Voigt wirft Hut in Ring

Alana Voigt wird als Kandidatin antreten, wenn am 28. Februar die Wahl für den Vorsitz des CDU-Stadtverbandes ansteht. (Foto: Archiv)

Zwischen dem Stadtverband und der Fraktion der CDU in Dormagen gibt es weiterhin unübersehbare Spannungen. Mit Blick auf die im September 2025 anstehenden Kommunalwahlen – am gleichen Tag finden die Bundestagswahlen statt – gibt es nun eine parteiinterne Bewegung, der es darum geht, die Reihen wieder zu schließen. Alana Voigt (32) soll deshalb für den Parteivorsitz kandidieren.​

Das erfuhr meinDormagen aus parteiinternen Kreisen. Die Zonserin, deren Ehemann Michael (37) Regimentschef bei der St. Hubertus Schützengesellschaft ist, ist stellvertretende Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU in Dormagen und Beisitzerin im CDU-Ortsverband Zons. Von 2015 bis 2020 war die zweifache Mutter, die Verwaltungsmitarbeiterin beim Rhein-Kreis Neuss ist und früher Vorsitzende der Jungen Union (JU) Dormagen war, Mitglied im Stadtrat. Aktuell arbeitet sie in der Fraktion als schul- und jugendpolitische Sprecherin, leitet die beiden entsprechenden Arbeitskreise.​

Am Dienstagabend, 28. Februar, steht eine richtungsweisende Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes an – mit Vorstandswahlen. Klar dürfte sein, dass auch die derzeitige Parteivorsitzende Anissa Saysay wieder kandidieren wird. Sie hatte sich Mitte Juni 2021 in einer echten Kampfabstimmung mit 61 zu 49 Stimmen gegen ihren Gegenkandidaten Dr. Michael Conrad durchgesetzt. Conrad, mittlerweile Vorsitzender des Ortsverbandes Dormagen, verglich damals die CDU mit einem Schiff, das in raue See gekommen sei und wieder auf Kurs gebracht werden müsse. Ähnlich sah das seinerzeit auch Saysay, die dafür warb, sich wieder auf die eigenen Werte zu besinnen und dies zur innerparteilichen Kultur zu machen.​

In der Partei gibt es ein Lager, das der Meinung ist, dass ihr das nicht gelungen sei. Es gebe weiter einen tiefen Graben zwischen Stadtverbandsvorstand und Fraktion. Da ist von mangelhafter Kommunikation die Rede, von (teilweise populistischen) Vorstößen, die nicht abgesprochen seien, von immer wieder neuen Krisenherden. „Es geht derzeit vornehmlich nicht um die CDU, sondern um persönliche Eitelkeiten und Interessen“, kritisiert ein Parteimitglied, das früher einmal lange sehr aktiv war, sich derzeit aber im „politischen Ruhestand“ befindet. Die Person, die anonym bleiben möchte, stellt fest, dass sich die Partei weiter selber demontiere, was mit Blick auf die in zwei Jahren anstehende Kommunalwahl sehr bedenklich sei. Der politische Gegner habe leichtes Spiel, weil er sich das streitige Treiben in der CDU von außen genüsslich und in Ruhe anschauen könne. „So geht es nicht weiter, sonst haben wir nach den nächsten Wahlen noch weniger Sitze im Stadtrat“, befürchtet das Parteimitglied.​ (O. Baum)