Eigentlich wäre ein Punktgewinn eines Tabellendrittletzten bei einem Tabellenfünften eine positive Sache. Im Fall des TSV Bayer Dormagen ist das 29:29 (15:16) beim TV Hüttenberg aber zu wenig. Zu wenig, was den Spielverlauf angeht, denn die Mannschaft von Trainer Peer Pütz führte gestern Abend vor 750 Zuschauern in Hüttenberg in der Schlussphase 28:25 (54. Minute), 29:27 (58.) und hatte Ballbesitz, der aber 33 Sekunden vor dem Spielende durch einen technischen Fehler von Aron Seesing hergegeben wurde. Immerhin hielt der kurz zuvor eingewechselte Keeper Martin Juzbasic den letzten Wurf der Hausherren.
Zu wenig auch mit Blick auf die Tabelle, denn der TSV bleib damit auf dem ersten Abstiegsplatz und hat in den jüngsten drei Spielen drei Punkte fahrlässig liegen gelassen. Drei Punkte, die den Dormagener nach dem letzten Spieltag dieser Saison gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten TuS Ferndorf bitter fehlen könnten. Zumal beide Gegner, die Eulen Ludwigshafen im Sportcenter bei ihrem 18:17-Erfolg und die Hüttenberger gestern, dem TSV die Punkte auf dem Silbertablett darboten. Doch die Pütz-Truppe scheint derzeit nicht in der Lage zu sein, derartige Geschenke vollständig anzunehmen. Wer das nicht hinbekommt, darf sich am Saisonende nicht beschweren, wenn es dann doch nicht mehr zum Klassenerhalt reichen sollte. Zumal sich in der Schlussphase in Hüttenberg einmal mehr zeigte, dass auch von der Bank keine taktischen Impulse mehr kommen, wenn es richtig eng wird. So fehlte es an einer Reaktion auf die Manndeckung, der sich Spielmacher Ian Hüter ausgesetzt sah.
Im Hinblick auf die Punkteausbeute besser machen kann es der TSV Bayer schon am Mittwoch, 11. Mai, um 19.30 Uhr beim VfL Eintracht Hagen, der mit seinen 33:31 Punkten als Tabellenachter schon länger den Klassenerhalt in der Tasche hat. Danach steht wieder ein Heimspiel an und das muss unbedingt gewonnen werden: Am Samstag, 14. Mai, wird um 19.30 Uhr im Sportcenter die Partie gegen den HC Empor Rostock angepfiffen. (Oliver Baum)