Allein im Jahr 2017 sind im Stadtgebiet Dormagen 31.185 Tonnen Müll angefallen. Das sind umgerechnet 473 Kilogramm Haushaltsabfälle (ohne Elektrogeräte) pro Kopf. Damit liegt Dormagen über dem bundesweiten Durchschnitt von 462 Kilogramm. Auch bei den Zahlen für Haus- und Sperrmüll steht die Chemiestadt mit rund 260 Kilogramm pro Kopf wesentlich schlechter da als der bundesweite Durchschnitt (188 Kilogramm). „Die Zahlen zeigen, dass wir zu viel Müll produzieren. Und zwar vor allem zu viel nicht abbaubaren Müll“, erläutert Anna Krziwania, die bei der Stadtverwaltung im Bereich „Abfallwirtschaft“ arbeitet. „Um das zu ändern, sollten wir unser Handeln hinterfragen. Jeder Einzelne kann etwas tun“, so Krziwana weiter.
Es gehe vor allem darum, Müll zu vermeiden und diesen im nächsten Schritt richtig zu trennen. „Denn nur so gehen wertvolle Ressourcen nicht verloren. Rohstoffe und Energie können dann in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden“, erklärt Krziwana. Schätzungen zufolge landet etwa die Hälfte der Bioabfälle noch immer im Restmüll. Der Bioabfallanteil lag in Dormagen 2017 bei 18 Prozent, bundesweit dagegen bei immerhin bei 27 Prozent. Und das, obwohl gerade Bioabfälle wertvolle Ressourcen sind. Die braune Biotonne ist in Dormagen für diejenigen, die ein Restmüllgefäß (graue Tonne) bis 240 Liter nutzen, kostenlos. Viele Dormagener, so die Verwaltung, seien verunsichert, wenn es um die richtige Entsorgung geht. Deshalb an dieser Stelle die wichtigsten Tipps:
BIOMÜLL Während Eierschalen, Kaffeefilter, Obst und Gemüseabfälle in die braune Tonne gehören, sollten etwa Knochen, Blumenerde sowie Steine und Sand im Restmüll (graue Tonne) entsorgt werden. Ebenfalls wichtig: Biomüll sollte möglichst trocken sein. Dabei hilft auf dem Tonnenboden ausgebreitetes Zeitungspapier.
PLASTIKMÜLL Im Stadtgebiet von Dormagen sind im Jahr 2017 knapp 2.100 Tonnen Kunststoff angefallen. „Die Verwertungspraxis des Kunststoffs liegt noch weit hinter ihren Möglichkeiten. Dennoch ist es auch dabei wichtig zu trennen. Nur so kann überhaupt recycelt werden“, betont Krziwania und gibt noch einen Praxis-Tipp: „Die Folie sollte man immer vom Becher entfernen, alles separieren, nicht ineinander füllen damit das Material in der Sortieranlage aufgeteilt werden kann.“
PAPIERMÜLL Insgesamt 4.360 Tonnen Altpapier sind in Dormagen im Jahr 2017 angefallen, Tendenz sinkend. Besonderheit: Die Papiertonne in Dormagen ist grün und nicht blau wie in anderen Kommunen. Und zwar seit 1985. Damals startete ein Pilotprojekt in den Stadtteilen Horrem und Dormagen-Nord. Ab Januar 1988 wurde die grüne Tonne dann im Stadtgebiet flächendeckend eingeführt und schließlich beibehalten. Eine Frage, die immer wieder diskutiert wird: Gehören Pizzakartons ins Altpapier? Ja, wenn sie nicht besonders verschmutzt sind. Ansonsten müssen sie im Restmüll entsorgt werden.
ALTGLAS Altglas hat mit 100 Prozent die beste Recyclingquote und kann ohne Qualitätsverlust beliebig oft zu neuen Glasverpackungen verarbeitet werden. 1.690 Tonnen Glasmüll sind in Dormagen im Jahr 2017 angefallen. Achtung: Nur Glasgefäße mit Hohlraum gehören in die Glascontainer. Fenster- und Spiegelglas, Porzellan oder Glühbirnen dürfen auf diese Weise nicht entsorgt werden. (md/-oli)