Vorbild für Pferdemädchen

 

Anja und ihr Pferd Sam sind ein echtes Dream-Team. Zwischen den beiden herrscht eine Einigkeit, die es nur sehr selten gibt. Egal ob bei Turnieren oder einfach nur bei einem Ausritt durch den Wald, die zwei harmonieren perfekt. Seit Anja den Haflinger Sam vor etwa drei Jahren von Bekannten übernommen hat, sind sie unzertrennlich. „Ich kenne Sam in- und auswendig. Er kann ein ganz schöner Sturkopf sein, aber ein lieber“, so Anja. Seit diesem Zeitpunkt ist sie auch auf Instagram (@anja_fee) aktiv. „Ich hatte damals eine Plattform gesucht, auf der ich Fotos von Sam hochladen und teilen kann, da ich von Anfang an Spaß an Fotos von und mit Sam hatte“, erinnert sich Anja an die Anfänge. Mittlerweile folgen über 95.000 Menschen ihrem täglichen Leben mit Sam. „Nach den Fotos habe ich irgendwann angefangen Inspirationen für verschiedene Reiteroutfits zu posten und dann kam eins zum anderen“, erzählt Anja. Geplant hatte sie davon nichts, denn Erfolg kann einfach nicht geplant werden. Nach einer gewissen Zeit wurden Firmen auf ihren Account aufmerksam und die ersten Kooperationsanfragen folgten. „Die Zusammenarbeit mit Firmen sind ein schöner Nebeneffekt meiner ganzen Arbeit auf Instagram. Mir geht es dabei nicht um das Geld. Ich schaue immer, ob die Kooperationen oder Produkte auch zu mir passen“, erklärt Anja. Beispielsweise bekam sie einmal eine Anfrage, ob sie eine Menstruationstasse bewerben möchte. „Ich frage mich, was diese Kooperation auch nur ansatzweise mit der Thematik auf meinem Account zu tun hat. Über solche Sachen kann ich nur schmunzeln.“ Aber es waren auch schon tolle Sachen dabei. So wird Anja regelmäßig zu großen Turnieren und Veranstaltungen eingeladen und kann daher hinter die Kulissen bei bekannten Pferdeveranstaltungen wie dem „CHIO“ in Aachen oder den Deutschen Meisterschaften in Balve werfen. Doch auch für ihre zahlreichen Follower fällt meistens etwas ab. So verlost sie oft Reitzubehör und Ähnliches oder hat einen Rabattcode für Online-Shops zur Verfügung gestellt bekommen. Doch das alles erfordert auch viel Arbeit. „Alleine würde ich alles gar nicht schaffen, deswegen unterstützt mich meine Mutter, wo sie nur kann, und macht auch immer die Bilder. Influencer sein, ist eben nicht nur Fotos machen und hochladen. Die Fotos müssen vorher noch bearbeitet werden. Außerdem müssen Rechnungen für die Firmen geschrieben werden und dann versuche ich noch die Fragen und Nachrichten meiner Community zu beantworten“, erklärt Anja. Zwei bis drei Stunden verbringt sie täglich auf Social Media. Doch neben dem vielen Zuspruch, lieben Nachrichten und Fanpages gibt es auch negative Seiten des Lebens in der Öffentlichkeit. Hater-Kommentare sind da noch das kleinere Übel. „Da spricht dann meistens der Neid aus der Person, die solche Nachrichten verfasst. Klar: Man macht sich immer angreifbar, wenn man sein Leben teilt, aber bei Drohungen hört der Spaß auf. Heutzutage ist es einfach, etwas Schlechtes zu schreiben, aber den Empfänger verletzen diese Worte trotzdem“, so Anja. Deswegen macht sie sich im Rahmen einer Kampagne zusammen mit anderen Influencern gegen Mobbing und Hater stark. Durch Instagram sei sie so viel selbstbewusster geworden und auch ein klein wenig stolz auf ihre Arbeit. Manchmal wird sie auf Messen angesprochen und ihre Fans möchten ein Foto mit ihr machen. Das ist ein schönes Gefühl und Belohnung für ihre Arbeit. Anja hat vor kurzem ihr Abitur am Leibniz-Gymnasium Hackenbroich gemacht und strebt jetzt ein Studium im Bereich der Medienwissenschaften an. Instagram und ihren Followern wird sie weiterhin treu bleiben. Wer neugierig geworden ist, kann gerne auf Instagram oder Tik Tok bei @anja_fee vorbeischauen. (Text: Amelie Vallbracht; Fotos: Ingrid Federwisch)