TSV steht an Spitze

Wer am Samstag, 24. August, nicht in die Halle gekommen ist, um sich das erste Spiel des TSV Bayer Dormagen in der neuen Zweitliga-Saison anzuschauen, der hat etwas verpasst. Die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic machte gegen den EHV Aue aus einem 18:18 (44. Minute) einen 35:25-Kantersieg – gleichbedeutend mit der Tabellenführung.

Letztes Ferienwochenende, hochsommerliches Wetter, Konkurrenz durch die Fußball-Bundesliga – Nur 1.052 Zuschauer hatten den Weg in das Sportcenter gefunden und wurden dafür mit einer ansprechenden Handballbegegnung belohnt, bei der sich die Hausherren in der letzten Viertelstunde in einen Rausch spielten. Bis dahin waren die Gäste aus dem Erzgebirge der erwartet unangenehme Auftaktgegner, der sich mindestens auf Augenhöhe befand, dabei allerdings auch von den beiden Schiedsrichtern Jan und Michael Lier tatkräftig unterstützt wurde. Zur Halbzeit hatte es leistungsgerecht 14:14 gestanden. Vor allem in der Abwehr hatte der TSV mit dem quirligen Rückraum des EHV so seine Probleme. Doch es sollten mit zunehmender Spieldauer nach der Pause immer weniger werden. Der Aufwand, den Aue für einen Torerfolg betreiben musste, wurde dafür immer größer. Die letzte Führung der Sachsen datierte aus der 39. Minute (18:17); Julian Köster (1) kassierte danach eine Zeitstrafe. Mit dem folgenden Überzahlspiel seiner Mannschaft war EHV-Trainer Stephan Swar gar nicht zufrieden: „Da hat auf einmal nichts mehr bei uns funktioniert. Die Abwehr hat jeden Zweikampf verloren, Dormagen hatte einfach den größeren Siegeswillen.“ Der TSV machte aus dem 17:18 ein 22:18 (45. Minute): Von dem Vier-Tore-Rückstand erholte Aue sich nicht mehr, zumal jetzt auch die Stimmung im Sportcenter frenetisch war.

Auf Linksaußen nahm Joshua Reuland den Konkurrenzkampf an und verwandelte alle sieben Torchancen. „Ich habe schon mal zwölf von 13 Würfen für Longerich getroffen, hatte aber noch nie eine Quote von 100 Prozent“, strahlte Reuland. Noch gefährlicher im Angriff präsentierte sich der bärenstarke Kreisläufer Carl Löfström mit acht Toren. Ihren Beitrag zu dem deutlichen Heimsieg leisteten auch die beiden Torhüter, Sven Bartmann (acht Paraden) und Janis Boieck (drei Paraden), der ab der 53. Minute im Spiel war. Am Sonntag, 1. September, tritt der TSV beim HSV Hamburg an, der am vergangenen Samstag mit 28:21 beim TuS Ferndorf auftrumpfte. „Das ist dann das Spitzenspiel in der Zweiten Liga“, lachte TSV-Trainer Dusko Bilanovic, der selber der Meinung war, dass der Erfolg „gegen eine starke Mannschaft aus Aue ein bisschen zu hoch ausgefallen ist.“ Er lässt sich von der Tabelle nicht blenden: „Wir stehen zwar an der Spitze, bleiben auf dem Boden.“ (Oliver Baum)

Saisonziel Platz zwölf

Beim Freundschaftsspiel des TSV Bayer Dormagen gegen den THW Kiel war das Sportcenter rappelvoll. Genauso wünschen es sich es Handballer auch für ihr erstes Heimspiel in der Zweiten Bundesliga am Samstag, 24. August. Foto: Sebastian Pototzki

Geschäftsführer Björn Barthel hofft laut Handballwoche darauf, dass sich der TSV Bayer Dormagen in der Saison 2019/20 schnell von der Abstiegszone absetzen wird. Als Saisonziel nannte er dort „mindestens Rang zwölf und damit die Qualifikation für den DHB-Pokal“. Wobei anzumerken ist, dass Detlev Zenk diese Zeilen für das Fachmagazin geschrieben hat. Er muss es wissen, schließlich ist er der Pressesprecher des heimischen Handball-Zweitligisten. Demnach wollen sich die Rheinländer nicht nur in der Liga etablieren, sondern „mittelfristig auch ans erste Tabellendrittel anklopfen“. Und damit weg vom Image des reinen Ausbildungsvereins.

Das soll mit einer „verstärkten“ Mischung aus jungen und alten Spieler gelingen. Das Durchschnittsalter für die Spielzeit, die am Samstag, 24. August, um 19.30 Uhr mit dem Heimspiel gegen den EHV Aue im Sportcenter am Höhenberg in Dormagen beginnt, liegt bei 23,3 Jahren. Das ist so alt noch nicht und so befinden sich einige Spieler im Kader, die erst in der vergangenen Saison das erste Mal Zweitligaluft geschnuppert haben. Drei der vier Neuzugänge für den Stammkader – Ante Grbavac, Jakub Sterba und André Meuser – haben bisher noch nie in der Zweiten Liga gespielt. Die beiden Ausländer spielen zum ersten Mal überhaupt in Deutschland. Lediglich Pascal Noll hat schon mal in der aktuellen Spielklasse gespielt – mit dem TSV Bayer Dormagen und mit der HG Saarlouis.

Doch das Saisonziel dürfte nicht zu hoch gesteckt sein. Der TSV beendete als Aufsteiger die Vorsaison auf Platz 13 und hielt dabei in der entscheidenden Phase dem sehr großen Druck stand, dass es gleich fünf Absteigermannschaften geben würde. Das sieht in der neuen Spielzeit etwas anders aus. Es wird zwei direkte Absteiger geben und der Drittletzte muss in die Relegation. Das wohl wichtigste Faustpfand der Dormagener: Mit Dusko Bilanovic hat der Verein endlich wieder einen Trainer, der nicht nur zum Training und zu den Spielen kommt, sondern der auch alle anderen Anforderungen erfüllt, die ein Coach in der Zweiten Handball-Bundesliga mitbringen muss. Dazu gehört auch, dass er mit seiner Frau zum 1. September dieses Jahres nach Zons umziehen wird. Ein weiterer Punkt ist, dass er regelmäßig in seinem Lieblingscafé, dem „Eiscafé Bellini“ in der Innenstadt, anzutreffen ist: „Da gibt es den leckersten Espresso.“ Die härteste Saisonvorbereitung, die es am Höhenberg seit langer Zeit gegeben hat, die kennen nun die Spieler. Dank Bilanovic. Der ließ seine Schützlinge in der ersten Woche der Saisonvorbereitung sogar ins Wasser der „Römer Therme“ steigen, um sich dort konditionell zu schinden. Die Flutwelle, die die am Beckenrand stehenden Schuhe und Rucksäcke nass machte und die auf der Nebenbahn bei den Morgenschwimmern für reichlich ungewohnte Gegenbewegung sorgte, steht sinnbildlich dafür, dass „die Jungs voll reingehauen haben“. Nach dem harten Trainingslager in Saarbrücken ging die Mannschaft so auf dem Zahnfleisch, dass sogar ein Testspiel abgesagt wurde.

Das lag aber weniger am Zahnfleisch, sondern mehr an der zeitweise dünnen Personaldecke: Eloy Morante Maldonado bei der U21-WM, Julian Köster bei der U19-WM, Ian und Patrick Hüter mit der US-Nationalmannschaft bei den Panamerikanischen Spielen in Peru und Heider Thomas beruflich noch bis zum Ende dieses Monats in Kanada. Dazu die eine oder andere alte oder auch neue Verletzung. Eine störungsfreie Vorbereitung im Hinblick darauf, wenigstens eine Woche mit dem kompletten Kader trainieren zu können, sieht anders aus. Doch das macht Bilanovic, der die Mannschaft im vergangenen Januar auf einem Abstiegsplatz übernahm und sie direkt aus der Abstiegszone herausführte, um nicht mehr wieder in diese abzurutschen, nicht bange. Er ist genau wie seine Spieler heiß auf die neue Spielzeit und wünscht sich, so hat er es im Interview mit dem Rheinischen Anzeiger schon gesagt, mindestens 1.500 Zuschauer pro Heimspiel im Sportcenter. Das soll wieder zur Festung werden. „Wir wollen jedes Spiel zuhause gewinnen“, so der Trainer. Dabei muss Bilanovic auf die beiden Top-Torschützen der vergangenen Saison verzichten: Lukas Stutzke (Rückraum links) spielt nun nur noch für den Bergischen HC in der Ersten Handballbundesliga. Dort läuft auch Rechtsaußen Tim Wieling auf, der beim TVB Stuttgart anheuerte. Für Stutzke wurde Ante Grbavac und für Wieling Jakub Sterba verpflichtet. Und Daniel Eggert, der auf Halbrechts nie wirklich am Höhenberg angekommen ist, ersetzt nun André Meuser. Zumindest auf dem Papier, also in der Kaderaufstellung. Wie beschrieb es Zenk in der Handballwoche mit Blick auf Stutzke so treffend: Sein Weggang könne nicht eins zu eins kompensiert werden, aber es könne eine „neue Gefährlichkeit des Dormagener Rückraums entstehen“. Bei aller Wertschätzung für den Rotschopf, der viel zu oft am Ende der Spieler war, der es richten sollte, er war kein echter Shooter. Dafür fehlte Stutzke das Vermögen, mit Anlauf aus dem Sprungwurf heraus einfache Tore über den Block hinweg aus acht, neun Metern Entfernung zu erzielen. Ob das Grbavac und Meuser im rauhen Alltag des Zweiten Liga können, wird sich noch zeigen. Doch Handball ist bekanntlich ein Teamsport. Und als Team hat der TSV sportlich vor allem in der Rückrunde der Vorsaison durchaus zu überzeugen gewusst. Oder anders: Mit dem teilweise neuen Personal im Rückraum wird es alternative Optionen in der Spielweise geben. Hoffentlich.

Hoffentlich stimmt auch das, was in der Handballwoche zum Etat des TSV für die neue Spielzeit zu lesen war: Der sei auf zwischen 900 und 950.000 € gesteigert worden. In der Vorsaison dürften es 100 bis 150.000 € weniger gewesen sein, um einmal im unbestimmten Zahlenraum zu bleiben. Fakt ist: Um den Kader mittelfristig tatsächlich in der Zweiten Liga in etwas höheren Regionen etablieren zu können, darf das noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein.

Dazu beitragen können aber auch die Fans, die Zuschauer: durch ihr Kommen, das den Kauf eines Tagestickets oder eine Dauerkarte erfordert, und durch ihr Anfeuern für die Mannschaft. In dieser Hinsicht hat es in der ersten Jahreshälfte eine spürbar positive Entwicklung gegeben. Die gilt es in dieser Saison fortzuführen. Also, auf in’s Sportcenter! Trainer und Mannschaft, die immer alles geben werden, was möglich ist, haben es auf jeden Fall verdient. (Oliver Baum)

„Baby-Begrüßungspaket“ vorgestellt

Frischgebackene Eltern sind nach der Geburt ihres Kinds meist nicht nur überglücklich, sondern haben auch eine ganze Menge Fragen. Aus diesem Grund verteilen Sozialarbeiter der Stadt Dormagen bereits seit 13 Jahren das „Baby-Begrüßungspaket“, das so schon zahlreichen jungen Familien eine große Unterstützung in den ersten Monaten mit ihrem Nachwuchs geboten hat. Innerhalb von zwei Jahren entwickelte die Stadt ihr Angebot nun weiter, sodass ab sofort ein neu konzipierter und gestalteter Inhalt des „Baby-Begrüßungspakets“  zur Verfügung steht. Neben Hinweisen zum Umgang mit Säuglingen hält es auch Gutscheine, Adressen von Ärzten, Betreuungsmöglichkeiten, Beratungsstellen und Finanzierungshilfen bereit. Auch eine Checkliste mit den wichtigsten ersten Schritten für Eltern sind darin enthalten.

„Unser Ziel ist es, möglichst alle Eltern darüber zu informieren, um was sie sich für ihre Kinder kümmern müssen“, erklärt Projekt-Koordinator Uwe Sandvoss vom Familienbüro der Stadt Dormagen. In der umfangreichen Broschüre sind die wichtigsten Kernsätze und Informationen enthalten – in Deutsch, acht weiteren Sprachen und Leichter Sprache.

Fachbereichsleiterin Martina Hermann-Biert (v.l.), Sozialarbeiterin Nadine Kays und Ulrike Schiefer, die für die Illustrationen verantwortlich zeichnet, sind vom neuen „Baby-Begrüßungspaket“ sehr überzeugt. Foto: jvh

Bisher wurde das „Baby-Begrüßungspaket“ sehr gut angenommen. Laut Sandvoss sind es zwischen 95 und 100 Prozent der Eltern, die an dem von der Stadt bereitgestellten Informationsangebot interessiert sind und es annehmen. Es seien beispielsweise Eltern, die ihr drittes oder viertes Kind erwarten, die das Paket ablehnen, da sie den Inhalt bereits kennen.

„Das ,Baby-Begrüßungspaket‘ ist das erste Glied unserer erfolgreichen Präventionskette im ,Dormagener Modell‘, das eine Begleitung von Familien von der Geburt des Kindes über die Kindertagesbetreuung und die Schule bis hin zum Start ins Berufslebens vorsieht“, sagt Martina Hermann-Biert, Leiterin des Fachbereichs Kinder, Jugend, Familien, Schule und Soziales. Die Stadt setzt mit frühen Hilfen auch darauf, dass Berührungsängste abgebaut werden: „Wer früh Kontakt zu unseren Mitarbeitern hatte, dem fällt es hoffentlich leichter, sich vertrauensvoll an sie zu wenden, wenn es Probleme gibt.“

Der neu gestaltete und von Stadt-Mitarbeiterin Ulrike Schiefer illustrierte, 92-seitige Ordner beinhaltet auch Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Kindergesundheit. „Wir wollten bei der Neuauflage stärker über Bilder vermitteln, wie Babys getragen, gewickelt und gestillt werden“, erläutert Sandvoss. „Ich denke, das ist uns ganz gut gelungen.“

Mit der Zusammenführung aller Bereiche rund um Familien und Kinder im städtischen Familienbüro hat die Stadt im vergangenen Jahr eine niederschwellige Anlaufstelle für Familien unter einem gemeinsamen Dach geschaffen. „Das Familienbüro ist die erste Anlaufstelle für Familien. Dank eines engen Netzwerks und vieler starker Partner aus dem Sozialbereich können wir in den allermeisten Fällen auch sofort weiterhelfen“, sagt Hermann-Biert.

Weitere Informationen gibt Sandvoss unter Tel. 02133/257-245 und per E-Mail an „uwe.sandvoss@stadt-dormagen.de“. (Joëlle von Hagen)

Schulranzen für die Erstklässler

Diese Ranzen, aufpoliert und mit hochwertigen Schulmaterialien bestückt, konnten jetzt bei der Tafel Dormagen verteilt werden. Die Aktion der FreiwilligenAgentur wurde maßgeblich von Covestro unterstützt. Foto: jvh

Schon in der nächsten Woche enden in Nordrhein-Westfalen die Sommerferien – und das Abenteuer Schule geht los. Im Rahmen des „Schulranzen“-Projekts der FreiwilligenAgentur Dormagen konnten sich einige Kinder jetzt ihre Erstausstattung in der Tafel Dormagen abholen. Denn der Schulstart ist mit Vorfreude, aber auch mit zusätzlichen Kosten verbunden. „Nicht jede Familie kann sich einen neuen Schulranz für sein Kind leisten. Der Inhalt kostet schätzungsweise 50 € pro Rucksack“, erklärt Dagmar Drossart von der FreiwilligenAgentur, und damit sei die Tasche noch nicht finanziert. Eine neue Tasche mit passendem Zubehör könne schon mal 220 € kosten.

Die FreiwilligenAgentur sammelte deshalb gebrauchte, noch funktionsfähige und gut erhaltene Grundschulranzen. Mithilfe von Spendengeldern konnten insgesamt 54 Schulranzen mit neuen hochwertigen Utensilien wie Mäppchen, Malkästen, Stiften, Scheren und Zeichenblöcken gefüllt werden. Zu den Unterstützern der Aktion gehörte auch Covestro mit einer Spende in Höhe von 2.150 €. Aber auch vielen Elterninitiativen, Fördervereinen, Martinskomitees und andere Spendern ist das Gelingen des Projektes zu verdanken.

„Der erste Schultag ist für jedes Kind ein besonderer Tag. Schließlich ist zu Beginn alles neu und aufregend“, sagt Thomas Freitag, Betriebsrat bei Covestro, bei der symbolischen Spendenübergabe in der Tafel. „Mit der richtigen Schulausrüstung wird am Anfang vieles leichter. Wir haben daher keine Sekunde lang gezögert, das Projekt finanziell zu unterstützen.“ Das bestätigt auch Dr. Daniel Koch. Der NRW-Standortleiter freut sich, den betroffenen Familien mit der Spende an die FreiwilligenAgentur unter die Arme greifen zu können. Dabei betonte er die Bedeutung der Stadt für Covestro: „Wir fühlen uns hier sehr wohl. Auch deshalb fördern wir Projekte, die sich positiv auf das Leben der Menschen vor Ort auswirken. Das Thema Bildung ist für uns dabei von zentraler Bedeutung. Wir setzen uns aktiv dafür ein, die Lernbedingungen rund um unseren Standort weiter zu verbessern.“

Covestro unterstützt seit seiner Gründung Projekte an seinen Standorten in NRW, die das gemeinsame Miteinander der Menschen in den Städten erleichtern („Brighter Places“). Mit seinem Engagement unterstreicht der Werkstoff-Spezialist, dass er ein verlässlicher Partner und ebenso guter Nachbar für die Kommunen an den Standorten ist. (Joëlle von Hagen)

Jubiläumsspiel gegen Kiel

Am Samstag, 10. August, feiert die Handball-Abteilung des TSV Bayer Dormagen ihr 70-jähriges Bestehen. Vor dem Spiel gegen Rekordmeister THW Kiel zeigen die B-Jugendmannschaften von TuSEM Essen, VfL Gummersbach, Bevo HC (Niederlande) und dem Gastgeber ihr Können im Sportcenter. Das Turnier beginnt um 11 Uhr, der Eintritt dazu ist frei. Die Siegerehrung nehmen die Trainer Filip Jicha (Kiel) und Dusko Bilanovic (TSV) gegen 15.45 Uhr vor. Vor dem Spiel gegen den aktuellen deutschen Pokalsieger wird Jocky Krapp, Abteilungsleiter Handball, einige ehemalige Gesichter des Dormagener Handballs vorstellen – unter anderem „Hexer“ Andreas Thiel. Das Jubiläumsspiel wird um 16.30 Uhr angepfiffen. Eine Stunde zuvor beginnt der offizielle Einlass. In der Halbzeit wird die C-Jugend des TSV Bayer für ihre erfolgreiche Saison 2018/19 geehrt. Nach dem Spiel dürfen sich die Fans auf Gespräche und Autogramme mit den Spielern der beiden Bundesliga-Mannschaften freuen. Nachdem der Zweitligist am vergangenen Sonntag den „Select-Cup“ in Langenfeld mit einem 28:24-Finalsieg über Zweitliga-Aufsteiger HSG Krefeld gewonnen hat, sprach meinDORMAGEN mit Bilanovic über den Stand der Dinge.

RA: Herr Bilanovic, wie ist denn die personelle Situation so mitten in der Saisonvorbereitung?
Dusko Bilanovic: Julian Köster ist bei der deutschen U19-Nationalmannschaft, die die Weltmeisterschaft in Mazedonien spielt. Ian und Patrick Hüter waren für das amerikanische Nationalteam für die Olympiaqualifikation im Einsatz. Sie kommen jetzt zurück, müssen sich aber noch akklimatisieren. Eloy Morante Maldonado hat von der U21-WM in Spanien einen Muskelfaserriss im Ellenbogen des Wurfarms mitgebracht. Er kann noch nicht wieder werfen. Dann gibt es ein paar Spieler, bei denen sind durch die hohe Belastung nicht völlig überstandene, kleinere Verletzungen aus der vergangenen Saison wieder akut geworden. Heider Thomas fehlt ja komplett, weil er beruflich bis Ende August im Ausland ist. Deshalb mussten wir auch das Testspiel gegen die Limburg Lions absagen. Die Personaldecke war einfach zu dünn. Ein paar Spieler kannten es nicht, dass sie tagsüber zwei mal trainieren und abends ein Testspiel machen. Da gehen einige auf dem Zahnfleisch. Das müssen wir aber auch, wenn wir uns verbessern wollen.

RA: Wie zufrieden sind Sie denn mit dem bisherigen Verlauf der Sommervorbereitung?
Bilanovic:
Ich bin insgesamt zufrieden. Die Mannschaft zieht auch unter hoher Belastung sehr gut mit. Die Jungs wollen, sind voll motiviert. Auch die personelle Lage wird sich nun weiter entspannen. Torhüter Janis Boieck hat mittlerweile die ersten Einheiten mit Ballwurf absolviert. Ich hoffe, dass wir ihn und Eloy Morante Maldonado am Samstag gegen Kiel einsetzen können.

RA: Was dürfen die Fans erwarten?
Bilanovic:
Wir freuen uns sehr auf das Spiel gegen Kiel. Das wird ein großes Event und ich hoffe, dass die Halle richtig voll wird. Das Spiel selber ist für uns ein echter Test für das danach anstehende Pokalwochenende in Göppingen. Zusammen mit unseren Fans wollen wir den 70. Geburtstag der Handballabteilung feiern. Nach dem Spiel findet die Teampräsentation statt, bei der nur Julian Köster fehlen wird. Es ist einfach toll, dass wir mit dem THW einen der ganz großen Vereine im deutschen Handball im Sportcenter begrüßen dürfen.

RA: Wie sieht Ihre Einschätzung für das dann folgende Pokalwochenende aus?
Bilanovic:
Das ist dann unser letzter Härtetest, bevor es am Samstag, 24. August, um 19.30 Uhr in der Zweiten Liga mit dem Heimspiel gegen Aue losgeht. Gegen den Drittligisten Rhein Vikings erwarte ich einen klaren Sieg meiner Mannschaft. Am Sonntag dann gegen Göppingen werden wir ebenfalls alles geben, was möglich ist. Abschlachten lassen wir uns von dem Erstligisten auf keinen Fall.

RA: Ist ein Heimsieg im ersten Saisonspiel gegen Aue Pflicht?
Bilanovic:
Wir wollen jedes Spiel zuhause gewinnen, also auch das gegen Aue. Das Sportcenter soll in der neuen Saison wieder zu dem werden, was es früher mal war – eine Heimfestung des TSV Bayer. Dazu brauchen wir aber noch mehr Fans, die uns in der Halle unterstützen. Wir brauchen bei jedem Heimspiel so eine phantastische Stimmung wie in der Rückrunde gegen Hamburg. Mit dem Kauf jeder Dauerkarte und jedes Tagestickets helfen uns die Fans, damit wir mit den Einnahmen die Mannschaft weiter entwickeln können. In der Rückrunde hatten wir in der Vorsaison einen Zuschauerschnitt von 1.335 (Quelle: Handballwoche). Ich wünsche mir, dass wir uns dauerhaft auf mindestens 1.500 Zuschauer steigern. (Oliver Baum)

Zum Foto auf der Startseite: Eine Konditionseinheit in der ersten Woche der Saisonvorbereitung absolvierten die Spieler von Trainer Dusko Bilanovic an einem Vormittag in der Römer Therme. Am Ende sprang der Coach selber auch ins Wasser und schwamm mit seinen Jungs immerhin sechs Bahnen. (Foto: Oliver Baum)

Wassermelonen für guten Zweck

Auf dem Wochenmarkt vor dem Historischen Rathaus in der Dormagener Innenstadt verschenken die Landwirte Jürgen und Simon Klein am Freitag, 2. August, rund 1.200 Wassermelonen. Im Gegenzug bitten die Initiatoren um Spenden für den guten Zweck. Die Spenden kommen der Tafel Dormagen und der Bürgerstiftung Dormagen zu Gute. Die Landwirte sind nach einer Großbestellung durch einen Einzelhändler auf den Melonen sitzen geblieben. „Die Schale weicht etwa fünf Prozent von der Norm ab“, erläutert Simon Klein. „Trotz der etwas helleren Schale ist die regionale Wassermelone aber geschmacklich einwandfrei. Sie ist sehr saftig, nicht so süß und auch nicht mehlig“, so der Landwirt weiter. Für Bürgermeister Erik Lierenfeld zeigt die Aktion, dass der Zusammenhalt in der Dormagener Bürgerschaft stimmt: „Ich finde es toll, dass Simon Klein so spontan Einsatz für den guten Zweck zeigt.“ Die Wassermelonen werden auf dem Wochenmarkt am Historischen Rathaus ab 8 Uhr verschenkt – solange der Vorrat reicht. Alle, die es am Freitag nicht auf den Markt schaffen, haben während der nächsten 14 Tage die Möglichkeit, die Melonen beim Goldberger Hof  zu kaufen. An den nächsten Wochenenden können die Kunden die Melonen dort selber ernten oder am Gemüsestand zum vergünstigten Preis von 1 Euro für das Kilo erstehen. (eb/-oli)

Testspiel abgesagt

Am Mittwoch, 24. Juli, sind die Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen in ihr fünftägiges Trainingslager in die Hermann-Neuberger-Sportschule aufgebrochen. Vor der Abfahrt ins 280 Kilometer entfernte Saarbrücken stand für die Spieler von Trainer Dusko Bilanovic noch eine schweißtreibende Lauf- und Krafteinheit auf dem Programm. Danach stärkte sich das Team beim gemeinsamen Mittagessen im Ristorante „Paparazzi“ am Rathausvorplatz. Gleich nach der Ankunft in Saarbrücken stand das erste Hallentraining auf dem Programm. Insgesamt neun Einheiten hatten Bilanovic und Co-Trainer Peer Pütz für das fünftägige Trainingslager angesetzt. Zusätzlich bestritten die ersatzgeschwächten „Wiesel“ am Freitagabend, 26. Juli, ein Testspiel gegen den Süd-Drittligisten TuS Dansenberg. Der Zweitligist gewann mit 31:22 (Halbzeit 17:12). Bester TSV-Torschütze in einer munteren Partie war Pascal Noll mit sechs Treffern. Erst mit einem 6:1-Lauf mitten in der zweiten Halbzeit sorgte der Zweitligist bis zum 27:17 (50. Minute) für die endgültige Entscheidung. Neben den Nationalspielern Eloy Morante Maldonado (bei der U21-WM in Spanien, wo das deutsche Team Neunter wurde; Maldonado spielte wegen einer Ellenbogenzerrung seit der Vorrunde nicht mehr mit), Ian und Patrick Hüter (mit dem Team USA unterwegs), Sven Eberlein (ärztliche Vorsichtsmaßnahme), Matija Mircic (Bänderdehnung) und Heider Thomas (beruflich im Ausland), die im Trainingslager fehlen, kamen im Spiel gegen den Dansenberg Janis Boieck (Aufbautraining) und Joshua Reuland (geschont) nicht zum Einsatz. Benni Richter trat aus einer Vorsichtsmaßnahme nur zu fünf Siebenmetern an und verwandelte diese alle sicher. Der Trainer nach dem Spiel: „Es war ein guter Test. Der Fokus lag heute auf der Abwehrarbeit und hier konnte ich einige Fortschritte erkennen. Mit der Einsatzbereitschaft bin ich sehr zufrieden. Es ist auch gut für die Jungs, dass sich alle Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnten.“ Am vergangenen Samstag stand der Einstandsabend an, um die neuen Spieler „offiziell“ ins Team aufzunehmen. Bilanovic zog nach dem Trainingslager insgesamt ein positives Fazit: „Die Spieler sind bis zum Maximum gegangen und haben 100 Prozent gegeben.“ Auch die phasenweise tropischen Temperaturen taten dem Arbeitseifer seiner Schützlinge keinen Abbruch. Den Fokus legte der Coach auf Schnelligkeit und Schnellkraft, gemischt mit handballerischen Sequenzen: Kooperation zwischen Rückraum- und Außenspieler, Verbesserung der Abwehrarbeit im Innenblock.

Nach der Rückkehr aus dem Saarland bekamen die Spieler erst einmal zwei Tage frei, um sich zu regenerieren und kleinere Blessuren auszukurieren. Aufgrund der aktuell dünnen Personaldecke wurde das für Mittwochabend, 31. Juli, im Sportcenter geplante Testspiel gegen die Limburg Lions abgesagt. Somit ist das Team erst wieder am kommenden Wochenende beim Turnier der SG Langenfeld unter Wettkampfbedingungen im Einsatz. Im Sportcenter geht es am nächsten Mittwoch, 7. August, um 18.30 Uhr mit dem nächsten Testspiel gegen den Verein SK Hawks aus Südkorea weiter. (Oliver Baum)