Am vergangenen Dienstag erhielt ein Zonser Ehepaar einen Anruf einer vermeintlichen Polizeibeamtin aus Euskirchen, die sie über einen vom Sohn der Senioren verursachten Autounfall informierte. Bei diesem sei eine Frau gestorben. Auch der Sohn sei verletzt, es drohe ihm eine lange Untersuchungshaft, von der nur bei Zahlung einer hohen Summe abgesehen werde, die an die Tochter der Verstorbenen zu entrichten sei. Durch diesen Schockanruf in Sorge sammelte das Paar Bargeld und Wertgegenstände zusammen. Der Dormagener begab sich gegen 13 Uhr (bis 13.30 Uhr) zur Kurfürstenstraße und wartete dort auf die angebliche Tochter. Dabei wurde er offenbar von einer Anwohnerin angesprochen. Sie gab an, eine junge Frau mit dem Namen nicht zu kennen. Kurze Zeit später kam die vermeintliche Tochter, nahm Geld und Wertsachen in Empfang. Als der Senior wieder zu Hause war, gingen weitere Anrufe ein; das Geld reiche nicht, um die Untersuchungshaft abzuwenden. So musste der Dormagener weiteres Geld von der Bank abholen und wurde angewiesen, diesmal zur Friedrichstraße in Neuss zu kommen. Es erschien wieder die junge Frau von der ersten Übergabe. Die zweite Übergabe fand etwa zwischen 15.15 und 15.45 Uhr statt.
Gestern klärte ein Telefongespräch mit dem Sohn die Angelegenheit als leider erfolgreichen Trickbetrug auf. Die Geschädigten erstatteten Anzeige bei der Polizei. Die junge Frau (vermeintliche Tochter des Unfallopfers) wirkte sehr jung, etwa um die 19 Jahre oder auch jünger. Sie sei sehr schlank gewesen und hatte einen größeren Schal um Kopf und Mund gebunden. Das Kriminalkommissariat 12 der Kriminalpolizei ermittelt und sucht Zeugen, die eventuell die Übergaben beobachtet haben. Besonders die Zeugin, die den Dormagener an der Kurfürstenstraße angesprochen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Hinweise werden unter Tel. 02131/300-0 entgegengenommen. (md/-oli)