Vorsicht ist geboten

Es kann ganz schnell gehen und schon sieht sich jemand Fragen und Verdächtigungen ausgesetzt, die eine ganz andere Person betreffen. Ein derartiger Effekt wurde am vergangenen Donnerstag in der Printausgabe des „Express Düsseldorf“ in dem Artikel „Kinderpornografie an Sportinternat?“ ausgelöst.​

Das Fragezeichen geht in Ordnung. Denn erst am Ende der Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft wird möglicherweise feststehen, ob der Leiter des Sportinternats Knechtsteden, der beurlaubt ist, im Besitz kinderpornografischen Materials war. Bis dahin gilt der berühmte Ausspruch des Mailänder Rechtsgelehrten Egidio Bossi „in dubio pro reo“ (im Zweifel für den Angeklagten). Das gilt um so mehr für das, was seit Bekanntwerden der Durchsuchungen in seinem Internatsbüro und in seiner Wohnung in Neuss in der Gerüchteküche wabert. Laut Staatsanwaltschaft Köln gibt es keine Hinweise auf sexuellen Missbrauch.

Die letzten beiden Sätze des Artikels beinhalten leider falsche Tatsachen: „Der Leiter der Privatschule wurde umgehend vom Dienst suspendiert. Er schweigt bislang.“ Der Leiter der Privatschule, des Norbert-Gymnasiums Knechtsteden (NGK), ist Johannes Gillrath. Der schweigt überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Seitdem er am vergangenen Dienstagmorgen mitten im Unterricht von dem Polizeieinsatz im Sportinternat erfuhr, hat er alle Hände voll zu tun – vor allem in Sachen Krisenmanagement und in Sachen Öffentlichkeitsarbeit. Als Geschäftsführer des Trägervereins des NGK ist Gillrath auch Geschäftsführer des Sportinternats. Nicht aber dessen Leiter. Das ist auf der Homepage leicht zu finden und deutlich einsehbar. Das ist vielen Menschen, die etwas mit dem „Campus Knechtsteden“ zu tun haben, bekannt. Dem unbedarften ortsfremden Express-Leser irgendwo in Düsseldorf aber nicht. Der ist nicht in der Lage, selber einen Gesamtkontext herzustellen.​

Gillrath ist nicht Gegenstand des Ermittlungsverfahrens. Trotzdem muss er diesbezüglich Fragen beantworten, muss klarstellen. Reicht nicht schon der eigentliche Vorfall mit all seinen Folgen? (O. Baum)​

Infoveranstaltung für Pflegefamilien

Die Jugendämter im Rhein-Kreis Neuss suchen Pflegefamilien, die sich vorstellen können, ein Kind vorübergehend oder dauerhaft in ihre Familie aufzunehmen. Aus diesem Grund haben sich die Pflegekinderdienste des Kreises zusammengeschlossen und bieten fortan regelmäßige Informationsveranstaltungen zur Pflegekinderhilfe an. Die Informationsveranstaltungen sollen einen Überblick darüber geben, was Pflegepersonen erwartet, wenn sie ein Pflegekind aufnehmen. Denn Pflegekinder sind nicht nur Säuglinge, sondern auch (Klein-)Kinder, Jugendliche und geflohene ausländische Kinder und Jugendliche. Die Pflegekinderdienste freuen sich auch über Alleinerziehende, gleichgeschlechtliche Paare, kinderlose Paare oder Einzelpersonen. Das Pflegeverhältnis muss nicht immer von langer Dauer sein, sondern kann auch eine zeitlich begrenzte Aufnahme in einer Notsituation sein Interessierte können sich im Rahmen der Veranstaltung über die Möglichkeiten der Pflegekinderhilfe erkundigen und die Mitarbeiter des Dormagener Pflegekinderdienstes dort persönlich kennen lernen. Die nächste Veranstaltung findet am Donnerstag, 9. Februar von 17 bis 19 Uhr im Neuen Rathaus, Raum 1.33, statt. Es wird um eine formlose, schriftliche Anmeldung per E-Mail an carolin.harazim@stadt-dormagen.de gebeten. Bei Fragen im Vorfeld der Veranstaltung können sich Interessierte an die Mitarbeiter des Pflegekinderdienstes der Stadt wenden. Björn Behl ist unter Tel. 02133/257-396, Martina Drews unter Tel. 02133/257-230, Carolin Harazim unter Tel. 02133/257-227 und Kathrin Kramer-Held unter Tel. 02133/257-568 erreichbar. (md/av)

Geldbörse entwendet

Auch am Mittwoch, 1 Februar, erhielt die Polizei im Rhein-Kreis Neuss Kenntnis von mehreren Taschendiebstählen im Kreisgebiet. In Dormagen hielt sich eine 62-Jährige zwischen 11.15 und 11.45 Uhr in einem Kaufhaus an der Kölner Straße auf. Sie musste feststellen, dass zwischenzeitlich jemand ihren Rucksack geöffnet und ihr Portemonnaie entnommen hatte. Sie erstattete Anzeige. Das Kriminalkommissariat 25, das für Dormagen zuständig ist, hat die Ermittlungen aufgenommen. Zeugen können ihre Hinweise unter Tel. 02131/300-0 an die Polizei übermitteln. (md/-oli)

Live-Musik mit Teneja

Die Musikerin Teneja tritt unter dem Motto „Voice meets Guitar“ am Samstag, 4. Februar, um 20 Uhr in der City-Buchhandlung Dormagen, Kölner Straße 110, auf. Im Vorverkauf kostet ein Ticket  12 Euro, an der Abendkasse sind es 14 Euro. Mit ihrer Gitarre bringt die Künstlerin ihre Emotionen zum Klingen. Die gebürtige Slowenin hat von frühester Kindheit an gelernt, Gitarre zu spielen, und ihre Kunstfertigkeiten an der Bergischen Musikschule perfektioniert. Ob Blues, Soul, Rock, Folke oder Reggae – ihr Gitarrenspiel ist mehr als eine Untermalung ihrer professionell geschulten Stimme. Am Conservatorium in Maastricht studierte Teneja 2000 ein Jahr lang Jazz-Gesang, um Gesangslehrerin zu werden. Dann entschied sie aber, bei ihren Wurzeln aus Rock, Pop, Soul, Folk zu bleiben und ihren eigenen Stil aufzuarbeiten. Von 2001 bis 2005 nahm Teneja professionellen Gesangsunterricht bei der Kölner Gesangslehrerin Yana Kris im klassisch-technischen Bereich. Parallel dazu lernte sie verschiedenste Gesangsdarbietungen bei Nwebo Nierman: Improvisation, Resonanzklang und Interpretation. Weitere Infos gibt es unter Tel. 02133/47 00 14 und online auf www.genialokal.de/buchhandlung/dormagen/citybuch/. (md/-oli)

Drei weitere Todesopfer

Eine 83-jährige Frau aus Meerbusch sowie eine 85-jährige Frau und ein 91-jähriger Mann aus Neuss sind in Verbindung mit einer Erkrankung an Covid19 verstorben. Damit ist die Zahl der Todesopfer im Rhein-Kreis Neuss auf 769 gestiegen. Im Kreisgebiet ist aktuell bei 778 Personen (Vortag 722) eine Infektion mit dem Corona-Virus nachgewiesen. In Dormagen gibt es 112 Infizierte (Vortag 101). Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt für den Rhein-Kreis bei 101,0 (Vortag 98,1). (md/-oli)

Leiter des Sportinternats beurlaubt

Der Verdacht ist schwerwiegend, es geht um den Besitz von kinderpornografischen Materials. Im Fokus der polizeilichen Ermittlungen steht der Leiter des Sportinternats Knechtsteden. Nach Angaben der Polizei hat es am Dienstagmorgen, 31. Januar,  einen Einsatz auf dem „Campus Knechtstedsen“ gegeben. Dabei wurden entsprechende Durchsuchungsbeschlüsse der Staatsanwaltschaft vollstreckt. In seinem Internatsbüro und in der Wohnung des Mannes in Neuss wurden digitale Datenträger sichergestellt. Die werden nun ausgewertet. Die Ermittlungen richten sich nur gegen den Internatsleiter. Andere Personen aus dem Internat oder aus dem Norbert-Gymnasium stehen nicht unter Verdacht. Die Eltern der weiterführenden Schule waren gestern Abend von der Schulleitung über die Ereignisse informiert worden. Demnach ist der Leiter des Sportinternats, das in zwei Gebäuden zwischen Sportplatz und Gymnasium beheimatet ist, beurlaubt worden. Auf der Homepage des Internats steht „derzeit nicht besetzt“; Stellvertreter Tobias Langner hat die Leitung übernommen. Zuvor waren schon die Eltern der Internatsschüler informiert worden. Übergriffe auf diese Schüler soll es aber wohl nicht gegeben haben. (-oli)

Zonser Straße: Sperrung

Auf Grund von Straßenbauarbeiten wird die Zonser Straße auf Höhe des Vorplatzes des Bahnhofs Dormagen voraussichtlich von Montag, 6. Februar, bis Mittwoch, 8. Februar, vollgesperrt. Fußgänger und Radfahrer können die Straße zwischen Schulzentrum, Wohngebiet und Bahnhof weiterhin nutzen. Umleitungen für Autos werden weiträumig ausgeschildert. (md/-oli)