Geschichten aus dem Stadtbus

Den Stadtbus nutzen meist die Menschen, die keinen Führerschein haben, wie beispielsweise Schüler. Aber auch Senioren sind häufig Fahrgäste. Demnach müssten die Busfahrer vielen verschiedenen Menschen begegnen. Das kann Oma Hilde von nebenan sein, die entweder mit dem Fahrer oder mit dir als Fahrgast einen kurzen Plausch hält, oder aber auch eher unbequeme Menschen wie ein angetrunkener Alkoholiker. Doch muss der Busfahrer betrunkene Menschen wirklich mitnehmen? Gemäß Paragraph 22 des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) besteht eine Beförderungspflicht im Straßenpersonenverkehr. Demnach ist der Unternehmer zur Beförderung regelmäßig verpflichtet. Doch geht von dem zu befördernden Fahrgast eine Bedrohung oder Gefährdung für die anderen Fahrgäste aus, darf der Betrunkene auch an der Haltestelle stehen gelassen werden. Leider hat dies ein Busfahrer in Dormagen nicht getan. So wurde ein älterer, sichtlich betrunkener Mann im Bus mitgenommen und zog durch wirres Gerede sämtliche Blicke auf sich. Ich war dabei. Der „Walk of Fame“ war es ganz bestimmt nicht.

Dann gibt es ja auch noch solche Personen, denen es nie schnell genug geht. Bedingt durch die Baustelle zwischen Zons und Stürzelberg entfallen in der Zollfeste gerade die Haltestellen „Kurfürstenstraße“ und „Nievenheimer Straße“. Dadurch entsteht eine zirka fünfminütige Wartezeit an der Haltestelle „Zollstraße“;  der Busfahrer nutzt die Zeit für eine Verschnaufspause und liest seine Zeitung. Dies passte einem jungen Mann offenbar nicht: Er beschwerte sich lautstark über die Wartezeit und das seiner Meinung nach „nicht angepasste Verhalten des Busfahrers“. Der Busfahrer forderte den Fahrgast daraufhin auf auszusteigen und den Weg zu Fuß fortzusetzen, wenn es ihm nicht schnell genug geht. Der junge Mann gab anschließend kleinlaut bei und blieb mucksmäuschenstill. Er wollte auf dem schnellsten Weg in die Innenstadt gelangen und das offensichtlich nicht zu Fuß.

Wie aus diesen Erlebnissen unschwer zu erkennen ist, erleben sowohl der Fahrgast als auch der Busfahrer Tag für Tag jede Menge. Busfahren ist im übertragenen Sinn so etwas wie eine Sozialstudie unserer Gesellschaft. Am schönsten sind doch immer die unerwarteten Begegnungen mit fremden Menschen. Wenn Oma Gisela von ihrer ersten Liebe schwärmt und Opa Herbert von seiner Zeit bei der Bundeswehr erzählt, dann ist das wie eine Zeitreise in die Vergangenheit, zumindest für meine Fahrzeit von 20 Minuten.

Nun sind Sie gefragt, liebe Leserinnen und Leser. Schicken Sie uns ihre spannenden Erlebnisse und besondere Geschichten, die Ihnen während einer Busfahrt im Stadtgebiet von Dormagen passiert sind – am besten per E-Mail an redaktion@schaufenster-online.de. Wir freuen uns auf Ihre bunten Beiträge, die wir hinterher ganz oder teilweise im „Schaufenster zum Sonntag“ veröffentlichen wollen. (Amelie Vallbracht)

Neues VHS-Programm

Das neue VHS-Programm ist da: Das Weiterbildungsangebot des kommenden Volkshochschulsemesters beginnt am Montag, 13. Januar 2020, und umfasst mehr als 300 Veranstaltungen mit rund 10.700 Unterrichtsstunden. „Wir bieten Interessierten wie immer eine zeitgemäße und äußerst facettenreiche Mischung“, sagt Heidi Markus, Leiterin der Volkshochschule Dormagen (VHS). Einen klaren Schwerpunkt setzt die VHS diesmal beim Thema Japan: „Japan ist in diesem Programm unser roter Faden, wir greifen das Thema unter anderem als Sprachangebot auf, beleuchten aber auch Kultur und Kulinarik und bieten spannende Exkursionen an“, so Markus weiter. Am Dienstag, 10. März, startet um 18 Uhr der Japanisch Anfängerkurs, der zehn Wochen lang immer dienstags stattfindet und Grundlagen vermittelt. Im Mittelpunkt des Vortrags „Faszination Japan“ stehen Kultur, Wirtschaft und Kulinarik des Inselreichs am Rande des asiatischen Kontinents. Japan hat einen fulminanten Aufstieg von einem in sich gekehrten, kleinen Land zu einer industriellen Großmacht hinter sich. Der Bildvortrag am Freitag, 28. Februar, um 19 Uhr vermittelt spannende Einblicke in die japanische Alltagskultur. Am Samstag, 14. März, steht um 10 Uhr ein Spaziergang durch das japanische Geschäftsviertel in Düsseldorf auf dem Programm. „In Düsseldorf lebt eine der größten japanischen Gemeinden außerhalb Japans“, erklärt  Markus. Bei dem Rundgang auf der Japanmeile erfahren die Besucher, warum das so ist und wie die Japaner in der Landeshauptstadt heimisch geworden sind. Beim Rundgang durch den japanischen Tempelgarten und das Eko-Haus in Düsseldorf am Samstag, 14. März, ab 13.30 Uhr erfahren die Teilnehmer interessante Details zur Symbolik der Gestaltungselemente japanischer Gärten. Außerdem gibt es ein typisches Wohnhaus zu entdecken und einen buddhistischen Tempel zu besichtigen. Von Montag, 6. bis Mittwoch, 8. Juli können Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren jeweils ab 11 Uhr in einem Sommerferien-Kurs Comic- und Mangazeichnen lernen. In diesem Workshop erfahren die Teilnehmer etwas über die Stilmittel, klassischen Proportionen und Layouts im Manga und können so ihren eigenen Comic zeichnen. Zudem bietet die VHS zahlreiche Kurse von Sprachen über Heimatkundliches bis hin zu einem Ausflug zur Landesgartenschau. Neu aufgenommen im Programm sind Webinare zur Smartphone-Fotografie und zur Videoproduktion mit dem Smartphone. Das neue Programmheft liegt in der VHS aus und ist online auf www.vhsdormagen.de abrufbar. Infos und Anmeldungen in der VHS, Langemarkstraße 1-3, unter Tel. 02133/257-238, per E-Mail an info-vhs@stadt-dormagen.de sowie online auf www.vhsdormagen.de.  (-ra/av)