Fast 160 Millionen Euro

Der Eigenbetrieb Dormagen wurde Anfang November 2017 mit einer weitergehenden Sanierung- und Instandhaltungsplanung für die städtischen Schulgebäude im Rahmen der Erstellung eines stadtweiten Klimaschutzteilkonzeptes „Eigene Liegenschaften und Portfoliomanagement“ beauftragt. Ziel dabei ist, klimaschutzrelevante bauliche und versorgungstechnische Schwachstellen von Gebäuden aufzudecken, Investitionskosten zu ermitteln und daraus eine Maßnahmenplanung abzuleiten, welche Klimaschutz- und Sanierungsmaßnahmen technisch und wirtschaftlich am effektivsten umzusetzen sind. Die auf diesem Wege gewonnenen Erkenntnisse sollen auch dazu dienen, sukzessive ein Gebäudekataster für möglichst alle Immobilien der Stadt aufzubauen.

Der Eigenbetrieb schätzt den Sanierungsbedarf am Bettina-von-Arnim-Gymnasium aktuell auf 18,1 Millionen Euro. (Foto: Archiv/O. Baum)

Inzwischen liegen die Ergebnisse der baulichen Substanzuntersuchungen der Dormagener Grundschulen aus dem Klimaschutzteilkonzept vor. Für die Gesamtschule Nievenheim wurde eine gesonderte Bestandsaufnahme gemacht. Neben den Bestandsaufnahme kommen aktuellen Anforderungen aus dem Bereich Schule hinzu, die zu einem die Digitalisierung und zum anderen pädagogische Vorgaben zum Beispiel an das Raumprogramm betreffen. Für die Erstellung weiterer Planungen sollen die „Know-How-Träger“ der unterschiedlichen Bereiche zusammenarbeiten: die Stabstelle IT und Digitalisierung der Stadt, die Schulverwaltung, der Eigenbetrieb, Vertreter der Schulen sowie der Stadteltern. Der Prozess soll in einem entsprechenden Arbeitskreises auch durch die Politik begleitet werden. Bei den Bestandsaufnahmen wurden das Bettina-von-Arnim-Gymnasium, das Leibniz-Gymnasium in Hackenbroich und die Realschule Hackenbroich aufgrund des (noch) laufenden ÖPP-Projektes ausgeklammert. Vor dem Hintergrund der dramatischen Kostenentwicklung des ÖPP-Projektes (Steigerung der ursprünglich kalkulierten Kosten von 37,7 auf 71,1 Millionen €) und der damit verbundenen Auswirkungen auf den Haushalt (meinDORMAGEN berichtete) wird sich der Stadtrat in seiner Sitzung am morgigen Donnerstag, 9. Mai, ab 17.30 Uhr im Ratssaal des Neuen Rathauses damit befassen, ob und wie es damit weiter geht. Schulstandorte wie die Sekundarschule, der „LernOrt Horrem“ mit der Christoph-Rensing-Grundschule (Foto auf der Startseite: Archiv/O. Baum) und Regenbogenschule Rheinfeld befinden sich bereits in der Umsetzung respektive im detaillierten Planungsprozess. Der Sanierungsbedarf an den einzelnen Schulstandorten im Überblick:

Bertha-von-Suttner-Gesamtschule, Nievenheim – Gesamtsanierungsbedarf bei 21 Millionen €; kurzfristig sind Maßnahmen in Höhe von 4,2 Millionen € notwendig

Schulzentrum Hackenbroich – Sanierungsbedarf am Leibniz-Gymnasium insgesamt bei zehn Millionen € und neun Millionen € an der Realschule (beides Bestandteil des ÖPP-Projektes)

Bettina-von-Arnim-Gymnasium, Innenstadt – Sanierungsbedarf bei 18,1 Millionen € (Bestandteil des ÖPP-Projektes mit einer neuer Dreifachturnhalle, die aber wohl so gut wie sicher aus dem Projekt herausgelöst wird und als Einzelmaßnahme realisiert werden soll)

Sekundarschule, Innenstadt – Sanierungsbedarf bei 9,4 Millionen € (Sanierung und Erweiterung laufen bereits; die Kosten liegen mittlerweile geschätzt bei etwa 14 Millionen €; der RA berichtete)

Theodor-Angerhausen-Grundschule, Innenstadt – Sanierungsbedarf bei 4,8 Millionen €, davon kurzfristig eine Million € notwendig

Tannenbusch-Grundschule, Standort Delhoven – Sanierungsbedarf bei etwa 963.000 €

Tannenbusch-Grundschule, Standort Straberg – Sanierungsbedarf bei 1,2 Millionen €

Grundschule Burg Hackenbroich –  Sanierungsbedarf 2,6 Millionen €

Erich-Kästner-Grundschule, Innenstadt – Sanierungsbedarf bei knapp 580.000 €

Friedensgrundschule, Standort Nievenheim – Sanierungsbedarf: 2,35 Millionen €, darunter sind erforderliche kurzfristige Maßnahmen in Höhe von fast 250.000 €

Friedensgrundschule, Standort Gohr – Sanierungsbedarf in Höhe von 2,8 Millionen €

Nikolaus-Grundschule Stürzelberg – Sanierungsbedarf bei rund 941.000 € (Die alte Sporthalle soll nicht saniert, sondern nach dem Vorschlag der Verwaltung für 1,73 Millionen € eine neue gebaut werden.)

Salvatorgrundschule, Ückerath – Sanierungsbedarf bei 2,2 Millionen €

Friedrich-von-Saarwerden-Grundschule, Zons – Sanierungsbedarf bei knapp 457.00 €. (-oli)

 

Auf ins Sportcenter!

Noch fünf Spieltage stehen in dieser Saison der Zweiten Handball-Bundesliga an – und ab Platz zehn kämpfen noch neun Mannschaften darum, am Ende nicht auf den vier derzeit noch nicht vergebenen Abstiegsplätzen zu landen. Aufgrund der Insolvenz steht der Tabellenletzte HC Rhein Vikings bereits als erster Verein fest, der den bitteren Weg in die Dritten Bundesligen antreten muss. Diesen bitteren Weg will der TSV Bayer Dormagen unbedingt vermeiden.

Die junge und unerfahrene Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic (Foto auf der Startseite: Archiv/TSV) hat es dabei nach 33 Spieltagen – wer hätte das schon vor Beginn dieser Spielzeit im August vergangenen Jahres gedacht – nach wie vor selbst in der Hand, kann den Klassenerhalt gänzlich aus eigener Kraft schaffen. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz (Rang 16) beträgt auch nach dem vergangenen Wochenende zwei Punkte. Dem Aufsteiger aus dem Rheinland blieb beim ASV Hamm-Westfalen aufgrund eines unnötigen technischen Fehlers in der letzten Spielminute, der zum entscheidenden Gegenstoßtor der Hausherren führte, zwar der verdiente Punktgewinn verwehrt. Doch die anderen Ergebnisse am vergangenen Wochenende erwiesen sich für die „Wiesel“ noch als Glück im Unglück. Aus den verbleibenden fünf Spielen, von denen der TSV noch drei im heimischen Sportcenter bestreitet, werden nach derzeitigem Stand der Dinge wohl sechs Punkte reichen, um nicht abzusteigen. Dafür braucht die Mannschaft, die schon 26 Punkte eingefahren hat und dann auf 32 Zähler kommen würde, aber in den drei Heimspielen die größtmögliche Unterstützung seiner Fans. Am besten so wie an Gründonnerstag, als mehr als 1.750 Zuschauer beim Heimsieg gegen Hamburg einen tollen Handballabend erlebten.

Für das nächste Heimspiel des TSV Bayer Dormagen am Samstag, 11. Mai, um 19.30 Uhr gegen den HC Elbflorenz Dresden verlosen der Verein und meinDORMAGEN zehn Freikarten. Einfach am Donnerstag, 9. Mai, exakt um 11 Uhr unter Tel. 02133/25604-25 anrufen. Die ersten fünf Leser, die dann direkt in die Redaktion durchkommen, gewinnen jeweils zwei Freikarten für das Handballspiel im Sportcenter. (Oliver Baum)

Riesenvögel live erleben

Live einen Weißkopfseeadler fliegen sehen, das ist im Rahmen der Tannenbuschwoche möglich. (Foto: Greifvogelstation Hellenthal)

Die Greifvogelstation Hellenthal im Herzen der Eifel ist wohl eine der ältesten und größten Anlagen ihrer Art in Mitteleuropa. Vom faustgroßen Sperlingskauz bis zum riesigen Andenkondor mit drei Metern Flügelspannweite haben dort viele verschiedene Greifvogel- und Eulenarten ihr Zuhause. Einmal einem Weißkopfseeadler ganz nahe sein, dafür muss niemand in die Eifel fahren, sondern kann dies im Rahmen der Tannenbusch-Woche live erleben und das kostenlos. „Das ist im Rhein-Kreis Neuss einzigartig“, wie Guido Schenk, Mitorganisator der Tannenbusch- Woche, verrät. Am Sonntag, 12. Mai, werden die Tiere im Rahmen der Eröffnungsfeier von 11 bis 17 Uhr im freien Flug präsentiert. Eine Chance, bei der Besucher am besten die majestätischen Vögel hautnah erleben können. Karl Fischer, einer der Eigentümer der Greifvogelstation, hat dem SCHAUFENSTER verraten, welche Vögel nach Dormagen kommen. „Wir haben einen Jagdfalken mit dabei, der Fluggeschwindigkeiten von bis zu 260 Stundenkilometern erreichen kann. Auch ein Andenadler aus den USA ist mit dabei. Der bringt ein stolzes Gewicht von 2,5 Kilogramm auf die Waage und seine Spannbreite ist zwei Meter.“ Zu sehen sein wird auch ein Weißkopfseeadler. „Dabei ist spannend, dass diese Vögel reine Segelflieger sind“, erklärt Fischer. Die Gelegenheit einen Wüstenbussard mit seinen großen Krallen live zu erleben, gibt es ebenfalls. „Das Besondere an ihnen ist, dass sie Kombinationsjäger sind und in der Gruppe jagen. Einer ist der Ablenker, einer der Jäger und einer der Fänger. Sie jagen Tauben und Kaninchen“, so Fischer. Als besondere Attraktion können sich die Besucher auch den „König der Lüfte“, der Weißkopfseeadler, auf die Faust setzen und sich damit fotografieren lassen. Berührungsängste haben die Majestäten der Lüfte nicht, denn manche unter ihnen sind richtige Filmstars. Sie haben schon im Tatort oder in Wissenssendungen mitgewirkt, sind bei den Karl May-Festspielen in Bad Elpse aufgetreten oder waren zu Gast beim großen Reitturnier „CHIO“ in Aachen. Warum und wie ist dies möglich? „Wir investieren viel Zeit und Engagement in eine sorgfältige und intensive Ausbildung unserer Greifvögel. Das sich in dieser Zeit aufbauende, sehr enge Vertrauensverhältnis bewirkt, dass der Greif seinem Falkner auch an fremden Orten vertraut und folgsam zu ihm zurückkehrt“, erklärt Fischer. Also, auf zur Tannenbusch- Woche! (-A. Lemke)

Mobbing – was tun?

Als Opfer von Mobbing ist man meist allein. (Foto: Colourbox 27158507/Alfred Hofer)

Wer am Arbeitsplatz gemobbt wird, kann sich in aller Regel wehren. Nicht ganz so einfach ist es bei Kindern. Wie sollen sie sich wehren? Wer hilft, wenn ein Kind Opfer von Mobbing geworden ist? Die Osterferien sind vorbei und die Schule läuft seit dieser Woche wieder. Das heißt für die Kinder und Jugendlichen jeden Morgen wieder früh aufstehen und ab in die Penne. In der Regel kein Problem. Doch manche Schüler haben bereits morgens beim Aufstehen regelrecht Bauchschmerzen. Grund: drohender Ärger oder, besser gesagt, Mobbing während des Unterrichts. Kinder können gemein untereinander sein. Das ist nicht neu. Doch was tun, wenn das eigene Kind gemobbt wird, wobei dies nicht mit kurzzeitigen Konflikten, Streitereien, aggressiven Auseinandersetzungen oder Ausgrenzungen unter Kindern und Erwachsenen verwechselt werden darf. Viele Kinder und Jugendliche trauen sich nicht dies zu sagen aus Angst, es könnte schlimmer werden. Manche aber vertrauen sich ihren Eltern an. Ein Kind hat dies getan. An einer Dormagener Schule wird eine Grundschülerin laut Aussage ihrer Mutter seit zwei Jahren gemobbt inklusive tätlicher Angriffe. Ärztliche Attests zeugen davon. Aus Rücksicht auf das Kind nennt meinDORMAGEN weder Name des Mädchens noch die Schule. Die Mutter hat nach eigenen Aussagen gehandelt, erst Lehrer angesprochen, dann die Schulleitung. Doch es habe ihr niemand konkret geholfen. Es ging so weit, dass sie sich am Ende einen Anwalt genommen hat. Seit diesem Jahr kommt offenbar Bewegung in die „Affäre“. Sicherlich ist dies kein Einzelfall. Häufig sind die Erwachsenen ratlos oder schauen weg, während die Opfer, egal ob Kinder oder Erwachsene, die Schuld bei sich selbst suchen und zunehmend in eine soziale Isolation geraten. Lehrer sind meist überrascht, wenn sie auf Mobbing in einer Klasse angesprochen werden. Denn die Schikanen geschehen oft zu subtil und meist außerhalb des Unterrichts, während der Pausen oder auf dem Schulweg. Je länger Mobbing andauert, um so schwieriger ist es, eine Lösung zu finden. Meist hat dies dann körperliche oder seelische Folgen für die Betroffenen. Nur die wenigsten wissen, wie sie sich in solch einem Fall verhalten sollen, wie ihnen geholfen werden kann. „Zunächst sollten sich betroffene Eltern mit der Schule in Verbindung setzen. Am besten erst einmal mit dem Klassenlehrer. Die stehen beratend zur Verfügung, um zeitnah eine Lösung herbeizuführen. Nützt dies nichts, wäre der nächste Schritt ein Gespräch mit der Schulleitung. Geschieht dann immer noch nichts, sind wir der richtige Ansprechpartner“, erklärt Annette Anner von der Schulaufsicht des Rhein-Kreis Neuss, zuständig für Dormagen. In der Regel werde dann ein Gespräch mit den betroffenen Kindern, also „Opfer“ und „Täter“ gesucht. „Meist lassen sich diese Probleme gut lösen. Es gibt viele Ansätze, die im Fall von Mobbing helfen“, so Anner. So gibt es beispielsweise Beratungsgespräche, an denen sowohl Vertreter des Kommunalen Integrationszentrums des Rhein-Kreises Neuss, Lehrer, aber auch Schulsozialarbeiter teilnehmen. Zudem können sogenannte Sozialtrainings anberaumt werden. Unabhängig vom Einzelfall können sich Eltern zum Thema Mobbing an Schulen auch mit dem Jugendamt der Stadt Dormagen in Verbindung setzen. Die Kollegen dort bieten in diesen Fällen ebenfalls ihre Unterstützung beim Eltern-Schule-Gespräch an. Und es kann jederzeit die Hilfe oder Unterstützung durch den Schulpsychologischen Dienst des Rhein-Kreises Neuss in Anspruch genommen werden, der auch Sprechstunden im Familienbüro der Stadt Dormagen anbietet und zwar jeden zweiten Dienstag von 14 bis 16 Uhr. Im Fall des Mädchens wurde dem SCHAUFENSTER von Seiten der Schule mitgeteilt: „Bezüglich Ihrer Anfrage kann ich Ihnen mitteilen, dass ich mit der Beschwerdeführerin in engem Austausch stehe.“ Die Mutter bestätigte, dass es nun besser geworden sei und es zum Glück keine tätlichen Angriffe mehr gäbe, allerdings werde ihre Tochter noch verbal über Nachrichten-Apps attackiert. (-Andrea Lemke)

Kiel zum Geburtstag

Die Handballabteilung des TSV Bayer Dormagen wird in diesem Jahr 70 Jahre alt und feiert diesen stolzen runden Geburtstag am Samstag, 10. August, ab 16.30 Uhr mit einem äußerst attraktiven Freundschaftsspiel gegen den frisch gebackenen deutschen Pokalsieger THW Kiel im TSV Bayer Sportcenter.

Am 27. Dezember 2008 war das Sportcenter nach dem Wiederaufstieg im Erstliga-Spiel gegen den THW Kiel restlos ausverkauft. Nils Meyer hatte gegen Marcus Ahlm (links) und Kim Andersson kein leichtes Durchkommen. (Foto: Archiv/Rolf Bartsch)

Als der TSV zu seinen traditionsreichen Erstligazeiten in der altehrwürdigen Dreifachhalle an der Konrad-Adenauer-Straße den deutschen Rekordmeister begrüßte, da platzte die Halle mit 1.500 Zuschauern jedes Mal aus allen Nähten. Nach dem Wiederaufstieg in die Erste Liga unter Trainer Kai Wandschneider vor elf Jahren wurde die Zahl verdoppelt. Viele erinnern sich an das mit 3.000 Fans am 27. Dezember 2008 völlig ausverkaufte Sportcenter bei der 25:33-Niederlage gegen den THW Kiel. „Diese Stimmung und Begeisterung wollen wir alle noch einmal gemeinsam erleben“, so Handball-Geschäftsführer Björn Barthel.

„Mit einem speziellen Angebot wollen wir unseren Anhängern etwas zurückgeben“, führt Barthel weiter aus. So können Tickets für das Geburtstagsspiel gegen die „Zebras“ bei den Heimspielen am 11. Mai gegen Dresden und am 24. Mai gegen Rimpar zum Vorzugspreis von 8 Euro (freie Platzwahl) erworben werden. Für Kinder unter sieben Jahren sind kostenlose „Schoßkarten“ ebenfalls ohne Sitzplatzanspruch erhältlich. Ab dem 27. Mai gibt es die Eintrittskarten für den 10. August im regulären Vorverkauf an den bekannten Vorverkaufsstellen zum Preis von 10 Euro pro Ticket.

Für den Samstag mit der Feier des 70. Geburtstages der Handballabteilung des TSV sind weitere interessante Programmpunkte in der Planung. So findet vormittags ein B-Jugend-Turnier im Sportcenter statt. Nach dem Spiel der „Wiesel“ gegen die Gäste aus Norddeutschland geben die Spieler Autogramme. Die offizielle Vorstellung der neuen Dormagener Mannschaft für die Saison 2019/20 ist für den Abend in Abstimmung mit den Organisatoren des großen Radrennens in der Innenstadt auf dem Platz vor dem Historischen Rathaus vorgesehen.

Auf dem Archivfoto von Rolf Bartsch auf der Startseite von meinDORMAGEN ist übrigens eine Spielszene vom 20. September 2009 zu sehen. Damals war der THW Kiel zum bisher letzten Mal als Ligagegner zu Gast im Sportcenter. Christoph Schindler, der heutige Sportdirektor des Erstligisten VfL Gummersbach, war seinerzeit im Rückraum des TSV aktiv. (-oli/eb)

 

Blackout vor der Pause

In der zweiten Halbzeit gegen Ferndorf der beste Dormagener: Benjamin Richter. (Foto: Archiv)

Das Minimalziel für das vergangenen Wochenende mit dem Doppelspieltag in der Zweiten Handball-Bundesliga waren zwei Punkte. Doch der TSV Bayer Dormagen holte keinen einzigen Zähler. Auf die erwartbare Auswärtsniederlage beim Tabellenführer in Balingen am Freitagabend (23:32) folgte am Sonntagabend die bittere 24:28-Heimniederlage gegen den TuS Ferndorf. Angesichts der anderen Ergebnisse hat die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

Mit der überraschenden, in allen Mannschaftsteilen schlechten Leistung in der ersten Halbzeit gegen die Siegerländer sorgten die Hausherren, die zwischen der achten und der 23. Minute gar kein Tor erzielten (von 3:3 auf 4:13), nicht nur für Entsetzen und Kopfschütteln bei den meisten der 1.335 Zuschauer im Sportcenter. Der Fanclub „Fan Power 09“ war so frustriert, dass die Trommeln und Tröten nach der Pause ganze 17 Minuten schwiegen, ehe die lautstarke Unterstützung für den TSV in der 48. Spielminute wieder einsetzte. Doch die Halbzeithypothek von 7:16 wog zu schwer, um das Spiel doch noch einmal umzubiegen. Näher als auf vier Tore kamen die Hausherren gegen die abgezockten Ferndorfer, die zudem auf der Bank den deutlich breiteren Kader hatten und diesen zum Einsatz brachten, nicht heran. Dabei waren die Gäste auf das ganze Spiel gesehen keineswegs so souverän, wie es der Spielstand teilweise aussagte. Sie profitierten aber immer wieder von den Fehlern der Gastgeber und davon, dass die beiden Schiedsrichter das ganze Spiel über das passive Vorwarnzeichen bei ihren Angriffen äußerst liberal anwendeten. Doch das war nicht spielentscheidend. Schlimm war aus Sicht des TSV: In Sachen „Agressivität“ und „Zusammenarbeit mit dem Torhüter“ machte der TuS seine Sache vor allem in der ersten Halbzeit deutlich besser als Dormagen. So nahm das Unheil schon früh seinen Lauf – und das in einem Heimspiel, dass der TSV im Kampf um den Klassenerhalt unbedingt hätte gewinnen müssen. „Die erste Hälfte haben wir völlig verschlafen. So etwas wird es nie mehr geben“, kündigte Bilanovic (Foto auf Startseite: Archiv) an.

Bereits am Freitag deutete sich in Balingen an, dass der TSV aus dem Tritt geraten war. Denn auch beim Tabellenführer startete der Aufsteiger vor 2.300 Zuschauern schlecht in die Partie, lag schnell 1:8 (8. Minute) und 4:12 (20.) zurück. Auch in diesem Spiel war das Team von Bilanovic nach der ersten Halbzeit (10:15) um eine deutliche Steigerung bemüht. Die führte gegen keineswegs überzeugende Balinger zum Zwei-Tore-Anschluss (16:18; 38.), doch danach fing sich die HBW wieder, während der TSV erneut zu viele Fehler machte. Immerhin konnte der Halbrechte Nuno Rebelo (5) endlich einmal wieder eine gute Vorstellung abliefern. „Am Anfang haben wir uns schwer getan, Balingens Torwart hat uns den Zahn gezogen“, analysierte der Dormagener Coach.

Der TSV wird die am Sonntag in dem Heimspiel nicht geholten Punkte wohl irgendwo anders einfahren müssen. Denn es zeichnet sich ab, dass die sechs avisierten Zähler aus den noch ausstehenden drei Heimspielen gegen den Dresden (Samstag, 11. Mai, 19.30 Uhr), gegen Rimpar (Freitag, 24. Mai, 19.30 Uhr) und gegen die Vikings am letzten Spieltag dieser Saison (Samstag, 8. Juni, 18 Uhr) für den Klassenerhalt nicht reichen könnten. Der TSV hat derzeit 26 Punkte auf der Habenseite, mit den drei angepeilten Heimerfolgen wären es 32 Zähler. Nach derzeitigem Stand braucht es für den sicheren Klassenerhalt aber 34 Punkte, um nicht am letzten Spieltag vielleicht in eine Tabellenkonstellation zu geraten, in der der direkte Vergleich mit einer anderen Mannschaft oder mehr als einer anderen Mannschaft eine Rolle spielt. Bilanovic jedenfalls wird in dieser Woche – der TSV tritt am Samstag, 4. Mai, beim Tabellenvierten ASV Hamm-Westfalen an – jede Menge zu tun haben, um seine Spieler und das Team wieder in die Spur zu bringen. (Oliver Baum)

„R(h)ein in die Kö!“

Beim Frühlingsfest in der Innenstadt wird blau die dominierende Farbe sein: Unter dem Motto „R(h)ein in die Kö!“ bringt wie im Vorjahr der 700 Meter lange blaue Teppich den großen Fluss symbolisch in die Fußgängerzone. Zudem steht das Fest im Zeichen der bevorstehenden Europawahl, weswegen am Samstag rund um das Historische Rathaus blaue Europaflaggen das Bild prägen werden. Viele Akteure sorgen unter der Ägide der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SWD), Veranstalter und Hauptorganisator des Stadtfestes, und deren Kooperationspartner City-Offensive Dormagen (CiDo) für ein vielseitiges und unterhaltsames Programm am ersten Maiwochenende – Samstag, 4. Mai, und Sonntag, 5. Mai (verkaufsoffen).

Schon der Samstag ist dicht gepackt, denn unter dem Motto „Dormagen. Ein starkes Stück Europa“ werben verschiedene Organisationen mit internationaler Musik, Information und Interaktion für die Teilnahme an der Wahl zum Europäischen Parlament, zu der am 26. Mai alle EU-Bürger aufgerufen sind. Den Anstoß dazu gab der frühere Kommunalpolitiker und Initiator der „Lokalen Agenda 21“ in Dormagen, Manfred Puchelt. Los geht es um 11 Uhr mit einer Welt-Uraufführung, wenn das Jugendsinfonieorchester unter Leitung von Dan Zemlicka Beethovens „Ode an die Freude“, die offizielle Europahymne, anstimmt. Das Stück ist nicht neu, wohl aber der Text, den der Dormagener Dr. Dietrich Kegler eigens für den Europatag verfasst hat. „Alle Besucher in der Innenstadt sind eingeladen, mit einzustimmen“, kündigt Stadtmarketingleiter Thomas Schmitt an. Dazu werden Textblätter verteilt. Um 12 Uhr spielt der Akkordeonspielkreis der städtischen Musikschule unter Leitung von Ruthilde Holzenkamp Melodien aus europäischen Ländern, während es um 13 Uhr weit über die Grenzen unseres Kontinents hinausgeht: Dann zieht die Sambatruppe der Musikschule mit brasilianischen Rhythmen durch die Fußgängerzone. Bis in den Mittag hinein werden auf einem kleinen Europa-Markt unter anderem auch verschiedene Schulen, die Freunde von Saint-André und die Kultur- und Heimatfreunde Stadt Zons mit Infoständen am Rathaus präsent sein. Letztere pflegen seit einigen Jahren freundschaftliche Kontakte nach Polen und kredenzen stilecht Europabrot mit polnischem Schmalz. (eb/-oli)