für Insekten wie Hummel, Biene und Co. ist wichtig, dass sie auf etwas landen können, wie zum Beispiel Murmeln oder kleine Steinchen, die im Wasserbehälter herausragen, nur dann ertrinken sie nämlich nicht. Apropos trinken: Auch wir Menschen sollten bei der Hitze viel trinken, am besten Wasser oder ungesüßte Tees und uns möglichst im Schatten oder in kühlen Räumen aufhalten. Tabu in diesen Tagen: extremer Sport oder schwere körperlichen Arbeiten in der prallen Sonne. Ein No-Go ist und zudem auch äußerst lebensgefährlich: Kinder oder Tiere im Auto lassen, nicht einmal für fünf Minuten. ( -ale)

Mann im Rhein vermisst

Die Suche im Rhein blieb erfolglos.
Foto: Archiv/ale

Ein großer Rettungseinsatz von Feuerwehr und Polizei folgte am Donnerstag, 25. Juli, auf die Meldung von Zeugen, dass ein junger Mann im Rhein bei Zons in Not geraten sei. Die Anrufer berichteten, dass der 22-Jährige beim Baden plötzlich untergegangen und nicht mehr aufgetaucht sei. Trotz der intensiven Suche, bei der auch Boote und ein Hubschrauber eingesetzt wurden, blieb der Mann vermisst. Nach Stand der derzeitigen Ermittlungen wird von einem Unglücksfall ausgegangen. (-sf/ale)

Neue Technik für Chorhaus

Im Römerhaus direkt neben der katholischen Pfarrkirche St. Michael wurde jetzt der Abschluss eines sehr erfolgreichen Crowdfunding-Projektes zwischen dem Chorhaus St. Michael Dormagen und der VR Bank gefeiert: 30.000 € konnte die Chorhausleitung in die Anschaffung modernster Ton- und Lichttechnik investieren. Mehr als 1.500 Einzelspender waren dem Aufruf zur Teilnahme an dem Crowdfunding-Projekt gefolgt. „Das ist ein Riesenerfolg, denn nicht nur die VR Bank steuerte ihren Anteil zu jeder Spende bei, sondern wir wurden durch den Spendenbeirat der VR Bank auch noch an den Erträgen aus dem Gewinnsparen bedacht“, freute sich nicht nur der Chorhaus-Vorsitzende Willy Schlömer. Vor rund einem Jahr liefen die ersten Gespräche mit den Vertretern der Bank, deren Vorstandsmitglied Rainer Hilgers dem Chorhaus ein „Alleinstellungsmerkmal“ attestierte: „Viele Beteiligte haben dazu beigetragen, dass das Chorhaus mittlerweile eine große Anerkennung für die tolle Arbeit bekommt, die dort insgesamt, aber vor allem im Nachwuchsbereich geleistet wird.“ Die Entwicklungen und die Ergebnisse, die in Form der vielen Konzerte zu hören und zu sehen seien, sei „begeisternd und anerkennenswert. Musik ist persönlichkeitsbildend. Das fördern wir als VR Bank gerne.“ Das Geldinstitut ist einer der Anfangspartner, die den Aufbau des Chorhauses in seinen heutigen Strukturen mit drei hauptamtlichen Leitern überhaupt erst ermöglicht hat. Um die knapp 400 Aktiven, darunter rund 170 im Alter von unter 18 Jahren, kümmern sich zudem sechs Honorarchorleiter. Konkret angeschafft und von Chorhaus-Jugendleiter Felix Schirmer, dem Jugendchor „VoiceOver“ und Alexander Abel vorgestellt und demonstriert (Foto auf Startseite: Oliver Baum) wurden ein großes Mischpult (Powermixer), ein transportables E-Piano, eine leicht tragbare Aktivbox mit eingebautem Mischpult, vier Acht-Zoll-Frontboxen (für das Publikum), vier Monitorboxen (für den Chor), Sänger- und Instrumentenmikrofone, acht akkubetriebene, kabellose LED-Leuchten mit Farb- und Effektvariationen sowie ein Chorhaus-Pavillon, der bei Marketingaktionen und als variables Kassen- und Infohäuschen eingesetzt werden kann. Zusammen mit dem Equipment von „Abel Audio“, dem ständigen Partner des Chorhauses in Sachen Ton- und Lichttechnik, ist die große Sängerschar der verschiedenen Altersgruppen nun bestens für die Zukunft aufgestellt. 20.000 € waren beim Crowd-Funding zusammen gekommen, die VR Bank spendete 5.000 € und der Spendenbeirat bewilligte weitere 5.000 €. (Oliver Baum)

Nachhaltigkeit hat sich gelohnt

Doreen Sander (v.l.n.r.), Susanne Hohendorf, Ralf Krechel und Bettina Stürmer sind Teil der „grünen Gruppe“ und freuen sich riesig über den ersten Platz beim städtischen Nachhaltigkeitspreis 2019. Foto: Andrea Lemke

Damit hatte die Initiative „Grüngestaltung und Dorf in der Landschaft“, kurz die grüne Gruppe innerhalb des Projektes „Unser Dorf hat Zukunft“, überhaupt nicht gerechnet: Sie holte den ersten Platz beim „Nachhaltigkeitspreis 2019“ der Stadt Dormagen. Bei genauerer Betrachtung war das aber gar nicht so abwegig, denn was die Aktiven Susanne Hohendorf, Bettina Stürmer, Doreen Sander, Monika Walter, Doris Müller, Doris Scheske, Erich Esser, Gernot Göbert und Ralf Krechel in den vergangenen Monaten mit weiteren freiwilligen Helfern aus dem Ort geleistet haben, kann sich durchaus sehen lassen.
Da wäre zum einen der Gemeinschaftsgarten „Himmel un Ääd“, der biologisch und nachhaltig von mehreren Strabergern Familien bewirtschaftet wird. Möglich ist dies geworden, weil eine Landwirtin der Gruppe einen rund 440 Quadratmeter großem brachliegenden Bauerngarten zur Verfügung stellte. Der ist mittlerweile in kleinere Parzellen unterteilt worden. Heute nutzen ihn fünf Familien kostenfrei und können dort ihr Gemüse, Kräuter und Obst ernten. So entstand aus einer Brache wieder ein bunter und blütenreicher Bauerngarten. Um zur Verschönerung des Dorfes beizutragen und auch älteren Mitbürgern die Möglichkeit zu geben, ohne Fahrten in benachbarte Orte  Blumen und Kräuter zu erhalten, initiierte die Truppe bereits zweimal einen Blumenverkauf zum Selbstkostenpreis auf dem Linden-Kirch-Platz, der sehr gut angenommen wurde. Ein weiteres Projekt heißt „Naturschutz statt Luftschutz“. Dazu wurde der alte Kriegsbunker an der Ecke Kronenpützchen/Fasanenweg freigelegt, eine neue Eingangstür geschmiedet mit einem Einflugschlitz für Fledermäuse, spezielle Hohlblocksteine im Inneren sowie ähnliche Unterschlupfmöglichkeiten angebracht, damit sich dort zukünftig Fledermäuse wohl fühlen. Unterstützt wurde das Team bei diesem Projekt von Handwerkern und der Feuerwehr vor Ort sowie von der Stadt. Ebenfalls im Natur- und Artenschutz angesiedelt ist das Wohnungsprojekt für die Schleiereule. Die brütet besonders gerne in dunklen Ecken in Scheunen, oder Kirchdachböden. „Leider hat sie oft Wohnungsnot“, so Krechel.
Das soll sich ändern und die Schleiereule soll zukünftig ein neues Zuhause in einem eigens gezimmerten Spezialnistkasten, den die „Rentnerband“ von Hackenbroich gefertigt haben, im Kirchturm von St. Agatha bekommen. Zur Dorfverschönerung hat die Gruppe auch in einigen öffentlichen Rasenflächen im Herbst vergangenen Jahres jede Menge Osterglockenzwiebeln in die Erde gebracht, die schon im Frühjahr drauf die Straberger mit ihrer Blütenpracht begeisterten. Zu einem Dorf gehören auch Kinder und Jugendliche. Dank einer Schreinerei, die 30 Nistkästen professionell gezimmert und zusammengebaut hat, sollen im Herbst die Nistkästen für Meise, Star und Co. bemalt werden und deren Eltern dann zum Aufhängen im eigenen Garten zur Verfügung gestellt werden.
Alle Mühen haben sich gleich doppelt gelohnt: Zum einen partizipiert die Dorfgemeinschaft von vielen Projekten, zum anderen erhielt die Initiative zusätzlich noch 1.000 Euro, die mit dem ersten Platz des Dormagener Nachhaltigkeitspreises 2019 einhergehen.
Bürgermeister Erik Lierenfeld zeichnete nicht nur sie vor Kurzem aus, sondern auch weitere nachhaltige Projekte aus dem Stadtgebiet. Auf dem mit 750 Euro dotierten zweiten Platz landete das Projekt „Walddetektive“, eingereicht von Waldpädagogin Nina Kessler. Bei diesem Projekt steht die Bildung im außerschulischen „Lernort Natur“ im Mittelpunkt. Die beiden Gruppen der Walddetektive treffen sich einmal in der Woche für jeweils zwei Stunden und verbringen die gemeinsame Zeit in der Regel im Wald (Tannenbusch). Meist stehen die Treffen unter einem bestimmten Thema, zu dem dann geforscht, gebaut, gesammelt, experimentiert oder beobachtet wird. Der dritte Platz und 500 Euro ging an das Projekt „Berthas Garten“, den Schulgarten an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule. Der Schulgarten verknüpft ökologische, ökonomische und soziale Aspekte und macht sie durch eigenes Handeln erfahrbar. Die Schüler können im Schulgarten lernen, was Nachhaltigkeit bedeutet, warum sie wichtig ist und wie sie sich konkret umsetzen lässt. Den diesjährigen Anerkennungspreis, mit 250 Euro dotiert, erhielt das Projekt „Rhein Clean Up“ von Karin Schwanfelder. Damit würdigte die Stadt das herausragende Engagement Schwanfelders für die Umwelt und gegen die Vermüllung des Rheinufers und anderer Bereiche. ⇥-Andrea Lemke