Glücklich, aber nicht unverdient gewonnen

Der 26:25-Erfolg des TSV Bayer Dormagen beim ThSV Eisenach am vergangenen Samstagabend kam recht glücklich, aber nicht unverdient zustande. Endlich einmal hat der Handball-Zweitligist, der als Tabellenvorletzter um den Klassenerhalt ringt, nach einem Heimsieg nachlegen können. Dabei halfen neben einer erneuten guten Torhüterleistung die beiden Neuzugänge in der Rückrunde, auf die Eisenach offensichtlich nicht richtig vorbereitet war.

Den entscheidenden Treffer aber setzte Jan Reimer drei Sekunden vor Spielende, nachdem die Gastgeber mit einem zu frühen Rückraumwurf im TSV-Block hängen geblieben waren und Keeper Martin Juzbasic mit seinem langen Pass den Rechtsaußen bedient hatte. Der Rest war Jubel pur auf Gästeseite in der mit 1.200 Zuschauern gefüllten Werner-Aßmann-Halle. Die Mannschaft von Trainer Peer Pütz schaffte es damit auf der Zielgeraden der vier Spiele nach der Länderspielpause auch, die Vorgabe von Geschäftsführer und Sportlichem Leiter zu erfüllen, nämlich sechs Punkte zu holen. Nach der nun anstehenden Länderspielpause steht für die „Wiesel“ eine englische Woche an, die gleich zwei enorm wichtige Vier-Punkte-Spiele gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf bereit hält: Am Freitag, 22. April, kommt der TV Großwallstadt ins Sportcenter, am Samstag, 30. April, muss der TSV zum TV Emsdetten. Um die Chancen auf den möglichen Klassenerhalt zu wahren, müssen beide Spiele gewonnen werden. Dazwischen (Mittwoch, 27. April) steht im Sportcenter noch das Nachholspiel aus der Hinrunde gegen die Eulen Ludwigshafen an.

„Endlich hatten wir mal dieses nötige Quäntchen Glück“, sagte TSV-Geschäftsführer Björn Barthel nach dem wichtigen Erfolg in Eisenach. Auf den erfolgreichen Ausgang der Partie deutete in der 13. Minute beim 2:5 aus Sicht der Gäste nicht viel hin. Mit der Einwechslung von Mislav Grgic kam der TSV aber deutlich besser mit der 5:1-Abwehr des ThSV klar. Nachdem der erneut starke Juzbasic erst mit dem Kopf und kurz drauf einen Siebenmeter des besten Liga-Torschützen Fynn Hangstein gehalten hatte, war der TSV beim 5:5 auf Augenhöhe. Für die erste Gäste-Führung war Reimer verantwortlich (6:7, 18. Minute), der bester Werfer der Partie war. Nach der Pause (13:13) setzte neben Grgic nun auch Artur Karvatski die Akzente im Angriff. Mit jeweils sechs Toren hatten die beiden Neuzugänge einen gewichtigen Anteil am zweiten Auswärtssieg der Saison 2021/22. Zweimal lagen die „Wiesel“ mit drei Treffern vorne, versäumten es aber, sich noch weiter abzusetzen. So kam Eisenach wieder heran und hatte beim 25:25 eine Minute vor dem Ende nach einem Schrittfehler von Karvatski den Ball. Es waren noch 30 Sekunden zu spielen, als ThSV-Trainer Misha Kaufmann die letzte Auszeit nahm. Dass Jannis Schneibel das Spiel bereits neun Sekunden vor dem Ende die Partie entscheiden wollte, gehörte dabei wohl nicht zur Absprache. Der TSV nutzte die letzte Chance und sorgte so dafür, dass der Tabellenkeller etwas enger zusammengerückt ist. Wohin die Reise gehen wird, das dürfte nach den Spielen gegen Großwallstadt und in Emsdetten klarer sein. (-oli)