Garbisch wird heute gekrönt

Jürgen Garbisch (Mitte) und seine Frau Marianne direkt nach dem Schießen mit Brudermeister Uli Baumer (Foto: Klaus Saedler)

Jürgen Garbisch vom Jägerzug „Waidmannsheil“ hat sich gestern  (Montag, 11. September) um 17.44 Uhr mit dem 49. Schuss zum neuen Schützenkönig in Straberg gemacht. Der Brudermeister der St. Hubertus Schützenbruderschaft, Uli Baumer, wird das gestern proklamierte Königspaar heute Abend im Hubertussaal feierlich krönen. Bis das feststand, hatte der Vorstand eine spannende Phase zu überstehen: Kassierer Jürgen Kollenbroich hatte einmal alle Namen der schießberechtigten Schützen aufgerufen, doch niemand kam in den Schießstand. Danach bemühten sich einige Vorstandsmitglieder in diversen Einzelgesprächen darum, doch noch Königsbewerber zu finden. Denn klar war, so Geschäftsführer Klaus Saedler und Kollenbroich gegenüber unserer Redaktion uni sono: „Wenn wir den Vogel runterholen müssen, weil es keinen Kandidaten gibt, dann bleibt er unten und wird definitiv nicht wieder hochgezogen.“ Doch dann kristiallisierte sich heraus, dass ein Mitglied des Jägerzugs „Waidmannsheil“ antreten würde – nur wollte er es nicht alleine machen. Schließlich gab es inoffiziell grünes Licht, Kollenbroich verlas ab 17.13 Uhr offiziell ein zweites Mal die Namensliste. Garbisch trat vor und gab um 17.14 Uhr seinen ersten Schuss ab. Fünf Minuten später folgte ihm sein Zugkamerad Hubert Schmitz, der später das Nachsehen haben sollte. Am heutigen Krönungstag feiert der neue Regent seinen 63. Geburtstag – es ist also gleich in zweierlei Hinsicht ein ganz besonderer Tag für den Leiter einer Versicherungsagentur. An seiner Seite wird Ehefrau Marianne (60), die als Finanzbeamtin arbeitet, als Königin regieren. Mit den beiden freuen sich die Kinder Martin (31) und Melina (29) sowie die beiden Enkelkinder Hannah (8) und Charlie (2). (Oliver Baum)

Schweigeminute um 12 Uhr

In Gedenken an die Opfer des Erdbebens in Marokko ruft Bürgermeister Erik Lierenfeld für morgen 12 Uhr (Dienstag, 12. September), zu einer Schweigeminute auf. „Das schreckliche Erdbeben in Marokko hat mich sehr betroffen gemacht. Wir wollen gemeinsam der Verstorbenen gedenken und zugleich ein Zeichen der Solidarität mit den Überlebenden setzen“, so der Bürgermeister von Dormagen. Wer die Schweigeminute zusammen mit anderen Menschen begehen möchten, kann dazu in die Innenstadt auf den Platz vor das Historische Rathaus kommen. Die Fahnen dort sowie vor dem Technischen Rathaus im „TopWest“ werden morgen nur auf Halbmast wehen. (md/-oli)

Zwei höchste Auszeichnungen

Emotional ging es gestern Mittag bei den beiden höchsten Auszeichnungen im Hubertussaal zu. (Foto: Oliver Baum)

Besonders emotionale Momente erlebten die Schützen und Gäste der St. Hubertus Schützenbruderschaft Straberg am gestrigen Sonntag (10. September) beim musikalischen Frühschoppen im gut gefüllten Hubertussaal. Das lag vor allem an den beiden sehr hohen Auszeichnungen am Ende: Regimentschef Bernd May, der seit 2013 Oberst ist und seit 2001 dem Vorstand angehört, wurde das St. Sebastianus Ehrenkreuz verliehen. Bezirksbundesmeister Frank Janssen, zugleich Oberst in Hackenbroich, legte dem ehemaligen Straberger Schützenkönig (2010) das Kreuz um den Hals, während dem Geehrten selber und einigen Vorstandmitgliedern auf der Bühne die Tränen in den Augen standen. Stehende Ovationen gab es für den 56-Jährigen, den Brudermeister Uli Baumer in seiner Laudatio als einen „Vorbildschützen und eine große Stütze des Vereins“ bezeichnete. Eine außergewöhnliche und hohe Auszeichnung ging an den Ehrenvorsitzenden des Tambourcorps Viktoria Straberg, Hans Peter Nowak, der 45 Jahre lang dem Vorstand des Musikvereins angehörte: Der 66-Jährige bekam aus den Händen von Jörg Gehrmann, stellvertretender Vorsitzender des Brauchtumsausschusses des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, die Schützenmusikerauszeichnung in Gold. Zuvor konnten sich der Geschäftsführer der Bruderschaft, Klaus Saedler, Kirmesplatzwart Christoph Hennecke und Christoph Pohl über das Silberne Verdienstkreuz freuen.

Heute wird es ab 16.30 Uhr am Schießstand hinter dem Hubertussaal spannend, wenn das Königsvogelschießen beginnt. „Bisher hat sich noch niemand aus der Deckung gewagt“, gab Saedler gestern während des Frühschoppens zu Protokoll. Das ist nicht weiter schlimm, denn im Walddorf gibt es kein vorhergehendes Bewerbungverfahren, zum Beispiel durch das Ausfüllen eines Bewerbungsbogens. Heute Nachmittag ruft Schießmeister Guido Preiß die rund 250 schießberechtigten Schützen auf. Spätestens nach dem zweiten Durchgang wird es ernst: Wer dann noch weiter schießt, der will König werden. (Oliver Baum)

Werkzeuge gestohlen

Nach zwei Fahrzeugaufbrüchen in Dormagen und Monheim am Donnerstag (31. August) auf Freitag (1. September) konnten Polizeibeamte in Köln nach einem Zeugenhinweis noch an dem Freitag in einem Fahrzeug mutmaßliches Diebesgut sicherstellen. In Dormagen hatten die Täter an der Straße „Am Hagedorn“ in Horrem ein Loch in die Schiebetür eines Transporters geschnitten und Werkzeuge aus dem Innenraum gestohlen. Auch in Monheim öffneten die Unbekannten auf ähnliche Art die Seitentür eines Transporters und entwendeten Werkzeuge. Ein Werkzeugkoffer, den die Polizei fand, konnte bislang keiner Tat zugeordnet werden. Die Ermittler nehmen an, dass er ebenfalls bei einem Fahrzeugaufbruch in Dormagen oder Monheim gestohlen worden sein könnte. Zeugen, die entsprechende Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter Tel. 02131/300-0 beim Kriminalkommissariat 14 der Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss zu melden. (md/-oli)

Wer kennt dieses Auto?

Die Polizei sucht Zeugen, die Angaben zu einem schwarzen Opel Vivaro mit polnischem Kennzeichen machen können. Die Heckklappe des Kastenwagens ist in großen, weißen Buchstaben mit „VIVO ANIMALS“ beschriftet. Am Mittwoch (30. August) war dieser gegen 9 Uhr auf der Schloßstraße in Zons abgestellt. Es besteht der Verdacht, dass das Fahrzeug zur Begehung von Straftaten genutzt wird. Personen, die Angaben zu dem Wagen machen können, werden gebeten, sich mit der Polizei unter Tel. 02131/30 00 in Verbindung zu setzen. (md/-oli)

Festival wird Max-Abschied

In seiner 32. Ausgabe feiert das Festival Alte Musik die Musikerdynastie rund um ihren wohl berühmtesten Sohn Johann Sebastian Bach von Samstag, 16. September, bis Samstag, 23. September, in und um die Klosterbasilika Knechtsteden. Acht Konzerte stellen berühmte, aber auch weniger bekannte Familienmitglieder vom 16. bis zum 19. Jahrhundert vor. Das diesjährige Festival ist gleichzeitig das große Finale für den Festivalgründer und Bach-Medaillenträger Hermann Max, der sich nach 32 Jahren künstlerischer Leitung verabschieden wird. Ab 2024 ist Dorothee Oberlinger als Artist in Residence mitverantwortlich für die Programmauswahl und -gestaltung.

Die traditionellen Festival-Zutaten versprechen auch in diesem Jahr wieder einen außergewöhnlichen Konzertreigen: geballte Barock-Expertise durch die Rheinischen Kantorei und Das Kleine Konzert mit feinsten Solistenbesetzungen zu Beginn und Abschluss, klangvolle Namen wie die Grande Dame des Cembalospiels Christine Schornsheim, die Cellistin Kristin von der Goltz oder die preisgekrönte Akkordeonistin Viviane Chassot, Konzerteinführungen, aufschlussreiche Moderationen und Gesprächskonzerte, die gesellige Landpartie am Sonntagnachmittag, gleich zwei Kammermusikabende mit Weinbegleitung im Kreismuseum Zons und die stimmungsvolle Gregorianische Nacht in der romanischen Basilika sind die Eckpfeiler der Festivaltage.

Im Auftaktkonzert am Samstag, 16. September stellen sich die Bach-Vorfahren und Söhne in einem festlichen Pasticcio vor: Johann Christoph, Johann Ludwig, Carl Philipp Emanuel, Johann Christian, Johann Christoph Friedrich, Wilhelm Friedrich und natürlich Johann Sebastian werden von der Rheinischen Kantorei und dem Kleinen Konzert unter Leitung von Hermann Max zu einem großen Familientreffen zusammengebracht. Dass der Thomaskantor auch äußerst weltlich wirkte, wird in der Landpartie am Sonntag, 17. September, mit seiner Bauern- und Kaffeekantate im rustikalen Ambiente des Kulturhofs Knechtsteden vor Augen und Ohren geführt, charmant verkörpert von Verena Gropper, Christos Pelekanos und Lothar Blum. Am Montag, 18. September, sind es Johann Sebastian und zwei seiner Söhne, die im Kreismuseum Zons in Sonaten für Violine (Anne Röhrig) und Cembalo (Bernward Lohr) zusammentreffen. Constanze Backes gibt währenddessen tiefe Einblicke in den kinderreichen Musikerhaushalt und die Familiengeschichte. Im Gesprächskonzert am Dienstag, 19. September, trifft Max auf Schornsheim am Cembalo und die Cellistin von der Goltz. Gemeinsam entdecken sie die verborgenen Wirklichkeiten hinter ausgewählten Werken aus dem Wohltemperierten Klavier und den Suiten für Violoncello. Am Mittwoch, 20. September, steht die Motettenkunst der Bach-Familie im Zentrum eines Programms durch zweihundert Jahre Vokalmusik, interpretiert von der Rheinischen Kantorei in solistischer Besetzung. Das Festival entdeckt am Donnerstagabend, 21. September, eine neue Spielstätte für sich: In Schloss Arff widmet sich die OPUS Klassik-Gewinnerin Viviane Chassot den feinen Bezügen zwischen Bach, Haydn und Mozart auf dem Akkordeon. Die Gregorianischen Nacht am Freitag, 22. September, dreht sich rund um Heldensagen und Heiligengeschichten in gotischer Klangarchitektur der Notre-Dame-Schule und zeitgenössischen Vertonungen, gesungen vom Ensemble Céladon. Das Abschlusskonzert am Samstag, 23. September, feiert das Frühwerk Johann Sebastian Bachs in vier Kantaten, die vor seinem Amtsantritt in Leipzig entstanden.

Flankiert wird das Festival unter anderem durch das Format „MOVIMENTO – Die musikalische Radtour am Rhein“ am Tag des Offenen Denkmals, 10. September. Tickets gibt es online bei KölnTicket. Begleitet wird das Programm durch die FestivalApp. Mehr Informationen gibt es online auf www.knechtsteden.com. (md/av)