Angesichts der anderen Ergebnisse im Tabellenkeller der Zweiten Handball-Bundesliga war dieser Heimsieg enorm wichtig: Der TSV Bayer Dormagen bezwang am frühen Sonntagabend im Sportcenter den phasenweise sehr pomadig wirkenden, stark ersatzgeschwächt angetretenen Tabellensiebten VfL Lübeck-Schwartau, der ohne Trainer Michael Roth (Isolation) angereist war, am Ende glücklich, aber nicht unverdient mit 26:25 (11:10). Torhüter Martin Juzbasic legte mit seiner sehr guten Leistung (15 Paraden) den Grundstein für den mühsam erarbeiteten Erfolg, der am Ende noch einmal in Gefahr geriet, obwohl die Hausherren in der 52. Minute schon mit vier Toren geführt hatten (25:21). Der 26. Treffer, erzielt durch den erneut guten Ian Hüter zum 26:22 (55.), blieb der letzte Treffer des TSV. Der es in der 59. Minute bei zwei direkt aufeinander folgenden Abschlüssen von Ian Hüter (Pfosten) und Artur Kavatski (Parade/Latte) versäumte, den Sack endlich ganz zuzumachen. Durch den Sieg gab die Mannschaft von Trainer Peer Pütz die Rote Laterne an den EHV Aue weiter, der gegen den HSC 2000 Coburg beim 27:27 immerhin einen Punkt holte. Vor den „Wieseln“ steht nun der TuS Ferndorf (27:31 beim ASV Hamm-Westfalen) auf dem ersten Abstiegsplatz. Direkt darüber rangiert der TV Emsdetten, der in eigener Halle mit 27:30 dem ThSV Eisenach unterlag, auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Den TSV Bayer Dormagen und den TVE trennen vier Pluspunkte, zwei Minuspunkte und das deutlich schlechtere Torverhältnis (-59 zu -33). Einen Vorteil haben die Höhenberg-Handballer: Emsdetten hat bereits drei Spiele mehr absolviert als der TSV.
Das wird dem Tabellenvorletzten aber auch nicht weiter helfen, wenn er am nächsten Samstag in Eisenach nicht gewinnen sollte. Zumal dann die Vorgabe des Handball-Geschäftsführers (Tageszeitung) und des Sportlichen Leiters (Handballwoche) „Sechs Punkte aus den vier Spielen nach der Länderspielpause“ nicht erfüllt wäre. Alleine mit ein paar Heimsiegen wird sich der Abstieg in die Dritte Liga jedenfalls nicht vermeiden lassen. Denn die anderen Teams im Tabellenkeller werden dem TSV nicht den Gefallen tun und ab sofort kollektiv aufs Punkten zu verzichten. Mit jedem Spiel mehr wird der Druck größer, weil das Saisonende näher rückt – und das hält für den TSV ein extrem schweres Restprogramm bereit: Am vorletzten Spieltag geht es zur HSG Nordhorn-Lingen, die in die Erste Liga zurück aufsteigen will, und am letzten Spieltag kommt der TuS Ferndorf ins Sportcenter, der bis dahin vielleicht auch noch nicht den Klassenerhalt geschafft haben könnte. Es dürfte daher bis zum 11. Juni um etwa 19.45 Uhr spannend bleiben, ehe die drei Absteiger in die Dritte Liga und die beiden Aufsteiger in die Erste Liga feststehen. (-oli)