Der erste Auswärtssieg des TSV Bayer Dormagen in dieser Handball-Saison war ein schweres Stück Arbeit. Das galt vor allem bis zur 45. Minute. Danach ging Gastgeber TV Emsdetten am Sonntag, 29. September, zusehends die Luft aus. Am Ende stand ein 30:27-Erfolg (11:12) der Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic. Der TSV verbesserte sich in der Tabelle mit nun 8:4 Punkten auf den vierten Platz.
In der Ems-Halle wurden die rund 1.600 Zuschauer – sofern sie dem Tabellenvorletzten (2:10 Punkte) die Daumen drückten – in der Schlussphase des Spiels immer ruhiger und sparten am Ende angesichts ihrer Unzufriedenheit auch nicht mit Pfiffen. Denn die Gäste drehten die Partie nach einem zweimaligen Vier-Tore-Rückstand (15:19 in der 41. Minute; 18:22 in der 45. Minute) in der letzten Viertelstunde. Der Schlussspurt war wieder einmal der überragenden Fitness der Spieler geschuldet, dank der der TSV in der Lage ist, auch über 60 Minuten ein hohes Tempo zu gehen. „Wir haben früh rotiert, um für die entscheidende Phase gerüstet zu sein“, so Bilanovic. Während seine Mannschaft noch mal anziehen konnte, brachen die Gastgeber in der entscheidenden Phase des Spiels ein. Hinzu kommt, dass der TSV-Coach sehr geschickt die „Waffen“ einsetzt, die ihm sein Kader bietet. Und das sind nicht in jedem Spiel die gleichen Akteure. In Emsdetten war es vor allem Eloy Morante Maldonado (6), der nach dem Vier-Tore-Rückstand in der 45. Minute wichtige Rückraumtore erzielte. Hinzu kam die erneute Hereinnahme von Abwehrspezialist Heider Thomas; der Innenblock deckte danach deutlich stabiler, so dass dahinter auch Torhüter Sven Bartmann wieder „leichteres“ Spiel hatte.
Auf der anderen Seite fiel der Tabellenvorletzte auch mental in sich zusammen. Je mehr der TSV die Oberhand gewann (ab dem 23:22 durch Jakub Sterba in der 52. Minute), desto weniger war dem TVE anzumerken, dass ein Aufbäumen drohte oder die Spieler noch an einen Sieg glaubten. Der TSV-Coach sprach nach dem Spiel von einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Ein Sonderlob ging neben Maldonado an Sterba (4). Sein Kollege Daniel Kubes war dagegen sichtlich enttäuscht: „Das ist heute sehr bitter. Die Spieler haben alles investiert, sind aber nach der 45. Minute eingeknickt. Das war nicht unser Tag.“
Für den Tabellenvierten geht es am Freitag, 4. Oktober, ab 19.30 Uhr im Sportcenter gegen den punktgleichen Tabellennachbarn HSC 2000 Coburg weiter, der aber das schlechtere Torverhältnis hat. Am vergangenen Wochenende gewann die Mannschaft von Trainer Jan Gorr mit 32:20 gegen den noch punktlosen Tabellenletzten HSG Krefeld. Eintrittskarten gibt es im Tabak-Shop, Kölner Straße 64 in der City, und online auf www.handball-dormagen.de (> Tickets; print@home). (Oliver Baum)