Wenn der TSV Bayer Dormagen am Sonntag, 2. Februar, ab 17 Uhr im Sportcenter das erste Spiel in der Zweiten Handball-Bundesliga nach der EM-Pause bestreitet, dann trifft er dort auf Rang 14 liegend auf den Tabellenersten: Gemeint ist die Zuschauertabelle, die der HSV Hamburg nach dem ersten Spieltag der Rückrunde und nach bisher acht Heimspielen mit einem Schnitt von 3.697 Zuschauern anführt (gesamt 29.580). Der TSV (auch acht Heimspiele) begrüßte im Schnitt 1.294 Zuschauer im Sportcenter (gesamt 10.353). Sportlich betrachtet sieht die Lage anders aus: Mit 20:16 Punkten rangiert die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic auf dem sechsten Tabellenplatz. Die Norddeutschen folgen mit 19:17 Punkten, aber dem besseren Torverhältnis (plus 34 zu plus 25) auf dem neunten Rang. Das Hinspiel gewann das Team von Trainer Torsten Jansen am 1. September, dem zweiten Spieltag der Saison 2019/20, mit 26:22. „Gegen Hamburg müssen wir topfit sein, das ist ein sehr guter Gegner“, so Bilanovic am Montag, 13. Januar, beim Trainingsauftakt nach der „Winterpause“.
Bis Samstag holt Bilanovic seine Truppe zweimal täglich zum Training zusammen, am Samstag dann „nur“ noch einmal. Denn am Sonntag, 19. Januar, fahren die „Wiesel“ zur HSG Wetzlar, um gegen den dortigen Erstligisten um 17 Uhr ein Testspiel zu absolvieren. Immerhin kann er für das Wetzlar-Spiel fast mit dem gesamten Kader planen. Rechtsaußen Jakub Sterba weilte zwar bei der tschechischen Nationalmannschaft, wurde dann aber doch nicht für die Europameisterschaft benötigt, da die Erstbesetzung auf der Position rechtzeitig wieder fit wurde. Rückraumspieler Julian Köster war mit dem U20-Nationalmannschaft bei einem Vier-Länder-Turnier in Portugal im Einsatz – und das rundum erfolgreich (drei Siege in drei Spielen). Er wurde am Montag zurück in Dormagen erwartet, hat aber noch bis Freitag drei Tage frei, um sich zu regenerieren. Sorgenkind ist hingegen der am Finger operierte Ian Hüter, der noch immer nicht mit dem Ball trainieren kann und darf. Grund dafür: Das kleine Fingergelenk über dem operierten Mittelgelenk ist nach wie vor entzündet.
Nach dem Test in Hessen ist der Montag trainingsfrei. Dann geht es weiter mit der Vorbereitung, in deren Rahmen für Samstag, 25. Januar, ein weiteres Testspiel geplant ist. Für das der Gegner aber noch offen ist. Bilanovic: „Die Dritte Liga und die Nordrheinliga darunter spielen ja schon wieder. Wir brauchen einen adäquaten Gegner.“ Sollte der nicht gefunden werden, wird der Trainer ein internes Testspiel ansetzen. „Unser Kader ist breit genug, so dass wir zwei Mannschaften bilden können, die zwei mal 30 Minuten unter vollen Wettkampfbedingungen gegeneinander spielen“, so Bilanovic.
Dann beginnt die konkrete Vorbereitung auf das Hamburg-Spiel. Der Trainer und seine Spieler hoffen dabei auf ein ähnlich volles Sportcenter wie am Gründonnerstag 2019. Vor 1.754 Zuschauern feierte der Aufsteiger in der Rückrunde der Vorsaison einen 31:28-Sieg über den seinerzeit punktgleichen HSV. Ein volles Sportcenter würde dem TSV aktuell auch dabei helfen, in der Zuschauertabelle etwas auf die Hamburger aufzuholen. (Oliver Baum)