Fallen Parkplätze weg?

Ob die Einwände etwas nützen? Schon jetzt sieht der Parkplatz wie eine Baustelle aus. (Foto: Andrea Lemke)

„Die ohnehin schon knappen Parkplätze in Zons sollen weiter reduziert werden. Die Stadt plant, mehr als die Hälfte der öffentlichen Parkplätze am Herrenweg in Zons „umzunutzen“ und an einen Bauträger zu verkaufen, um darauf Wohnhäuser zu errichten“, schreibt der Heimat- und Verkehrsverein Zons (HVV) in einer Pressemitteilung, die die Redaktion erreichte. Wegen angeblich mangelnder durchschnittlicher Auslastung der rund 100 Stellplätze werden mit dieser Planung rund 60 Plätze dauerhaft entfallen. Im Rahmen der aktuellen Öffentlichkeitsbeteiligung spricht sich der Vorstand des HVV entschieden gegen diese Planungen aus, weil damit 60 dringend benötigte Parkplätze ersatzlos wegfallen sollen. „Als einer der Hauptveranstalter wissen wir, dass Durchschnittszahlen keinerlei Bedeutung haben“, so der HVV. Für Zons zähle nur die Spitzenbelastung an den vielen Veranstaltungstagen und sonnigen Wochenenden, an denen jeder Parkplatz dringend benötigt werde. „Unser diesjähriger Matthäusmarkt stand wegen fehlender Parkplätze durch die nicht abgestimmte Sperrung der Tiefgarage und der Archiv-Dauerbaustelle kurz vor dem Aus und konnte nur durchgeführt werden, weil unsere Marktteilnehmer auf dem Dormagener Schützenplatz parken mussten“, erklärte der HVV. Bei einem ersatzlosen Wegfall der Stellplätze würde sich die touristische Infrastruktur in der Zollfeste deutlich verschlechtern und der Ärger vieler Anwohner und Besucher weiter zunehmen. Nach Meinung des HVV sollten sich Politik und Verwaltung dafür einsetzen, die Parksituation zu verbessern anstelle sie weiter zu verschlechtern. Mit seiner Einwendung gegen die Vorentwürfe appelliert der Vorstand deshalb an die Politik, „in diesem Fall auf zusätzliche Einnahmen für die Umnutzung der heutigen Parkflächen zu verzichten, um die örtliche und touristische Infrastruktur der alten Zollfeste für Bewohner und Besucher lebens- und liebenswert zu erhalten. (-sf/ale)

VdS wird immer kleiner

Zum Jahresbeginn 2019 wird sich die Vereinslandschaft in Nievenheim verändern. „Der bisher als Mehrspartenverein aufgestellte ,Verein der Sportfreunde Nievenheim’ (VdS) wird seine derzeitigen Abteilungen ,Turnen’ und ,Radsport’ in die Selbständigkeit überführen“, heißt es in einer Pressemitteilung, die vergangene Woche verschickt wurde.

Der VdS Nievenheim gliedert immer mehr Abteilungen aus. (Foto: Andrea Lemke)

Der neue Verein „VbN“ („Verein bewegt Nievenheim“) wird die bisherige Turnabteilung sowie die Fitness- und Volleyballgruppe umfassen. Die Radsportler firmieren als eigenständiger Radsportverein unter  „RSC Nievenheim“. Alle Fußballaktivitäten verbleiben im VdS Nievenheim. „Nachdem sich die Judoabteilung unseres Vereins zum 1. Juli diesen Jahres erfolgreich als eigener Club ausgegründet hatte, haben wir gemeinsam überlegt, ob die Organisationsform ,Mehrspartenverein’ mit einem abteilungsübergreifendem Hauptvorstand noch erforderlich sei“, erklärt die Vorsitzende Daniela Herz. „Mittlerweile haben wir die Weichen für drei selbständige Vereine mit sportartspezifisch agierenden Vorständen gestellt. Die Satzungen sind geprüft und verabschiedet, die Gründungsversammlungen durchgeführt“, berichtet die stellvertretende Vorsitzende Doris Meya, die zukünftig dem neuen Verein „VbN“ vorsteht. Im RSC-Vorstand bekleidet Bernd Kratz die Position des Vorsitzenden. Auch die bisherige Fußballabteilung wird ihren Führungsstab, angeführt von Siegfried Ritterbach und Heinz-Walter Giesen, als Vorstand des „neuen“ VdS Nievenheim einsetzen. „Seit die Änderung der Vereinsstruktur angegangen wurde, konnte eine positive Aufbruchsstimmung überall spürbar wahrgenommen werden“, resümiert Werner Völkel, Kassenwart im VdS-Vorstand. (-sf/ale)

 

Großes barockes Abbild

Viele Besucher des KreisMuseums gehen unter der wertvollen Stuckbalkendecke her, ohne sie zu bemerken. (Foto: Joëlle von Hagen)

Das Kreismuseum hütet einen echten antiken Schatz, den einige Geheimnisse umgeben. Über den Ausstellungsstücken im Obergeschoss an der Schloßstraße thront es – ein ganz besonderes Kunstwerk aus dem Jahre 1652. Es handelt sich dabei um eine Stuckbalkendecke, die in drei Bildabschnitten die Mariengeschichte darstellt. „Wir haben hier so oft Besucher, die die Stuckdecke gar nicht wahrnehmen und die Ausstellung anschauen, ohne sie zu bemerken“, erzählt Museumsleiterin Anna Karina Hahn. Dabei ist das trapezförmige Kunstwerk alles andere als klein. Die Seiten messen vier Meter, 5,30 Meter, 8,90 Meter und 8,50 Meter. Zudem ist eine Besonderheit, dass die Figuren sehr detailgenau und teilweise sogar 3D herausgearbeitet wurden.

Aber wer hat sich damals so eine Mühe gemacht, „über Kopf“ dieses Abbild zu schaffen? „Es waren mehrere Arbeiter, die zusammen mit dem Stuckateurmeister in ihrer Werkstatt in nur ein bis drei Monaten die Decke anfertigten und die Figuren frei modellierten“, klärt Hahn auf. Diese Angaben basierten nur auf Indizien, anhand dieser Dr. Barbara Rinn-Kupka die „Stuckforschung“ betrieb und mit vielen anderen Mitwirkenden ein Informationsheft über dieses Werk des 17. Jahrhunderts erstellte. Ursprünglich hing die Stuckbalkendecke in einem Gebäude in Emmerich. Sie gilt als „herausragendes Beispiel der Stuckateurkunst des 17. Jahrhunderts und ohne Vergleich am Niederrhein und den Niederlanden“. Erst 1974 wurde sie aufwendig und in 22 Einzelteile zerlegt in die ehemalige Zollfeste transloziert. Die biblische Weihnachtsgeschichte der Geburt Jesu ist den meisten bekannt. In den großen Abbildungen, die durch verzierte Balken getrennt sind, werden drei Szenen daraus aufgegriffen: die Verkündung des Engels von der unbefleckten Empfängnis Marias, die Anbetung durch die Hirten sowie die der Heiligen drei Könige an der Krippe des neugeborenen Jesuskindes. Doch hinter all den Abbildungen mit ihren vordergründigen Bedeutungen versteckt sich weit mehr. Aufgrund der chonologischen Abfolge könnte der Betrachter meinen, das Segment von Jesus Geburt, also das letzte, sei das entscheidende. Doch tatsächlich stellt das mittlere das Zentrum des Kunstwerks dar. Darauf ist zwar in erster Linie die Anbetung der Hirten zu sehen, doch mehrere Indizien lassen eine andere Deutung zu. „Höchstwahrscheinlich war es die Zunft der Wollweber, die die Stuckbalkendecke in Auftrag gegeben hatte“, sagt Hahn. Was spricht dafür? Zum einen ist die Hirtenschaufel umringt von Füllhörnen gleich zweimal zu sehen, welche ein Hinweis auf die Wollweber sind. Zum anderen war es eine äußerst kostspielige Angelegenheit, eine solche Stuckbalkendecke anfertigen zu lassen. Neben der Arbeit ist wohl auch das Material besonders teuer gewesen. Denn für die Anmischung wurde neben Kalk, Sand und anderen Zuaten auch Rehhaar verwendet. Rehe waren zu dieser Zeit allerdings nur jagbares Wild des Adels und aus diesem Grund höchst kostbar. Neben dem künstlerischen und materiellen Wert, welchen das Kunstwerk auf so unterschiedliche Weise ausstrahlt, ist aber dennoch über dem mittleren Bild die schiefe Blumenvase zu sehen. Ein typisches Symbol aus dieser Epoche für Vergänglichkeit von Ruhm und Reichtum. „In dieser Zeit ist nichts zufällig abgebildet worden“, meint die Museumsleiterin. Wer sich die Stuckbalkendecke ansehen möchte, hat dazu immer zu den Öffnungszeiten des Kreismuseums die Gelegenheit. Diese sind immer dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags, sonn- und feiertags von 11 bis 18 Uhr (Winterpause bis 18. Januar 2019). Es stehen zwei Liegesessel bereit, die einen optimalen Blick auf das Gesamtkunstwerk erlauben. (Joëlle von Hagen)

Neues aus der Galerie

Die Rathaus-Galerie ist nach 23 Jahren endlich in einer Hand:

Was bereits seit Wochen als Gerücht durchs Städtchen zog, ist nun offiziell bestätigt: Die ILG hat den vorderen Teil, aus Sicht der Kölner Straße, von der Familie Allard erworben. Noch vor zwei Wochen wollte das Center-Managment auf Anfrage des SCHAUFENSTERs zum Verkauf keine Auskunft geben. Mit dem Verkauf gehen die 19 Wohnungen und 18 Geschäfte bis in Höhe des alten Kiosks an die ILG-Gruppe mit Sitz in München. „Wir haben uns schweren Herzens von der Rathaus-Galerie getrennt. Die ILG-Gruppe hat schon lange bei uns angefragt, aber nun war der Zeitpunkt für uns richtig. Niemand weiß, wie sich der Einzelhandel in Dormagen entwickelt. Dadurch, dass jetzt alles in einer Hand liegt, vereinfachen sich die Dinge wie Investitionen aber auch Abrechnungen“, erklärte Gerd Allard für die Familie. Die ILG verkündete den Kauf mit einer Pressemitteilung am vorigen Mittwoch. Darin heißt es unter anderem: „Durch die Transaktion wurden erstmals seit Eröffnung im Jahr 1995 beide Bauteile der Rathaus- Galerie Dormagen in der Hand eines einzelnen Eigentümers vereint. Dies ermöglicht die konsequente Positionierung der Immobilie im relevanten Einzugsgebiet sowie ein ganzheitliches Refurbishment.Durch den Ankauf wird die gesamte Rathaus-Galerie durch die ILG verwaltet.“ Beidem sogenannten geplanten Refurbishment- Konzept sollen eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität sowie die Optimierung des Antritts zur Fußgängerzone und des Mietermixes über beide Gebäudeteile erreicht werden. Zu den Ankermietern zählen C&A, H&M sowie Kult und Aldi. In der Vergangenheit hat sich einiges getan in der Galerie. So wurde beispielsweise das Glasdach über der großen Treppe repariert. Zudem wird die Klimaanlage erneuert. Schlechte Nachrichten gab es hingegen für den einen oder anderen Mieter. Sie erhielten offenbar keine Verlängerung ihrer Mietverträge. Hintergrund ist offenbar der Trend, dass nur noch große Ladenlokale gefragt sind. Offiziell will sich kein Mieter dazu äußern. Auch soll das gastronomische Konzept erweitert werden. Dafür spricht das Ziel der ILG, die Aufenthaltsqualität verbessern zu wollen. (Andrea Lemke)

Hintergrund: Das Objekt wurde ursprünglich durch die zwei Bauherren SASS Rathaus-Galerie Dormagen GmbH &Co. KG und Walter Allard in zwei Bauabschnitten A und B gemeinsam entwickelt und 1995 fertiggestellt. Die ILG-Gruppe hatte 2017 den Bauteil A mit einer Mietfläche von 11.150 Quadratmetern erworben. Der neu erworbene Bauteil hat rund 2.425 Quadratmeter Mietfläche.

Doppeletat mit Plus

Etwa fünf Stunden dauerten die eigentlichen Haushaltsberatungen des städtischen Hauptausschusses zum Doppeletat der Kommune für 2019/20. Aufgrund erhöhter Schlüsselzuweisungen durch das Land, wegen Erstattungen aus dem Einheitslastengesetz und angesichts der sinkenden Kreisumlage hatte das Zahlenwerk schon zu Beginn deutlich erfreulicher ausgesehen als bei der Einbringung des Haushaltsentwurfs. Das positive Gesamtbild wurde auch durch die einzelnen Beschlüsse in der Beratung des Hauptausschusses nicht signifikant geschmälert. So steht am Ende für den Kernhaushalt der Stadt inklusive Defizitabdeckung für den städtischen Eigenbetrieb (Gebäudewirtschaft) eine Haushaltssatzung, die für das Jahr 2019 mit einem Überschuss von rund 2,5 Millionen Euro und für das Jahr 2020 mit einem Überschuss von mehr als 3,5 Millionen Euro endet. Damit soll die allgemeine Rücklage aufgefüllt werden.Außerdem soll das Volumen der Kassenkredite zur Abdeckung der kurzfristigen Liquidität der Stadt, das derzeit bei etwa 68 Millionen Euro liegt, heruntergefahren werden. Bei der Abstimmung über die Satzung votierten die Fraktionen von CDU, SPD und Piraten/Die Linke dagegen. Bei Enthaltungen von FDP und Grünen gab es Gegenstimmen vom Zentrum und von EHfD/FDB. Hinweis: Bei der Einbringung des Doppelhaushaltes in den Stadtrat im September hatte Kämmerin Tanja Gaspers für 2019 ein Plus von knapp 120.000 Euro und 2020 ein Minus von knapp 964.000 Euro etatisiert. (Oliver Baum)

Baugenehmigung ist da

92 neue Wohneinheiten an der Helbüchel- und Friedrich-Ebert-Straße: Die Baugenossenschaft Dormagen eG startet die erste Bauphase ihres anspruchsvollen Projektes „Höfe am alten Wochenmarkt“. Bürgermeister Erik Lierenfeld ließ es sich nicht nehmen, dem Vorstand die Baugenehmigung persönlich zu überreichen und so die Bedeutung der zentral gelegenen Wohnungen für die Stadt zu betonen. Die Baugenossenschaft hatte bereits im Jahr 2014 breite Zustimmung von Behörden und Politik für das Neubauvorhaben erhalten. Doch bevor die neuen Häuser genehmigt werden konnten, musste die Stadt in eigener Sache ein Seveso-Gutachten erstellen lassen. Darin wurde detailliert festgelegt, ob und welche Liegenschaften in Dormagen besondere Schutzmaßnahmen hinsichtlich des nahen Chemparks einhalten müssen. Erst als feststand, dass der Neubau der Baugenossenschaft nicht im sogenannten Achtungsbereich lag, konnte der Bauantrag gestellt und die Baugenehmigung erteilt werden. Die „Höfe am alten Wochenmarkt“ entstehen auf Grundstücken an der Friedrich-Ebertund der Helbüchelstraße. Dort entstehen barrierearme Wohnungen und Stadthäuser sowie zwei betreute Wohngruppen. Das Bauprojekt zeichnet sich besonders durch Barrierefreiheit und neue Wohnformen aus. Zudem entstehen oberirdische PKW-Stellplätze in ausreichender Zahl. „Die Nachfrage ist bereits gigantisch“, unterstreicht VorstandsmitgliedAxel Tomahogh-Seeth. „Unser Konzept geht auf. Wir wollen auch körperlich beeinträchtigten Menschen hochwertigen Wohnraum in City-Nähe bieten, denn hier sind die Wege kurz und die Nahversorgung ist optimal.“ „Mit diesem Projekt entsteht innenstadtnah mehr Wohnraum für unsere Bürger. Mehr Wohnraum zu schaffen bleibt ein stadtteilübergreifendes Ziel, weil der Bedarf überall weiter steigt. Dieses Projekt ist deshalb für die Stadt ein wichtiger Meilenstein“, sagt Lierenfeld. Gestartet wird mit Bauabschnitt eins an der Friedrich-

Bürgermeister Erik Lierenfeld (Mitte) überreichte an die Vorstände Martin Klemmer (2.v.l.) und Axel Tomahogh-Seeth (2.v.r.)
sowie an die Architekten Markus Schmale (l.) und Michael Müller (r.) die Baugenehmigung. Foto: Stadt

Ebert-Straße. -sf/ale

Versorgungsengpässe

Rotes Flatterband oder Schilder mit der Aufschrift „Außer Betrieb“ sind zurzeit kein seltenes Bild an den Tankstellen. Grund: Diese Zapfsäulen sind leer. Der immer noch niedrige Wasserstand des Rheins sorgt für Engpässe bei Benzin und Heizöl. Und das wiederum führt zu erhöhten Sprit-Preisen. Grund ist die bereits seit Juni/Juli eingeschränkte Schifffahrt auf dem Rhein aufgrund von Niedrigwasser. Der Rhein liegt sozusagen trocken. In den Tanklagern des Rheins kommt nicht genug Treibstoff an, weil die Transportschiffe nicht mit voller Ladung den Fluss befahren können. Eine Entspannung ist nicht in Sicht. Am vergangenen Mittwoch lag der Pegel bei Köln nur bei 81 Zentimeter, bei Düsseldorf sogar unter 50 Zentimeter. Der Rhein ist kurz davor, den bisher bekannten niedrigsten Wasserstand (Kölner Pegel) zu unterbieten. Am 29. September 2003 lag er, genau wie vorigen Mittwochmorgen, bei nur 81 Zentimeter. Auch 2003 gab es einen extrem heißen und langen Sommer. Die jetzige Lage führt bei Autofahrern zu Frust. Wenn sie das Glück haben, nicht an einer leeren Zapfsäule zu stehen, sind die Preise meist ungewohnt hoch. Für einen Liter Super mussten Autofahrer beispielsweise am vergangen Mittwochmorgen rund 1,54 Euro berappen. Laut ADAC war der Oktober der teuerste Tankmonat seit Jahren. „Die Preise am Rohölmarkt sind deutlich gesunken, was auch durch einen leicht gestiegenen Dollarkurs nicht ausgeglichen wurde – die erhoffte Entspannung an den Zapfsäulen blieb aus. Zwar gab es durch das Niedrigwasser an Rhein und Main punktuelle Lieferschwierigkeiten, dennoch: Der enorme bundesweite Preissprung der vergangenen Wochen ist deutlich übertrieben“, so der ADAC. Ähnlich sieht es auch Franz Scherbarth, Inhaber der Tankstelle in Nievenheim: „Der Rhein ist natürlich auch mitverantwortlich. Aber es liegt auch daran, dass es nicht genügend Kapazitäten gibt, um den Kraftstoff von A nach B zu bringen. Zudem haben viele Tankstellen keine großen Tanks, sodass sie ,just in time’ beliefert werden müssen. Wir haben das Glück, noch einen großen Tank zu haben. Engpässe haben wir daher wenige.“
Das Niedrigwasser hat aber auch Folgen für die Unternehmen im Chempark Dormagen. „Die Unternehmen haben Kapazitätsprobleme, denn die Produkte können nicht wie gewohnt auf dem Rhein verschifft werden. Die Situation verschärft sich durch die vermehrte Schifffahrt. Denn zurzeit können nur noch Schiffe mit deutlich weniger Tiefgang den Rhein befahren, sodass sie entsprechend nur minimal beladen werden können. Dies wiederum führt zu mehr Schiffen auf dem Rhein“, erklärt Mauritz Faenger-Montag, Pressesprecher von Currenta.⇥-ale
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Info: Den größten Anteil am Benzinpreis haben die Steuern. Heute liegt der Energie- beziehungsweise Mineralölsteuersatz für Benzin bei 65,4 Cent je Liter. Insgesamt entfallen beispielsweise bei einem Preis von 1,55 Euro je Liter rund 90 Cent auf Energiesteuer und Mehrwertsteuer, immerhin rund 58 Prozent des gesamten Preises. Mit den verbleibenden rund 65 Cent je Liter werden die eigentlichen Kosten für das Produkt (von der Rohölquelle bis zur Zapfsäule) und der Gewinn der Mineralölwirtschaft auf den verschiedenen Wertschöpfungsstufen abgedeckt. Ein weiteres entscheidendes Element ist der Marktmechanismus. Kraftstoffpreise sind Marktpreise. Letzten Endes entscheidet der Wettbewerb über die Höhe des konkreten Preises an der Tankstelle. Die Verbraucher können mit ihrem eigenen preisbewussten Tankverhalten sowohl den Wettbewerb zwischen den Anbietern auf dem Kraftstoffmarkt stärken als auch bares Geld sparen.-ADAC/ale

An vielen Tankstellen sind Zapfsäulen außer Betrieb, weil nicht genügend Sprit vorhanden ist.
Foto: Andrea Lemke