Stadtrat entscheidet

Der politische Streit um die von der Verwaltung geforderten neuen Stellen im Eigenbetrieb Dormagen (ED) ist in der vergangenen Woche in zwei städtischen Gremien munter weiter gegangen. Und das mit unterschiedlichen Ergebnissen. Am Donnerstag, 13. Februar, entscheidet der Stadtrat abschließend.

Sowohl in der Sondersitzung des Betriebsausschusses des ED am Mittwoch, 5. Februar, als auch einen Abend danach in der Sitzung des Hauptausschusses stand das Thema „Nachtragstellenplan 2020“ auf der Tagesordnung des nicht-öffentlichen Teils. Von 18 neuen Stellen, die die Verwaltungsspitze um Bürgermeister Erik Lierenfeld zu den Haushaltsberatungen im vergangenen November für den ED gefordert hatten, waren nach wie vor elf streitig. Im Betriebsausschuss wurden diese elf Stellen mehrheitlich bewilligt. Dagegen stimmten nur die drei Vertreter der CDU-Fraktion, der Ausschussvorsitzende Karl-Heinz Heinen (CDU) und der Vertreter der Zentrums-Fraktion. Im Saldo machte dies fünf Stimmen dagegen, die neun anderen Ausschussmitglieder votierten dafür: die SPD-Fraktion (vier Stimmen), die Fraktion der Grünen (eine) und die vier Mitarbeitervertreter. CDU-Fraktionschef Kai Weber kündigte danach an, dass „sich das Ergebnis noch ändern wird“. So war es am Donnerstag, 6. Februar, danach auch. Beim ED wurden im Hauptausschuss mehrheitlich nur fünf neue Stellen bewilligt: eine für die Kostenabrechnung, vier für Technische Sachbearbeiter im Hochbaubereich. „Darunter sind die beiden befristeten Stellen, die wir nun entfristen könnten“, erklärte der Bürgermeister nach der Sitzung gegenüber der Presse. Vorbehaltlich einer gleichen Beschlusslage in der Ratssitzung.

Betriebsleiter Frank Wolfgramm konstatierte im Betriebsausschuss, dass „alleine mehr Men Power noch nicht zwingend die Ergebnissituation des Eigenbetriebs verbessert“. Ihm gehe es darum, die Qualitätsstandards in den Projekten höher zu gestalten, „sich permanent weiterzuentwickeln. Wenn wir das mit Zuwachs im Personal paaren, dann bin ich sehr optimistisch“, betonte er.

Die von der Verwaltung vorgenommene Priorisierung der Projekte wurde in der Sondersitzung einstimmig „zur Kenntnis genommen“. Alle Maßnahmen, die zum „Zukunftsplan Schule“ gehören und für dieses Jahr in der Pipeline waren, werden damit voraussichtlich erst im nächsten Jahr „angefasst“. Dazu gehört der Neubau der Realschule am Schulzentrum Hackenbroich, dazu gehört die Grundsanierung der Theodor-Angerhausen-Grundschule in der Innenstadt. Auch beim Neubau der Feuerwache in Stürzelberg würde es nicht einen Schritt weiter gehen. Der grob von den Florianern vorgeplante Erweiterungsbau der Feuerhauptwache an der Kieler Straße im „TopWest“ würde ebenfalls in das kommende Jahr verschoben. In den vergangenen Jahren hat der ED noch nie alle im Wirtschaftsplan vorgesehenen Investitionen umsetzen können. (Oliver Baum)

Warnung wegen Sturms

Sturmtief „Sabine“ wird nach bisherigen Prognosen in der Nacht von Sonntag, 9. Februar, auf Montag, 10. Februar, auch die Stadt Dormagen treffen. Die Feuerwehr Dormagen und der städtische Bauhof sind bereits in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Wie in der Vergangenheit müssen gegebenenfalls Parkanlagen und Friedhöfe gesperrt werden. Darauf weist die Stadt Dormagen am Freitagmittag, 7. Februar, hin.

Für die Dormagener Schulen, die städtischen Kindertageseinrichtungen und die Kindertagesstätten der Dormagener Sozialdienst gGmbH gilt nach Angaben der Stadtverwaltung folgende Regelung: Die Eltern können am Montag selbst entscheiden, ob ihr Kind die Schule beziehungsweise Tageseinrichtung besucht.  Dabei muss das individuelle Risiko des Weges zur Schule abgewogen werden. Die Schulen und Tageseinrichtungen werden grundsätzlich geöffnet, so dass zumindest eine (Not-)Betreuung gewährleistet ist. Unabhängig davon entscheiden die Schulen in eigener Verantwortung, ob Unterricht stattfindet. Dazu erfolgt gegebenenfalls eine unmittelbare Information an die Eltern.

Alle Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, die allgemeinen Verhaltens- und Warnmeldungen zu beachten. (-md/-oli)

Radrennen am 22. August

Das große Dormagener Radrennen in der Innenstadt geht in diesem Jahr am Samstag, 22. August, über die Bühne. Das SCHAUFENSTER zum Sonntag ist als Medienpartner wie im Vorjahr wieder dabei, um das tolle City-Event zu unterstützen.

„Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr ist es mehr als konsequent, dieses sportliche Highlight für die Stadt Dormagen wieder stattfinden zu lassen“, bringt es  Organisator Martin Ritterbach auf den Punkt. Zusammen mit dem SCHAUFENSTER als Medienpartner und zahlreichen Sponsoren hatte Ritterbach im August des vergangenen Jahres nach fast 30-jähriger Pause dieses sportliche Event in der Innenstadt wiederaufleben lassen. Mehr als 300 Starter und Tausende von Besuchern machten das Radrennen zu einem bunten Fest für Groß und Klein. So soll es auch am 22. August seinb. Mit einem guten Starterfeld von der Jugend bis hin zur Elite, einem bunten Rahmenprogramm auf dem Helmut-Schmidt-Platz und einem ausgedehnten Zeitfenster der Veranstaltung von 12 bis 21 Uhr bietet das Radrennen erneut allerbeste Voraussetzungen, ein Fest für die gesamte Stadt zu werden.

„Wir legen viel Wert auf die Familienfreundlichkeit. Daher wird es auch wieder ein ,Fette-Reifen-Rennen’ für alle Kinder, die mitmachen möchten, geben. Leckere selbst gebackene Kuchen, eine große Hüpfburg, Imbiss- und Infostände runden das vielfältige Programm ab. Außerdem haben auch wieder die Karnevalisten der Karnevalsgesellschaft (KG) ,Ahl Dormagener Junge’, die übrigens an diesem Tag ihr Sommerfest mit Proklamation in der Kulturhalle feiern, ihre Unterstützung zugesagt. Sie werden den Getränkestand betreiben“, erklärt Ritterbach. Unterstützt wird der neue Vorsitzende des Radsportclubs (RSC) Nievenheim dabei wieder von Gino Baudrie, dem Cheforganisator des sehr bekannten „Cologne Classic“-Radrennens in Köln sowie von  SCHAUFENSTER-Mitarbeiter Holger Pissowotzki, Vereinskollege Henrik Albrecht und dem Dormagener Grafikdesigner Roger Ullrich.

Neben den verschiedenen und vielfältigen Radrennen in den unterschiedlichen Leistungsklassen soll es auch in diesem Jahr wieder ein richtiges Promirennen mit sehr vielen bekannten Gesichtern aus Dormagen sowie den zahlreichen Sponsoren geben. Außerdem steht die schöne Idee im Raum, dass die Veranstaltung durch einen großen City-Lauf bereichert werden könnte. (piso)

HSV hatte keine Chance

Super Stimmung im TSV-Bayer-Sportcenter am vergangenen Sonntagabend (2. Februar). Mit einer souveränen Leistung fertigte der TSV Bayer Dormagen den HSV Hamburg ab: Mit dem 32:23 (Halbzeit 18:11) waren die Gäste vor 2.122 Zuschauern, darunter etwa 20 Fans aus dem hohen Norden, am Ende noch gut bedient.

Denn hätte sich der heimische Handball-Zweitligist nicht zwischen der 45. und 54. Spielminute eine Torauszeit gegönnt, hätte TSV-Trainer Dusko Bilanovic dem nach seiner Finger-Operation nach vier Monaten endlich wieder einsatzbereiten Ian Hüter (1) nicht so viel Einsatzzeit gegönnt, die Hamburger wären noch deutlicher unter die Räder gekommen. Zudem hatte Julian Köster (1) am ersten Spieltag nach der EM-Pause nicht gerade Zielwasser getrunken. Alles das konnte die „Wiesel“ auf ihrem Weg zu einem unerwartet souveränen Heimsieg nicht aufhalten: Näher als auf sechs Tore kam der HSV nach dem Seitenwechsel nicht mehr heran. Egal, welche Abwehrformation HSV-Trainer Torsten „Toto“ Jansen auch gegen den Tabellensechsten versuchte, auf jede hatte der Gastgeber die passende Antwort.

Den Grundstein für den überraschend deutlichen Heimerfolg legte der TSV in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit. Von 8:8 (17. Minute) setzten sich die Hausherren vorentscheidend auf 18:11 ab. Dank einer sehr guten Deckungsleistung um den bärenstarken Heider Thomas und dank einer sehr guten Leistung von Sven Bartmann im Tor, der seine anfänglichen Probleme gegen die Würfe von Rechtsaußen Thies Bergemann (6) glücklicherweise schnell in den Griff bekam, kam der TSV in sein erfolgreiches Tempospiel aus erster und zweiter Welle. Phasenweise wurden die Gäste, die dann auch einige Zeitstrafen verkraften mussten, überrollt. Das geschah nach dem Seitenwechsel nicht mehr so oft, war aber auch nicht nötig, denn zu keiner Zeit kam das Gefühl auf, der HSV könne die Partie noch einmal richtig eng gestalten. Und in der Phase, wo im Angriff des TSV im Angesicht der sicheren Führung die Konzentration im Abschluss nachließ, war immer wieder auf Bartmann verlass, der den Hamburgern einige völlig freie Würfe wegnahm. Entsprechend enttäuscht und unzufrieden zeigte sich Jansen während des Spiels und danach: „So was wie heute habe ich lange nicht erlebt.“ Dem Ex-Weltmeister fehlte bei seinen Spielern die Grundaggressivität, zudem habe die Bewegung ohne Ball nicht gestimmt. Bilanovic hingegen strahlte und dankte den Fans für die leidenschaftliche Unterstützung von den Rängen. Weiter geht es für den TSV am Samstag, 8. Februar,  um 19.30 Uhr mit dem Auswärtsspiel beim ThSV Eisenach. (Oliver Baum)

 

Schiebeliste für Bauprojekte?

Die drei Spitzen der Stadtverwaltung legten für den Eigenbetrieb Dormagen (ED) jetzt eine aktuelle, aus ihrer Sicht machbare Planung für das laufende Jahr vor. Diese Priorisierung dürfte vor allem bei einigen Schulgemeinden im Stadtgebiet gar nicht gut ankommen. Denn von den im Vorjahr mit dem „Zukunftsplan Schule“ politisch verabschiedeten Großbaumaßnahmen werden aus Sicht von Bürgermeister Erik Lierenfeld, Kämmerin Tanja Gaspers und dem Ersten Beigeordneten Robert Krumbein Stand heute keine in die Planung, geschweige denn in die Ausschreibung oder Umsetzung gehen.

Wenn die Politik nicht in den anstehenden Sitzungen von Fach- und Hauptausschuss sowie Stadtrat eine Verrschiebung der Prioritäten beschließt, sind davon unter anderem folgende Projekte betroffen: das Schulzentrum Hackenbroich, insbesondere mit dem Neubau für die Realschule; die Sanierung der Turnhalle der Grundschule in Hackenbroich; die Sanierung der teilweise sehr mangelhaften Entwässerung auf den Schulhöfen; die Planung für die Erweiterung der Gesamtschule, der Neubau der Feuerwache in Stürzelberg; die Erweiterung der Feuerwehr-Hauptwache im TopWest. Sie wurden als „nicht umsetzbar“ eingestuft. Das gilt auch für den „Zukunftsplan Schule“ und die für dieses Jahr vorgesehene Grundsanierung der Theodor-Angerhausen-Schule in der Innenstadt. Dabei befindet sich dort Schimmel in Räumen des Kellergeschosses, wo die Erstklässler in der OGS betreut werden. Der Neubau einer Dreifachturnhalle am Bettina-von-Arnmim-Gymnasium taucht jetzt nur noch bei den Projekten auf, die die Priorität zwei haben. Das gilt auch für die Erweiterung und den Umbau der Regenbogenschule in Rheinfeld. Nur noch in der Priorität drei taucht die Sanierung der Sparkassen-Treppe in der City auf.

Die Einschätzung der Verwaltungsspitze beruht auf dem aktuellen Personalstand des Eigenbetriebs. Seit den Haushaltsberatungen im vergangenen November wird politisch heftig darüber gestritten, ob es neue Stellen für den ED geben soll, um mehr Projekte pro Jahr abarbeiten zu können. Lierenfeld forderte mehr Stellen, der Stadtrat lehnte diese bisher mehrheitlich ab. Auf eine Sondersitzung des Stadtrates im vergangenen Dezember folgt nun am Mittwoch, 5. Februar, eine Sondersitzung des Betriebsausschusses des ED. Im Ratssaal im Neuen Rathaus (Eingang an der Ecke Römerstraße/Castellstraße) geht es um 17.30 Uhr los. Gleich zu Beginn gibt es die obligatorische Einwohnerfragestunde. Das Grummeln und die Kritik, zum Beispiel in den betroffenen Schulen, wird immer lauter. Aufgrund der Serie an Pleiten, Pech und Pannen bei der Sanierung und Erweiterung der Sekundarschule, bei der vor allem die Kosten erheblich aus dem Ruder laufen (mein DORMAGEN berichtete mehrfach), ist bei nicht wenigen Bürgern der Eindruck entstanden, dass die Stadt ihre Bauprojekte nicht hinbekommt. (Oliver Baum)

 

Zwei Top-Sportevents

Das erste Februar-Wochenende bietet in Dormagen gleich zwei Sportevents mit Top-Niveau: Am Samstag beim „Preis der Chemiestadt“, dem Weltcup der Juniorinnen und Junioren im Säbelfechten, und am Sonntag beim Heimspiel der Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen gegen den HSV Hamburg. Ort des Geschehens in beiden Fällen: das Sportcenter.

Am Samstag, 1. Februar, messen sich dort die weltweit besten Säbelfechterinnen und -fechter der Junioren. Das Weltcup-Turnier „Preis der Chemiestadt“ findet bereits zum 45. Mal in Dormagen statt. Mehr als 300 Fechter aus rund 30 Nationen erwartet Olaf Kawald, Sportlicher Leiter Fechten beim TSV, am Höhenberg. „Die Favoriten kommen in diesem Jahr aus Russland, den USA und auch aus Italien. Aber vielleicht erleben wir auch eine faustdicke Überraschung. Alles ist möglich“, gibt Kawald eine vorsichtige Prognose ab. Natürlich stehen beim Heim-Weltcup vor allem die Starter aus Deutschland und im Speziellen aus den Reihen des gastgebenden TSV im Fokus. Bei den Damen ruhen die Hoffnungen des Deutschen Fechter-Bundes auf Julika Funke vom FC Würth Künzelsau, die bereits mehrfach international auf sich aufmerksam machen konnte. Aus den Reihen des TSV könnte Lisa Rütgers für eine Überraschung sorgen. Bei den Herren waren die beiden Dormagener Stefan Friedheim und Leon Schlaffer zuletzt in guter Form. „Wir freuen uns auf ein tolles Sportevent mit Fechtsport der Spitzenklasse und viele Gäste aus Sport und Politik, besonders aber natürlich über jeden Sportfan, der den Weg ins Sportcenter findet und die Athleten unterstützt“, so Kawald. Besonders spannend wird es am Samstag ab 18.30 Uhr, wenn auf der Hauptplanche die Finalgefechte (Top acht) starten.

Am Sonntag, 2. Februar, geht es um 17 Uhr im Sportcenter weiter: Zum Auftakt nach der Pause wegen der Handball-Europameisterschaft empfängt die Handball-Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic als Tabellensechster der Zweiten Bundesliga die Hamburger mit ihrem Trainer und Ex-Weltmeister Toto Jansen. Der HSV hat nur einen Punkt weniger auf dem Konto als der TSV. Der Spieltag der RheinLand-Versicherungsgruppe wartet mit verschiedenen Aktionen auf. Um 15 Uhr beginnt der „Familientag“ der Handball-Abteilung. Eine Hüpfburg ist vorhanden, geplant ist zudem Kinderschminken. Auf alle Gäste wartet eine riesige Kuchentheke. Gegen 15.30 Uhr präsentieren die Tanzmäuse der Karnevalsgesellschaft „Ahl Dormagener Junge“ ihr Können. Zwei Stunden vor dem Anpfiff werden die Tageskassen öffnen. Zuvor gibt es Tickets auch online auf www.handball-dormagen.de (print@home). (-oli)

Geschichten aus dem Stadtbus

Den Stadtbus nutzen meist die Menschen, die keinen Führerschein haben, wie beispielsweise Schüler. Aber auch Senioren sind häufig Fahrgäste. Demnach müssten die Busfahrer vielen verschiedenen Menschen begegnen. Das kann Oma Hilde von nebenan sein, die entweder mit dem Fahrer oder mit dir als Fahrgast einen kurzen Plausch hält, oder aber auch eher unbequeme Menschen wie ein angetrunkener Alkoholiker. Doch muss der Busfahrer betrunkene Menschen wirklich mitnehmen? Gemäß Paragraph 22 des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) besteht eine Beförderungspflicht im Straßenpersonenverkehr. Demnach ist der Unternehmer zur Beförderung regelmäßig verpflichtet. Doch geht von dem zu befördernden Fahrgast eine Bedrohung oder Gefährdung für die anderen Fahrgäste aus, darf der Betrunkene auch an der Haltestelle stehen gelassen werden. Leider hat dies ein Busfahrer in Dormagen nicht getan. So wurde ein älterer, sichtlich betrunkener Mann im Bus mitgenommen und zog durch wirres Gerede sämtliche Blicke auf sich. Ich war dabei. Der „Walk of Fame“ war es ganz bestimmt nicht.

Dann gibt es ja auch noch solche Personen, denen es nie schnell genug geht. Bedingt durch die Baustelle zwischen Zons und Stürzelberg entfallen in der Zollfeste gerade die Haltestellen „Kurfürstenstraße“ und „Nievenheimer Straße“. Dadurch entsteht eine zirka fünfminütige Wartezeit an der Haltestelle „Zollstraße“;  der Busfahrer nutzt die Zeit für eine Verschnaufspause und liest seine Zeitung. Dies passte einem jungen Mann offenbar nicht: Er beschwerte sich lautstark über die Wartezeit und das seiner Meinung nach „nicht angepasste Verhalten des Busfahrers“. Der Busfahrer forderte den Fahrgast daraufhin auf auszusteigen und den Weg zu Fuß fortzusetzen, wenn es ihm nicht schnell genug geht. Der junge Mann gab anschließend kleinlaut bei und blieb mucksmäuschenstill. Er wollte auf dem schnellsten Weg in die Innenstadt gelangen und das offensichtlich nicht zu Fuß.

Wie aus diesen Erlebnissen unschwer zu erkennen ist, erleben sowohl der Fahrgast als auch der Busfahrer Tag für Tag jede Menge. Busfahren ist im übertragenen Sinn so etwas wie eine Sozialstudie unserer Gesellschaft. Am schönsten sind doch immer die unerwarteten Begegnungen mit fremden Menschen. Wenn Oma Gisela von ihrer ersten Liebe schwärmt und Opa Herbert von seiner Zeit bei der Bundeswehr erzählt, dann ist das wie eine Zeitreise in die Vergangenheit, zumindest für meine Fahrzeit von 20 Minuten.

Nun sind Sie gefragt, liebe Leserinnen und Leser. Schicken Sie uns ihre spannenden Erlebnisse und besondere Geschichten, die Ihnen während einer Busfahrt im Stadtgebiet von Dormagen passiert sind – am besten per E-Mail an redaktion@schaufenster-online.de. Wir freuen uns auf Ihre bunten Beiträge, die wir hinterher ganz oder teilweise im „Schaufenster zum Sonntag“ veröffentlichen wollen. (Amelie Vallbracht)