Kontrolle der Kippenschnipper

Die Beamten sind ähnlich wie die Polizei ausgestattet. Am Dienstag waren sie aber in Zivil unterwegs. (Foto: ale)

Unsicher muss sich in Dormagen niemand fühlen. Das konnte man sehr gut am vergangenen Mittwoch beobachten, als ein Mann aus der Rathaus-Galerie flüchtete, hinter ihm her ein Mitarbeiter der dortigen Aldi-Filiale. Innerhalb von wenigen Sekunden waren auch Mitarbeiter des Ordnungsamtes da und sicherten den Mann erst einmal bis zum Eintreffen der Polizei. Offenbar hatte der Mann versucht in dem Discounter zu stehlen. Am vorigen Dienstagmorgen gab es auch eine Schwerpunktkontrolle am Dormagener Bahnhof. Ordnungsbeamte in Zivil erwischten gleich 33 Kippenschnipper, die sich allesamt einsichtig zeigten. Die Ordnungsbeamten sprachen eine Verwarnung aus. Die Ertappten erhielten einen Taschenaschenbecher für die Zukunft. Man sieht: Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes haben viel zu tun, denn auf Sicherheit und Ordnung wird bei der Stadt viel Wert gelegt. Daher wurde dieses Amt auch mit neuen Fahrzeugen ausgestattet und auch neue Mitarbeiter kamen hinzu (SCHAUFENSTER berichtete). Zum Aufgabengebiet des Außendienstes gehören schon lange nicht mehr nur Knöllchen für falsches Parken verteilen, wie viele es meinen, sondern deutlich mehr Aufgaben wie etwa Feste und Festivals sichern, Schulhöfe und Brennpunkte kontrollieren oder auch Geschwindigkeiten. (-ale)

Erste Auswärtspunkte

Der erste Auswärtssieg des TSV Bayer Dormagen in dieser Handball-Saison war ein schweres Stück Arbeit. Das galt vor allem bis zur 45. Minute. Danach ging Gastgeber TV Emsdetten am Sonntag, 29. September, zusehends die Luft aus. Am Ende stand ein 30:27-Erfolg (11:12) der Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic. Der TSV verbesserte sich in der Tabelle mit nun 8:4 Punkten auf den vierten Platz.

In der Ems-Halle wurden die rund 1.600 Zuschauer – sofern sie dem Tabellenvorletzten (2:10 Punkte) die Daumen drückten – in der Schlussphase des Spiels immer ruhiger und sparten am Ende angesichts ihrer Unzufriedenheit auch nicht mit Pfiffen. Denn die Gäste drehten die Partie nach einem zweimaligen Vier-Tore-Rückstand (15:19 in der 41. Minute; 18:22 in der 45. Minute) in der letzten Viertelstunde. Der Schlussspurt war wieder einmal der überragenden Fitness der Spieler geschuldet, dank der der TSV in der Lage ist, auch über 60 Minuten ein hohes Tempo zu gehen. „Wir haben früh rotiert, um für die entscheidende Phase gerüstet zu sein“, so Bilanovic. Während seine Mannschaft noch mal anziehen konnte, brachen die Gastgeber in der entscheidenden Phase des Spiels ein. Hinzu kommt, dass der TSV-Coach sehr geschickt die „Waffen“ einsetzt, die ihm sein Kader bietet. Und das sind nicht in jedem Spiel die gleichen Akteure. In Emsdetten war es vor allem Eloy Morante Maldonado (6), der nach dem Vier-Tore-Rückstand in der 45. Minute wichtige Rückraumtore erzielte. Hinzu kam die erneute Hereinnahme von Abwehrspezialist Heider Thomas; der Innenblock deckte danach deutlich stabiler, so dass dahinter auch Torhüter Sven Bartmann wieder „leichteres“ Spiel hatte.

Auf der anderen Seite fiel der Tabellenvorletzte auch mental in sich zusammen. Je mehr der TSV die Oberhand gewann (ab dem 23:22 durch Jakub Sterba in der 52. Minute), desto weniger war dem TVE anzumerken, dass ein Aufbäumen drohte oder die Spieler noch an einen Sieg glaubten. Der TSV-Coach sprach nach dem Spiel von einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Ein Sonderlob ging neben Maldonado an Sterba (4). Sein Kollege Daniel Kubes war dagegen sichtlich enttäuscht: „Das ist heute sehr bitter. Die Spieler haben alles investiert, sind aber nach der 45. Minute eingeknickt. Das war nicht unser Tag.“

Für den Tabellenvierten geht es am Freitag, 4. Oktober, ab 19.30 Uhr im Sportcenter gegen den punktgleichen Tabellennachbarn HSC 2000 Coburg weiter, der aber das schlechtere Torverhältnis hat. Am vergangenen Wochenende gewann die Mannschaft von Trainer Jan Gorr mit 32:20 gegen den noch punktlosen Tabellenletzten HSG Krefeld. Eintrittskarten gibt es im Tabak-Shop, Kölner Straße 64 in der City, und online auf www.handball-dormagen.de (> Tickets; print@home). (Oliver Baum)

Demo fürs Klima

Schilder wie dieses gab es zuhauf auf der „Friday for Future“-Demonstration in
Köln am Freitag voriger Woche. Foto: privat

Kein Tag vergeht ohne Meldungen über den Klimawandel. Düster wird die Zukunft skizziert: Plastik, SUVs, Flugreisen, Fleischkonsum, Kohlekraftwerke, Kreuzfahrten und vieles mehr, alles schlimm für unser Klima. Über all dem thront Greta Thunberg. Jenes Mädchen, das eine riesige Lawine in Gang gesetzt hat mit ihren Freitagsdemonstrationen. Begonnen vor einem Jahr folgen ihr mittlerweile Millionen Menschen, vor allem die Jugend, und demonstrieren und fordern krasse Maßnahmen, damit diese Erde eine Zukunft hat. Thunberg ist eine Reizfigur geworden. Die einen nervt sie, die anderen motiviert sie. Fazit ist, das 16-jährige Mädchen aus Schweden, quasi die Mutter der „Friday for Future“-Demonstrationen, erhielt für ihr Engagement am vergangenen Mittwoch den Alternativen Nobelpreis. Was das alles mit Dormagen zu tun hat? Eine Menge, denn am Freitag vergangener Woche machten sich auch viele Dormagener auf, um an den großen Demonstrationen in Köln oder Düsseldorf teilzunehmen. Gut zu sehen war dies vor allem am Dormagener Bahnhof, wie ein Schüler des Leibniz-Gymnasiums berichtet: „Es war super voll und ich habe wirklich viele Bekannte von anderen Dormagener Schulen am Bahnhof getroffen.“ Der 17-Jährige war mit einer Freundin unterwegs, musste dafür die Schule schwänzen. „Eigentlich lebe ich nicht so klimaschonend. Ich bin dieses Jahr auch schon geflogen. Daher ist es für mich auch schwierig sich dahinzustellen.“ Dennoch sei das nötig. „Durch die Demos werden immerhin Anreize geschaffen, klimafreundlicher zu leben und das unterstütze ich gerne mit meiner Teilnahme. Erstmals waren auch explizit Erwachsene aufgefordert, das Ansinnen der Jugend zu unterstützen. Eine, die mit dabei war, ist Susanne Baruschke aus Sie ist gleich mit ihrer ganzen Familie auf nach Köln. Sie und ihr Mann hatten extra Urlaub genommen, um an dieser Demo teilzunehmen. „Wir sprechen oft mit unseren Söhnen, die 14 und 19 Jahre alt sind, über diese Themen und merken wie sehr sie das beschäftigt“, erklärt sie die Motivation. Ausgestattet mit Schildern wie „Don’t waste it – repair it“ (Nicht wegschmeißen, reparieren) machte sich die Familie auf den Weg. „Jeder hatte ein Schild dabei“, erzählt sie. Ihren Sohn bewege zum Beispiel, dass ganze Dörfer für den Abbau von Kohle verschwinden, ihren Mann die SUVs in der Stadt. Auch Bettina Stürmer (54), ebenfalls aus Straberg, hatte sich auf den Weg gemacht. „Unsere Welt verändert sich drastisch. Das kann man schon in unseren Gärten sehen. Zwei heiße Sommer haben Folgen. Wer gärtnert, weiß das“, erklärt sie und fügt hinzu: „Woanders sind die Folgen schon schlimmer, auf manchen Inseln saufen die Menschen schon ab.“ Daher ist Stürmer auch der Meinung, dass es wahrscheinlich ohne Regulierungen nicht mehr geht, um die Welt zu retten. „Das war eine sehr friedliche Stimmung dort. Es war toll zu sehen, dass Großeltern und Enkel gemeinsam demonstriert haben“, so Stürmer, die privat schon auf Flugreisen verzichtet. „Ich kann einfach nicht nachvollziehen, das Leute für drei Tage zum Feiern nach Malle fliegen. Das ist eine Umweltsauerei ohnegleichen“, findet sie. Reisen als Umweltsauerei? Das sieht Axel Güttler vom TUI-Store in Dormagen anders: „Manches an den Diskussionen ist ein Witz. Zum Beispiel die Kreuzfahrtschiffe, über die sich aufgeregt wird. Es gibt nur wenige hundert, von den über 60.000 Containerschiffen spricht niemand, die vor allem mit Schweröl über die Meere fahren.“ Einen Rückgang an Buchungen stellt er weder bei Flug- noch bei Schiffsreisen fest. „Die Leute freuen sich auf ihren Urlaub. Aber man kann sicherlich darüber diskutieren, ob es sinnig ist im Inland zu fliegen. Auf vielen Strecken innerhalb Deutschlands ist das Bahnfahren kürzer und umweltfreundlicher.“ Auch Norbert Heinen vom Autohaus Toyota Heinen kann keine Änderung im Verhalten seiner Kunden erkennen. „Unsere SUVs werden nach wie vor gekauft, sie sind aber auch eher wie höher gelegte Kombis und werden gerne von älteren Menschen gekauft, nicht um zu protzen, sondern weil sie so bequem im Alter ein- und aussteigen können.“ Beim Endverbraucher tut sich also offenbar nicht so viel, an Schulen aber schon. Zum Beispiel am Leibniz-Gymnasium. Die Schüler, die für die große Demo nicht blaumachen wollten oder konnten, haben am Freitag voriger Woche vor Ort demonstriert. Noch vor Unterrichtsbeginn haben sie sich vor der Schule postiert und zum Beispiel dagegen protestiert, dass Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen. Zudem gab es Durchsagen, dass die Schüler, soweit möglich, doch bitte mit dem Fahrrad zur Schule kommen sollen. „Es tut sich schon einiges an unserer Schule. In unserer Schülervertretung wurde auch extra eine Gruppe gegründet, die sich damit beschäftigt, wie wir etwas vor Ort machen können“, so ein Schüler. (-Andrea Lemke)

Dorma-Center in Schieflage?

Das Dorma-Center soll wieder mit mehr Leben gefüllt werden. Foto: ale

Das Dorma-Center, quasi das Eingangstor zur Innenstadt, kommt nicht zur Ruhe. Das Anfang des Jahrtausends eröffnete Gebäude hat seine Blütezeit offenbar überlebt. Das Amtsgericht Düsseldorf folgte nämlich jetzt einem Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. „Diesen hatte der neue Sanierungsvorstand Markus Küthe von Kluth Rechtsanwälte für die insolvente Eigentümerin und Betreiberin des Einkaufszentrums, die REII – Development AG, gestellt“, heißt es auf einem Insolvenz-Portal. „Nach zwei verlustreichen Jahren aufgrund des Abganges wesentlicher Mieter ist eine Sanierung zwingend erforderlich“, fasst Küthe, der mit Einleitung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung zum Sanierungsvorstand bestellt wurde, die Lage zusammen. Gemeint ist damit der Weggang der Zugpferde wie beispielsweise das Kino, Aldi oder Rossmann. „In der Eigenverwaltung sollten wir nunmehr zügig sowohl Gespräche für einen Sanierungsplan aus einem Guss bündeln als auch einen Investor mit Gestaltungswillen identifizieren können“. Das Dorma-Center war von der heutigen REII – Development AG vor gut zehn Jahren aufwändig umgebaut und modernisiert worden. Ob der Sanierungsplan, der einen Neuanfang des Centers als Eckpfeiler der Stadtentwicklung in einer gefragten, neu zugeschnittenen Immobilie ermöglichen soll, zum Tragen kommt, wird letztendlich vom zuständigen Amtsgericht überprüft und festgestellt. Bürgermeister Erik Lierenfeld sagt zu der neuen Entwicklung: „Wir nehmen die aktuellen Entwicklungen als Stadt mit großem Interesse zur Kenntnis und werden demnächst ein Gespräch mit dem Sanierungsvorstand führen.“ Eine Entwicklung an dieser Stelle wäre sicherlich wünschenswert, da sind sich vor allem die Innenstadtakteure einig, denn vielen wird noch Erinnerung sein, wie einst das Gebäude mit Leben gefüllt war. Dort sorgten der Rosengarten, später das „Anton“, das Kino, die Bowling-Bahn, ein Indoor-Spielplatz oder ein Elektronikmarkt für viel Freizeit- und Einkaufsspaß. Jetzt bleibt das Dormacenter im Interesse der Kunden wie auch der Gäste des Jugend-Cafés „Sprung(s)chance“ weiter geöffnet, heißt es. (-ale/sf)

Am Sonntag in die City

Sie bringt Klassik auf das Münchener Oktoberfest, stand schon mit Robbie Williams auf der Bühne und spielt zu Songs von David Guetta auf ihrem mega-modernen Instrument: Geigerin Daniela G. (Foto auf der Startseite: Archiv) ist eine echte Ausnahmekünstlerin. Ihre Vision: Jüngere Generationen davon überzeugen, dass Geige trendy sein kann. Am Samstag, 28. September, darf sich Dormagen ab 18.30 Uhr ein eigenes Urteil bilden. Dann tritt Daniela G. auf der großen Michaelismarkt-Bühne vor dem Historischen Rathaus auf. Nicht alleine, sondern mit weiteren Künstlern. Präsentiert wird die Show vom Ring-Center, das in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert. „Wir schenken den Dormagenern eine Live-Performance der absoluten Spitzenklasse“, verspricht der Chef des Ring-Centers, Hans-Dieter Lehnhoff.

Neben diesem Highlight bietet der von der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) organisierte und von der City-Offensive Dormagen veranstaltete Michaelismarkt am letzten Septemberwochenende Spaß, Musik und Unterhaltung für die ganze Familie – und natürlich den verkaufsoffenen Sonntag, der mode- und dekotechnisch im Zeichen der beginnenden Herbst-Saison steht. Flankiert wird das zweitägige Programm von einem Händlermarkt entlang der Kölner Straße, der zum Bummeln einlädt. Das Markttreiben beginnt am Samstag, 28. September, um 10 Uhr. Parallel dazu gestalten örtliche Akteure, unter anderem die Ballettetage und die Tanzschule Reißer, ab 13 Uhr ein flottes Bühnenprogramm. Im Laufe des Nachmittags präsentiert die Lokale Allianz Dormagen im Rahmen der Kampagne „Karriere Made in Dormagen“ Mitarbeiterfamilien auf der Rathausbühne. Am frühen Abend spielt an gleicher Stelle die Band „Late Season“ – umsonst, draußen und zugunsten der Hundepension „Rheinperle“ in Zons, für die Spenden gesammelt werden.

Am Sonntag dreht sich ab 13 Uhr alles ums Rathaus. Das Zentrum der Dormagener Stadtverwaltung lädt ein zum „Tag der offenen Tür“ und feiert mit vielen Aktionen den 50. Jahrestag der Stadtwerdung. Im Sommer 1969 nämlich wurde aus dem Amt Dormagen die Stadt Dormagen. Für Spiel und Spaß wird am Sonntag, 29. September, das Kö-Kinderland mit Hüpfburg an der südlichen „Kö“ aufgebaut. Ein Bungee-Trampolin markiert am anderen Ende der Kölner Straße das Stadtfestgeschehen. Von dort aus erstreckt sich von 12 bis 18 Uhr der beliebte Bücher-Flohmarkt. Außerdem nimmt am Nordende der Fußgängerzone der Künstler Jürgen Janssen aus Geldern junge Maler unter seine Fittiche und weiht sie in die Geheimnisse der Pflastermalerei ein. Der Workshop wird von der City-Offensive Dormagen (CiDo) organisiert und ist für die Teilnehmer kostenlos. (eb/-oli)

Ärger um Jugendliche

Schulhöfe werden immer mehr zu Treffpunkten – sehr zum Ärger von Anwohnern.
Foto: Andrea Lemke

Auf dem Schulhof der Theodor-Angerhausen Schule sind sie zurzeit sehr aktiv: Jugendliche, die sich dort treffen und für Beschwerden der Anwohner sorgen. Kein Einzelfall. Immer wenn es dämmert, tauchen sie auf: Jugendliche. Nicht vereinzelt, sondern meist in einer ganzen Horde. Zurzeit ist besonders der Schulhof der Grundschule an der Langemarkstraße ihr favorisiertes Areal. Während am vergangenen Mittwochabend „nur“ eine Gruppe von sieben Jungen und Mädchen auftauchte, gibt es Abende, wo es schon mal locker an die 30 bis 40 Personen sind, wie das SCHAUFENSTER aus dem Umfeld der Schule erfuhr. Das wäre kein Problem, wenn es zum einen erlaubt wäre, zum anderen aber nicht mit allerlei Umständen zusammenhängt, die für die Anwohner, aber auch Schüler so nicht hinnehmbar sind. Die Gruppen rauchen, was ohnehin auf Grundschulhöfen verboten ist, konsumieren auch mal Alkohol (ebenfalls verboten), tauchen mit Ghettoblastern auf und spielen laut Musik ab. „Uns liegen einige Nachbarschaftsbeschwerden vor“, bestätigte Robert Krumbein, Erster Beigeordneter der Stadt Dormagen, dem auch das Ordnungsamt unterstellt ist, auf Anfrage des SCHAUFENSTERs. „Wenn die Jugendlichen dort nur chillen würden, wäre es sicherlich kein Problem“, so Krumbein. Stattdessen aber sind sie nicht nur laut, sondern vermüllen zum Teil den Schulhof oder begehen Sachbeschädigungen. Ein Elternteil berichtete, dass es sogar schon vorgekommen sei, dass dort am nächsten Morgen menschliche Fäkalien gefunden worden seien. Kein schöner Anblick für die Schulkinder. „In der Tat macht uns das zunehmend Sorgen“, räumt Krumbein ein. Die Stadt ist auch schon aktiv geworden. Regelmäßig kontrolliere dort eine „Security-Streife“ der Stadt, allerdings könne sie nicht an allen Orten zugleich sein. Denn neben der Theodor-Angerhausen- Schule gibt es noch weitere Orte, die Krumbein Sorgen machen. So zum Beispiel auch der Schulhof der Bertha-von-Suttner- Gesamtschule oder der Pavillon an der St. André-Straße in Nievenheim. Auch dort rotten sich offenbar viele Jugendliche zusammen und sorgen für Unmut. „Auf Schulhöfen können wir Platzverweise aussprechen, aber im öffentlichen Raum ist das schwierig“, erklärt Krumbein. Das Phänomen ist nicht neu. Gerade im vergangenen Jahr sorgten Jugendliche an der Christoph-Rensing-Grundschule in Horrem für gleichen Ärger, der aber laut Krumbein besser geworden sei: „Jedenfalls liegen uns zurzeit keine Beschwerden seitens der Nachbarschaft vor.“ Vor wenigen Jahren gab es diese Problematik auch in Hackenbroich „An der Burg“. Schon vor langer Zeit wurde von der Politik beschlossen, dass die Schulhöfe nicht mehr abgeschlossen werden sollen, sondern von Kindern als Spielplatz genutzt werden können. Dies sowie der Umstand, dass die meisten Hausmeisterstellen nur halbtags besetzt sind, bietet für die Jugendlichen optimale Voraussetzungen, sich dort unbehelligt zu treffen. „Offenbar haben Jugendliche heute keine Lust auf entsprechende Einrichtungen für sie und spielen lieber auf Schulhöfen Fußball, machen Krach und auch mal etwas kaputt“, fasst Krumbein zusammen. Nachbarn und Eltern möchten diese Zustände nicht hinnehmen. „Es kann nicht sein, dass Kinder in Fäkalien treten oder sogar Hinterlassenschaften von Drogenkonsum auf dem Grundschulhof finden“, erbost sich ein Vater. Die Stadt Dormagen hat das Problem im Visier. „Wir haben leider nicht so viele Mitarbeiter im Ordnungsdienst, als dass wir rund um die Uhr diese Hot Spots kontrollieren können“, räumt Krumbein ein, aber die Verwaltung überlege die Arbeitszeiten der Hausmeister wieder auszuweiten. Vielleicht bringt das ja Abhilfe. -Andrea Lemke 

Feierliche Eröffnung

Zusammen stehen für Kinder: Oliver Gödde (v.l.), Nicola Januschke-Bleicher
und Marco Gillrath freuten sich über die Realisierung der neuen Werk- und
Kunsträume. Foto: Christoph Kottmann

Am vergangenen Mittwoch wurden die neuen Werk- und Kunsträume im Jugendhilfezentrum Raphaelshaus feierlich mit einem Umtrunk samt Fingerfood eröffnet. Die Hoffmann Group Foundation unterstützt das Jugendhilfezentrum Raphaelshaus mit 50.000 Euro für eine voll ausgestattete Werkstatt und finanziert werkstattbezogene Angebote in den nächsten Jahren. Dieses Engagement wurde durch das Kölner Familienunternehmen Gödde angeregt, das die Hoffmann Group Foundation seit Jahren bei ihrer Arbeit für Kinder- und Jungendeinrichtungen fördert. Dank des finanziellen Beitrags von Gödde konnte die Foundation das Projekt so schnell umsetzen. Ziel der neuen Werk- und Kunsträume ist es, durch die handwerklichen Aufgabenstellungen das Selbstvertrauen und die Fertigkeiten der Kinder und Jugendlichen zu steigern. Auf insgesamt 120 Quadratmetern Fläche wurden zwei Räume eingerichtet. Die Werkstatt unterteilt sich nun in einen Werkraum mit Maschinen und in einen Kunst- und Werkraum. Die beiden Werkräume werden vormittags durch die Raphaelschule genutzt. Nachmittags sind sie für die teilstationären sowie stationären Gruppen zugängig und stehen für weitere Angebote des Raphaelshaus zur Verfügung. Betreuende Pädagogen mit einer handwerklichen Erstausbildung können die Räume ebenfalls nutzen, um gemeinsam mit ihren Kindern und Jugendlichen aktiv zu werden. „Alle Angebote des Raphaelshauses zielen darauf ab, die Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern und die psychische Widerstandsfähigkeit zu erhöhen“, sagte Verena Heinrich, Geschäftsführerin der Hoffmann Group Foundation. „Wir unterstützen mit der Foundation genau solche Institutionen. Auf diese Weise können die Kinder Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten gewinnen und neue Perspektiven und Lebensfreude entdecken.“ Oliver Gödde, Geschäftsführer der Gödde GmbH, erklärte: „Die Gödde GmbH engagiert sich im Raum Köln bereits seit vielen Jahren sozial. Das Konzept des Raphaelshauses überzeugt. Dort wurde eine schützende Einrichtung geschaffen, die mit zahlreichen Ansätzen nicht nur in die Bildung und schulische Förderung investiert, sondern die Kinder und Jugendlichen auch pädagogisch begleitet. Darum werden wir der Hoffmann Group Foundation mit ihrem neuen regionalen Projekt Raphaelshaus gerne langfristig zur Seite stehen.“„Mit den eigenen Händen etwas zu erschaffen, hat einen starken heilenden Effekt. Daher passen Werk- und Kunsträume perfekt in den handlungsorientierten Ansatz unserer Schule und Einrichtung“, so auch Marco Gillrath, der Direktor des Raphaelshaus. „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung der Hoffmann Group Foundation“, erklärte Gillrath zum Abschluss. (-sf/ale)