Acht Infizierte in Dormagen

Im Rhein-Kreis Neuss ist Stand Montagnachmittag, 1. Juni, bei 47 Personen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Kreisweit sind 664 Personen bereits wieder von der Infektion genesen. Von den aktuell Infizierten wohnen 15 in Neuss, acht in Dormagen, sieben in Kaarst, sechs in Grevenbroich, fünf in Meerbusch, vier in Jüchen sowie zwei in Korschenbroich. Insgesamt wurden im Rhein-Kreis Neuss somit 731 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt. Der Wert der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt bei 5,3. Sollte dieser 50 erreichen, müssten wieder verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie getroffen werden. 3.923 Personen konnten bereits wieder aus der Quarantäne entlassen werden, da sie nach Ablauf der 14-tägigen Inkubationszeit keine Krankheitssymptome zeigten. Aktuell sind noch 143 Personen als begründete Verdachtsfälle in Quarantäne gesetzt. (md/-oli)

Spezialrezept für Crème brûlée

Wegen der großen Herausforderungen in der Hochphase der Corona-Krise hatte Erik Lierenfeld darum gebeten, seine Homestory als Kandidat für das Amt des Bürgermeisters – als Letzter der fünf Anwärter – später zu machen. Jetzt war es so weit und es gab leckeren Nachtisch.

Wer hätte das gedacht? Der passionierte Borussia  Dortmund-Fan kocht regelmäßig („Meine Frau Daniela und ich versuchen uns immer abzuwechseln“) und ist für eine besondere Variante der Crème brûlée zuständig. Ich darf diese bei unserem Gespräch probieren und muss sagen: sehr lecker! Auch Einkaufen geht der amtierende Bürgermeister immer mal wieder selber. Überhaupt: „Sobald ich Zuhause bin, bin ich zu 100 Prozent der private Erik Lierenfeld.“ Davon, dass die Fußball-Bundesliga nun mit Geisterspielen weiter macht, hält der Familienmensch gar nichts: „Da geht es nur noch ums Geldverdienen. Ich wäre für einen Saisonabbruch gewesen.“ Zur Liebe in schwarz und gelb kam Lierenfeld durch einen seiner Brüder. Der feierte 1997 seinen Geburtstag, es lief das Champions League-Finale zwischen Dortmund und Juventus Turin, das Lars Ricken mit seinem Tor für den BVB entschied. Von da an war der heute 33-Jährige, der aber nur selten ins Stadion geht, infiziert.

Erich-Kästner-Grundschule, Realschule am Sportpark und Bettina-von-Arnim-Gymnasium – Nach dem Abitur zog es Lierenfeld in den öffentlichen Dienst. Ausbildung bei der Stadt Meerbusch mit dualem Studium, danach zum Rhein-Kreis Neuss, wo er am Ende Teamleiter im Jobcenter war. Seit dem 23. Juni 2014 ist das Mitglied einer Großfamilie mit vier Geschwistern sowie vielen Nichten und Neffen der Erste Bürger der Stadt Dormagen. Schon vorher hatte er sich zweimal um einen Kandidatur für den Landtag beworben (2010 und 2012), konnte sich aber parteiintern nicht durchsetzen. Zur Politik kam Lierenfeld schon zu Schulzeiten: „Ich wollte mit einem Freund aus dem SoWi-Unterricht eine eigene Partei gründen. Das war vor der Kommunalwahl 2004 aber zu knapp, wir hätten die notwendigen Unterstützerunterschriften nicht mehr rechtzeitig zusammen bekommen.“ Stattdessen befasste er sich mit den verschiedenen Wahlprogrammen der Parteien vor Ort und fühlte sich von dem der Sozialdemokraten am meisten angesprochen. Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität sind für Lierenfeld noch heute bestimmende Leitplanken. Besonders wichtig sei ihm, betont er, auch das Thema „Chancengleichheit für Kinder“. Nachbarin Hilde Jendrny hatte ihm einen Aufnahmeantrag für die SPD eingeworfen, am Wahlabend – Heinz Hilgers hatte sich bei der Bürgermeisterwahl gegen Reinhard Hauschild durchgesetzt – wurde ihm im „Brauhäuschen“ das Parteibuch überreicht. Von Hilgers persönlich, der gratulierte. Wichtiger als sein Wahlsieg sei, dass die Partei einen neuen, jungen Mitstreiter habe. Bei den Kommunalwahlen im Jahr 2009 zog Lierenfeld in den Dormagener Stadtrat ein, bis 2014 fungierte er zudem als zweiter stellvertretender Bürgermeister der Stadt. Von 2013 bis 2014 war er Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes.

Von einem „guten Elternhaus“ spricht Lierenfeld, von einer Großfamilie, bei der mittags beim Essen am Tisch auch immer noch ein paar Freunde dabei waren: „Da waren wir oft zu siebt oder zu acht. Meine Mutter hat immer reichlich gekocht und gerne alle Mann beköstigt. Das ist heute immer noch so, es gibt reichlich zu essen.“ Sein Vater war Chemielaborant im Chempark, seine Mutter zunächst Hausfrau, später dann Kassiererin. Im Jahr 2018 hat der Erste Bürger der Stadt selber eine Familie gegründet, wie er sagt. Er heiratete seine Daniala im Dezember standesamtlich, im März 2019 folgte die kirchliche Trauung. Zur Familie gehören stolze fünf Patenkinder, von denen eins in Indien lebt, also regelmäßig finanziell unterstützt wird. Die anderen vier sind realer Teil des Privatlebens des Bürgermeisters, drei mal familienintern, einmal als Verbindung zu seinem Freund Michael Dries und dessen Familie. Mit Dries verbinden Lierenfeld auch zahlreiche gemeinsame Jugendfreizeiten der evangelischen Kirchengemeinde, die vor allem in Italien, aber auch in Spanien und Kroatien stattfanden. Ein Leuchten in den Augen hat der 33-Jährige auch, wenn er über sein Hobby Theaterspielen berichtet. Sowohl an der Schule als auch im Galerie-Theater Zons war er aktiv. Aus Zeitgründen („Das Textlernen und die Proben sind schon sehr zeitintensiv.“) musste er passen, als sein Engagement in der Politik immer mehr zunahm. In seiner Kindheit hat Lierenfeld auch mal Handball gespielt. Da war ein Bruder sein Trainer: „Das war nicht die beste Konstellation.“ Zum Handball, zum TSV ins Sportcenter, geht er immer noch gerne. Ordner war er dort auch schon mal, im Fanclub hat er mitgetrommelt. Lierenfeld wie er leibt und lebt: ein Mensch, ein Bürgermeister zum Anfassen. Selten hat es einen so bürgernahen Verwaltungschef gegeben. Dabei halten ihn auch schwere Verletzungen wie sein Bandscheibenvorfall vor drei Jahren nicht ab. Nur eine Lehre hat Lierenfeld daraus gezogen: Das Holzhacken überlässt er nun immer Anderen. (Oliver Baum)

Kreisweit das 20. Todesopfer

Eine 88 Jahre alte Frau aus Kaarst ist an den Folgen einer Erkrankung mit dem Coronavirus verstorben. Das gab der Rhein-Kreis Neuss am Sonntagnachmittag, 22. Mai, bekannt. Damit stieg die Zahl der Todesopfer kreisweit auf 20. Im Kreisgebiet ist bei 47 Personen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Kreisweit sind 640 Personen bereits wieder von der Infektion genesen. Von den aktuell Infizierten wohnen je 13 in Dormagen und Neuss, sieben in Grevenbroich, fünf in Meerbusch, vier in Jüchen, drei in Kaarst und zwei in Korschenbroich. Insgesamt wurden im Rhein-Kreis Neuss somit 707 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt. Der Wert der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt bei 4,7. Sollte dieser 50 erreichen, müssten wieder verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie getroffen werden. Aktuell sind noch 167 Personen als begründete Verdachtsfälle auf Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes in Quarantäne gesetzt. (md/-oli)

Mann im TopWest angeschossen

Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Düsseldorf und der Polizei im Kreis Neuss:

„Am Samstagmittag, 23. Mai, wurden Polizei und Rettungsdienst ins Industriegebiet Top-West gerufen. Nach Zeugenangaben soll dort, gegen 11.20 Uhr, auf der Straße auf eine Person geschossen worden sein. An der Emdener Straße fanden die Polizeibeamten einen schwer verletzten Mann. Er wurde zur weiteren Behandlung durch den Rettungsdienst unverzüglich in ein Krankenhaus gebracht. Zum jetzigen Zeitpunkt besteht Lebensgefahr. Mehrere Zeugen haben das Geschehen beobachtet und werden zur Stunde bei der Polizei vernommen. Eine Mordkommission unter der Leitung der Polizei in Düsseldorf ist eingerichtet. Die Staatsanwaltschaft wertet die Tat zum jetzigen Zeitpunkt als versuchtes Tötungsdelikt.“ (md/-oli)

Neuinfektionen: 5,3 je 100.000 Einwohner

Im Gebiet des Rhein-Kreises Neuss ist – Stand Freitagnachmittag, 22. Mai – bei 47 Personen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Kreisweit sind 633 Personen schon wieder von der Infektion genesen. Von den aktuell mit dem Sars-Cov-2 Infizierten wohnen 14 in Dormagen, zwölf in Neuss, sieben in Meerbusch, fünf in Grevenbroich, vier in Jüchen, drei in Kaarst sowie zwei in Korschenbroich. Unverändert sind bisher 19 Menschen verstorben; der überwiegende Teil davon hatte Vorerkrankungen. Insgesamt wurden im Rhein-Kreis Neuss 699 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt. Der Wert der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt bei 5,3. Sollte dieser 50 erreichen, müssten wieder verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie getroffen werden. Bisher konnten 3.802 Personen wieder aus der Quarantäne entlassen werden, da sie nach Ablauf der 14-tägigen Inkubationszeit keine Krankheitssymptome zeigten. Aktuell sind noch 169 Personen als begründete Verdachtsfälle auf Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes in Quarantäne. (md/-oli)

Lierenfeld übernimmt „Gesamtverantwortung“

Bei der Sanierung und Erweiterung der Sekundarschule Dormagen gab es „von Beginn an eklatante Fehler“, so Bürgermeister Erik Lierenfeld. Der Verwaltungschef ist seit Mitte März selber für den Eigenbetrieb in der Verantwortung und kündigte an, dass „diese Fehler aufgearbeitet werden und sich in Zukunft nicht wiederholen“. Dazu bedürfe es eines engeren Controllings, einer besseren Kommunikation zwischen Eigenbetrieb und Projektsteuerer sowie größerer Transparenz. Weitere Kostensteigerungen und Verzögerungen seien auch künftig zu erwarten. Schon jetzt befindet sich das Bauprojekt mit mehr als einem Jahr in Verzug. Künftig wird ein „Monitorer“ eingesetzt, der das Projekt eng begleitet, überwacht und dafür sorgt, dass Entscheidungen schnell getroffen und neue Entwicklungen unverzüglich kommuniziert werden. Bisher durfte der interessierte Beobachter davon ausgehen, dass genau dies auch zu den Aufgaben der externen Projektsteuerung gehört.

Das zweite Sorgenkind bei den städtischen Großbauprojekten ist der „LernOrt Horrem“ (Sanierung und Erweiterung der Christoph-Rensing-Grundschule; Foto auf Startseite: Archiv). Aktuell wird mit einem Kostenvolumen von rund 21 Millionen Euro gerechnet. Ursprünglich lag der Ansatz bei unter 13 Millionen Euro, als die Planungen auf eine Vierzügigkeit der Schule ausgeweitet wurden. Die Verwaltung spricht sich jetzt für einen Neubau aus. „Wir werden nicht denselben Fehler wiederholen und im Bestand sanieren, wenn die Kostenrisiken zu groß sind, auch wenn dann die bisherigen Planungen obsolet wären“, betonte Lierenfeld.

Zudem wurde die Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums aus Sicherheitsgründen und aus Gründen der Beweissicherung gesperrt. Das Ergebnis der Kernsanierung war vom Bürgermeister beim städtischen Neujahrsempfang im Februar 2019 als „Schmuckstück“ bezeichnet worden. Die Mängel im Foyer und im Saal sind nach gutachterlicher Feststellung so gravierend, dass dort jederzeit die Decken hätten herunterkommen können. Das galt auch schon beim Neujahrsempfang der Stadt mit seinen etwa 600 Gästen vor rund 15 Monaten. Es dürfte nicht übertrieben sein, aufgrund dieser Umstände von einer möglichen Lebensgefahr für alle Nutzer der Aula zu sprechen.

Lierenfeld sprach in der Sitzung des städtischen Hauptausschusses am Montag, 18. Mai, von „Kardinalfehlern“ und übernahm die „Gesamtverantwortung“. Alle drei Projekte seien nun „Chefsache“. Das war nicht nur im politischen Raum schon im vergangenen Jahr gefordert worden, als die gravierenden Probleme im Eigenbetrieb immer offenkundiger wurden. Der Verwaltungschef hatte die offensichtlich überforderte Gaspers aber bis zu ihrem Ausscheiden im Frühjahr in der Funktion der „Ersten Betriebsleiterin“ belassen. (-oli)

Auszüge aus dem Kommentar von Oliver Baum auf meinDORMAGEN vom 13. Februar 2019: „Bei allem Verständnis dafür, dass Sanieren und Erweitern im Altbestand bekanntermaßen für jeden Bauherren ein großes Abenteuer mit vielen Risiken ist: Was der Eigenbetrieb den Bürgern dieser Stadt als ,Serientäter‘ zumutet, kann mitunter nur noch als Stümperei bezeichnet werden. Die aber weiterhin ohne jede Konsequenz bleibt. ,Manchmal passieren Fehler. Aber wer viel macht, macht eben auch Fehler.‘ Nein, das war nicht Oliver Welke in der heute-Show, das sagte Bürgermeister Erik Lierenfeld beim städtischen Neujahrsempfang. Der Eigenbetrieb ist schon seit dem Desaster mit den zerstörten Schreiber-Fenstern und den verschwundenen Kunstwerken an der Sekundarschule im vergangenen Jahr ein Fall für den Rathauschef. Doch warum sollte der Bürgermeister etwas an den bestehenden Zuständigkeiten ändern? So ist und bleibt die in diesem Bereich offensichtlich fachlich reichlich überforderte Kämmerin für Pleiten, Pech und Pannen des Eigenbetriebs als Prellbock weitgehend auch politisch verantwortlich.“

Dormagen nun an erster Stelle

Im Bereich des Rhein-Kreises Neuss ist bei 51 Personen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Kreisweit sind 606 Personen schon wieder von der Infektion genesen. Von den aktuell mit dem SARS-Cov-2 Infizierten wohnen 13 in Dormagen, zwölf in Neuss, acht in Grevenbroich, sechs in Jüchen, je fünf in Meerbusch und Kaarst sowie jeweils eine Person in Korschenbroich und Rommerskirchen. Unverändert sind bisher 18 Menschen „an den Folgen der Erkrankung“, so die Kreisverwaltung in einer Pressemitteilung vom Freitagnachmittag, 15. Mai, verstorben. Insgesamt wurden im Rhein-Kreis Neuss somit 675 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt. Der Wert der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt bei 5,5. Er ist damit 44,5 von der kritischen Grenze entfernt. Würde diese erreicht,, müssten wieder verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung des Pandemie getroffen werden. Insgesamt 3.648 Personen konnten bereits wieder aus der Quarantäne entlassen werden, da sie nach Ablauf der 14-tägigen Inkubationszeit keine Krankheitssymptome zeigten. Aktuell sind noch 232 Personen als begründete Verdachtsfälle auf Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes durch die jeweilige Kommune (Zuständigkeit über den Wohnsitz) in Quarantäne gesetzt. (-oli/md)