Per E-Mail hat Bürgermeister Erik Lierenfeld allen Mitarbeitern der Verwaltung eine Frist bis zum 16. Januar gesetzt. Sollte sich bis dahin niemand bereit erklären, die traditionelle Altweiberfeier im Großen Trausaal des Historischen Rathaus federführend zu organisieren, wird es in der gesamten Verwaltung keine Feiern geben. Dann muss bis 11 Uhr gearbeitet werden.
Dabei ist der Verwaltungschef, der Geschäftsführer des Vorstandes der Karnevalsgesellschaft „Ahl Dormagener Junge“ ist und selber schon einmal als Jungfrau in der Session 2011/12 Mitglied im Dormagener Dreigestirn war, ein ausgewiesener Freund des närrischen Brauchtums. Doch zur Vorgeschichte: Viele Jahre lang hatte Christel Vogel die Mitarbeiterfeier im Historischen Rathaus im Anschluss an den Tollitätenempfang und die Schlüsselübergabe organisiert. Sie steht nun nicht mehr zur Verfügung. Es begann die Suche nach einem Nachfolger. Doch die gestaltete sich bisher schwer, blieb ohne Erfolg. Lierenfeld: „Es gibt einige Kolleginnen und Kollegen, die bereit wären zu helfen, aber niemand ist bereit die Verantwortung zu übernehmen und, den Hut auf zu haben’.“ Sogar der erweiterte Verwaltungsvorstand befasste sich mit dem Thema. Von dort aus nahmen die Führungskräfte die Anfrage mit in ihre jeweiligen Dienstbesprechungen. Selbst der Personalrat wurde in die Suche nach einem Vogel-Nachfolger eingebunden. Doch es blieb dabei: Niemand meldete sich, niemand war bereit, die Aufgabe zu übernehmen. In der E-Mail des Verwaltungschefs folgt dann die Fristsetzung: „Sollte sich bis zum 16. Januar 2019 12 Uhr niemand mir gegenüber bereit erklären die Organisation zu übernehmen wird es dieses Jahr leider keine Karnevalsveranstaltung geben.“ Sollte dieser Fall eintreten, ist „bis 11 Uhr der normale Dienstbetrieb aufrecht zu erhalten. Ab 11 Uhr wird Dienstbefreiung gewährt, wie es in Punkt 4.1 der Dienstvereinbarung über die flexible Arbeitszeit geregelt ist. Sonstige Feierlichkeiten an diesem Tag in den Dienstgebäuden sind dann ausdrücklich ausgeschlossen.“ Der „Rathausfunk“ sendet seit dieser Rund-Mail auf höchster Leistung. Bei nicht wenigen Mitarbeitern sollen die Ausführungen ihres obersten Vorgesetzten gar nicht gut angekommen sein. Die eingetrübte Stimmungslage könnte sich aber noch verbessern: Noch sind es ja ein paar Tage bis zum Fristablauf am 16. Januar um 12 Uhr. (Oliver Baum)
Oliver Baum