Im Rhein-Kreis Neuss ist – Stand Sonntagnachmittag, 14. Juni – bei 25 Personen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Kreisweit sind 710 Personen bereits wieder von der Infektion genesen. Von den aktuell mit dem SARS-Cov-2 Infizierten wohnen acht in Neuss, sechs in Grevenbroich, jeweils vier in Jüchen und Meerbusch, zwei in Dormagen und eine Person in Korschenbroich. Insgesamt wurden im Kreisgebiet somit 755 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt. Der Wert der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner liegt in den vergangenen sieben Tagen bei 2,9. Sollte dieser 50 erreichen, müssten wieder verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus getroffen werden. Insgesamt 4.045 Personen konnten bereits wieder aus der Quarantäne entlassen werden, da sie nach Ablauf der 14-tägigen Inkubationszeit keine Krankheitssymptome zeigten. Aktuell sind noch 123 Personen als begründete Verdachtsfälle in Quarantäne. (md/-oli)
Autor: Oliver Baum
Weitere Lockerungen ab Montag
Ab Montag, 15. Juni, treten in Nordrhein-Westfalen weitere Anpassungen der Corona-Schutzmaßnahmen in Kraft. Die Änderungen betreffen neben Erleichterungen für die flächenmäßige Zutrittsbegrenzung im Handel unter anderem Veranstaltungen und Versammlungen mit mehr als 100 Zuschauern, die unter Auflagen insbesondere zur Rückverfolgung der Teilnehmer wieder möglich sind. Auch private Feste aus besonderen Anlässen wie beispielsweise Jubiläen, Hochzeits-, Tauf-, Geburtstags- oder Abschlussfeiern können mit maximal 50 Teilnehmern unter Auflagen zur Rückverfolgung und Hygiene- und Schutzvorkehrungen wieder stattfinden. Zudem können Bars sowie Wellnesseinrichtungen und Erlebnisbäder ihren Betrieb unter Auflagen wiederaufnehmen. „In Kraft bleiben allerdings die grundsätzlichen Regelungen zur Kontaktbeschränkung im öffentlichen Raum und die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in bestimmten Bereichen mit Publikums- und Kundenverkehr“, betonte Bürgermeister Erik Lierenfeld. Auch Großveranstaltungen bleiben bis mindestens zum 31. August 2020 untersagt.
Erleichterungen gelten indes für den Kontaktsport. Die Ausübung von nicht-kontaktfreien Sportarten ist ab Montag auch in geschlossenen Räumen für Gruppen bis zu zehn Personen, im Freien für Gruppen bis zu 30 Personen wieder zulässig. Sportwettbewerbe im Breiten- und Freizeitsport können unter Auflagen auch in Hallen wieder stattfinden. „Die weiterhin positive Entwicklung des Infektionsgeschehens in NRW macht diese weiteren Lockerungen möglich“, erklärte der Verwaltungschef. Die Zahl der Neuinfektionen ist seit den ersten Öffnungen am 20. April um mehr als 75 Prozent zurückgegangen. „Diesen Trend zu verstetigen, ist unsere gemeinsame Aufgabe“, sagte Lierenfeld. Die Änderungen im Einzelnen:
Veranstaltungen
Veranstaltungen und Versammlungen mit bis zu 100 Personen sind unter Auflagen zu Abstands- und Schutzvorkehrungen erlaubt. Hier gelten Regelungen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts, zur Gewährleistung eines Mindestabstands von 1,5 Metern sowie zur Rückverfolgbarkeit der Zuschauer und Teilnehmer. Für Veranstaltungen mit mehr als 100 Zuschauern gelten erweitere Anforderungen. Diese sind nur in Abstimmung mit der entsprechenden Gesundheitsbehörde zulässig. Zudem bedürfen sie eines besonderen Hygiene- und Infektionsschutzkonzeptes. Bei Veranstaltungen mit festen Sitzplätzen kann bei Erstellung von Sitzplänen und Sicherstellung der Rückverfolgung der Teilnehmer die Abstandsregelung von 1,5 Meter entfallen. Das gilt auch für außerschulische Bildungsangebote oder kulturelle Veranstaltungen, wenn feste Sitzplätze gegeben sind. Die Vorgaben zur Rückverfolgbarkeit sehen die Erfassung der Daten der Teilnehmer sowie die Erstellung eines Sitzplans vor, der erfasst, wo welche anwesende Person gegessen hat. Große Festveranstaltungen wie Volksfeste, Stadt-, Dorf- und Straßenfeste, Schützen- und Weinfeste oder ähnliche Festveranstaltungen bleiben weiterhin bis mindestens zum 31. August 2020 untersagt. Das gilt auch für Musikfeste, Festivals und ähnliche Kulturveranstaltungen sowie Sportfeste.
Private Festveranstaltungen
Veranstaltungen mit vornehmlich geselligem Charakter bleiben weiterhin untersagt. Ausnahmen gelten für Feste aus herausragendem Anlass wie Jubiläen, Hochzeits-, Tauf-, Geburtstags- oder Abschlussfeiern, die unter Auflagen wieder stattfinden können. Diese Festveranstaltungen sind mit höchstens 50 Teilnehmern möglich, wenn Hygieneregeln beachtet werden und die Teilnehmer im Sinne einer Rückverfolgung erfasst sind. Unter diesen Voraussetzungen kann etwa bei standesamtlichen Trauungen oder dem Zusammenkommen nach einer Beerdigung auf das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung verzichtet werden. Diese Feiern können in abgetrennten Räumlichkeiten auch in gastronomischen Einrichtungen und Hotels wieder stattfinden.
Handel, Museen und Gastronomie
Erleichterungen gelten ab 15. Juni auch für die flächenmäßige Zutrittsbegrenzung im Handel. Diese wird von einer Person pro zehn Quadratmeter auf eine Person pro sieben Quadratmeter der Verkaufsfläche des Ladengeschäfts erweitert. Dies gilt auch für die Besucherbegrenzungen in Museen und Ausstellungen sowie in Zoos und Tierparks. Bars können nach den für die übrige Gastronomie geltenden Maßgaben für Hygiene- und Infektionsschutzstandards ihren Betrieb wiederaufnehmen. Clubs und Diskotheken bleiben hingegen weiterhin geschlossen. Auch Prostitutionstätten, Bordellen und ähnlichen Einrichtungen bleibt der Betrieb weiterhin untersagt.
Erholungs- und Freizeiteinrichtungen
Das Gillen ist auf öffentlichen Plätzen oder Anlagen ab 15. Juni wieder möglich. Floh- und Trödelmärkte können unter Auflagen eines besonderes Hygiene- und Infektionsschutzkonzepts stattfinden. Auch vorübergehende Freizeitparks aus einer Mehrzahl von Schaustellerbetrieben können unter Auflagen eines besonderes Hygiene- und Infektionsschutzkonzepts und in Abstimmung mit den zuständigen Behörden zugelassen werden. Wellnesseinrichtungen und Saunabetriebe können ihren Betrieb unter Auflagen der Hygiene- und Infektionsschutzstandards wiederaufnehmen. Dasselbe gilt für Erlebnis- und Spaßbäder. Die Nutzungsbegrenzung auf Bahnenschwimmbecken entfällt.
Sport
Die Ausübung von nicht-kontaktfreien Sportarten ist ab Montag auch in geschlossenen Räumen für Gruppen bis zu zehn Personen, Verwandte in gerader Linie oder Angehörige von zwei Haushalten wieder möglich. Im Freien kann Kontaktsport in Gruppen bis zu 30 Personen stattfinden. In beiden Fällen muss eine Rückverfolgbarkeit der Teilnehmer durch Datenerfassung sichergestellt werden. Auch Wettbewerbe im Breiten- und Freizeitsport sind unter Einhaltung eines Hygiene- und Infektionsschutzkonzepts auch in geschlossenen Räumen und Hallen wieder zulässig. (md/-oli)
Nur noch 32 Infizierte kreisweit
Im Rhein-Kreis Neuss ist – Stand Sonntagnachmittag, 7. Juni – bei 32 Personen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Kreisweit sind 690 Personen bereits wieder von der Infektion genesen. Von den aktuell mit dem SARS-Cov-2 Infizierten wohnen neun in Neuss, sieben in Dormagen, fünf in Grevenbroich, vier in Jüchen, jeweils drei in Kaarst und Meerbusch sowie eine Person in Korschenbroich. Unverändert sind bisher 20 Menschen kreisweit an den Folgen der Erkrankung – überwiegend Menschen mit Vorerkankungen – verstorben. Insgesamt wurden im Rhein-Kreis Neuss 742 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt. Der Wert der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt bei 2,4. Sollte dieser 50 erreichen, müssten wieder verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie getroffen werden. Insgesamt 3.979 Personen konnten bereits wieder aus der Quarantäne entlassen werden, da sie nach Ablauf der 14-tägigen Inkubationszeit keine Krankheitssymptome zeigten. Aktuell sind noch 113 Personen als begründete Verdachtsfälle in Quarantäne. (md/-oli)
99 Jahre Handballerfahrung
Saisonabbruch, Kurzarbeit, Ungewissheit über den Start der Spielzeit 2020/21 im September oder Oktober (mit oder ohne Zuschauer) – Auch die Handballer sind durch die Corona-Krise mächtig gebeutelt. Planungssicherheit gibt es derzeit kaum, dennoch haben die Verantwortlichen des Zweitligisten TSV Bayer Dormagen ihre Hausaufgaben gemacht. Die Kaderplanung ist abgeschlossen, Beginn der Saisonvorbereitung soll am 13. Juli sein. So konnten Trainer Dusko Bilanovic und das Mitglied des Kompetenzteams, Jojo Kurth, am Freitag vor Pfingsten in Ruhe ihren Geburtstag feiern. Der fällt auf den gleichen Tag und einen Tag später gab es für die beiden „Handball-Dinos“ (99 Jahre geballte Erfahrung) auch die Gelegenheit, um mit einem Glas Sekt anzustoßen.
Dabei lohnt sich auch noch mal ein Blick zurück auf die Spielzeit 2019/20, die der TSV auf dem zehnten Tabellenplatz abschloss. Wobei sich Bilanovic sicher ist: „Aus den zehn fehlenden Spielen, darunter sechs Heimspiele, hätten wir so viele Punkte geholt, dass es am Ende ein einstelliger Tabellenplatz geworden wäre.“ In der Heimtabelle landeten die „Wiesel“ auf dem siebten Rang, in der Auswärtstabelle war es Platz elf. Der Zuschauerschnitt lag bei 1.326. Mit einem Torverhältnis von 675:663 stellte die Bilanovic-Truppe den drittbesten Angriff der Liga hinter Essen und Coburg. Die Wurfquote lag bei 63,39 Prozent; auch das ist ligaweit Platz drei hinter Coburg und Essen. Bester Torjäger der Abbruchsaison war Linksaußen Joshua Reuland mit 107 Treffern (darunter 44 Siebenmeter; Erfolgsquote 80 Prozent). In der Torjägerliste (Schnitt pro Spiel) taucht der Linksaußen aber mit 4,5 erst auf Platz 16 auf. Auf Rang 18 folgt Ante Grbavac mit 103 Treffern (14 Siebenmeter; Quote 70 Prozent) und einem Wert von 4,3. Auf Platz eins in dieser Statistik rangiert Florian Billek (Coburg) mit 7,7 Toren pro Spiel. 177 sind es insgesamt (67 Siebenmeter; 81 Prozent). Bei den Technischen Fehler findet man den TSV erst in der unteren Tabellenhälfte. 162 davon bedeuten Rang 13. In dieser Kategorie war Ferndorf am besten, hatte nur 124 Technische Fehler. Schlusslicht ist auch hier die HSG Krefeld (205). Bei den Assists (Pässe, die zum Torerfolg führten) taucht auf Platz zwölf der erste Dormagener auf: Julian Köster brachte es auf 51 Torvorlagen. Den ersten Rang belegt Pontus Zettermann (Coburg) mit 93. Bei den geblockten Torwürfen taucht auf den ersten 14 Plätzen kein „TSVler“ auf. (Oliver Baum)
Nur noch sieben Fälle vor Ort
Im Rhein-Kreis Neuss ist – Stand Donnerstagnachmittag, 4. Juni – bei 42 Personen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Kreisweit sind 673 Personen schon wieder von der Infektion genesen. Von den aktuell Infizierten wohnen 14 in Neuss, sieben in Dormagen, jeweils sechs in Grevenbroich und Kaarst, fünf in Meerbusch, drei in Jüchen sowie eine Person in Korschenbroich. Insgesamt wurden im Rhein-Kreis Neuss somit 735 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt. Der Wert der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt bei 3,5. Sollte dieser 50 erreichen, müssten wieder verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie getroffen werden. Insgesamt 3.956 Personen konnten schon wieder aus der Quarantäne entlassen werden, da sie nach Ablauf der 14-tägigen Inkubationszeit keine Krankheitssymptome zeigten. Aktuell sind noch 111 Personen als begründete Verdachtsfälle auf Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes in Quarantäne gesetzt. (md/-oli)
Acht Infizierte in Dormagen
Im Rhein-Kreis Neuss ist Stand Montagnachmittag, 1. Juni, bei 47 Personen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Kreisweit sind 664 Personen bereits wieder von der Infektion genesen. Von den aktuell Infizierten wohnen 15 in Neuss, acht in Dormagen, sieben in Kaarst, sechs in Grevenbroich, fünf in Meerbusch, vier in Jüchen sowie zwei in Korschenbroich. Insgesamt wurden im Rhein-Kreis Neuss somit 731 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt. Der Wert der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt bei 5,3. Sollte dieser 50 erreichen, müssten wieder verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie getroffen werden. 3.923 Personen konnten bereits wieder aus der Quarantäne entlassen werden, da sie nach Ablauf der 14-tägigen Inkubationszeit keine Krankheitssymptome zeigten. Aktuell sind noch 143 Personen als begründete Verdachtsfälle in Quarantäne gesetzt. (md/-oli)
Spezialrezept für Crème brûlée
Wegen der großen Herausforderungen in der Hochphase der Corona-Krise hatte Erik Lierenfeld darum gebeten, seine Homestory als Kandidat für das Amt des Bürgermeisters – als Letzter der fünf Anwärter – später zu machen. Jetzt war es so weit und es gab leckeren Nachtisch.
Wer hätte das gedacht? Der passionierte Borussia Dortmund-Fan kocht regelmäßig („Meine Frau Daniela und ich versuchen uns immer abzuwechseln“) und ist für eine besondere Variante der Crème brûlée zuständig. Ich darf diese bei unserem Gespräch probieren und muss sagen: sehr lecker! Auch Einkaufen geht der amtierende Bürgermeister immer mal wieder selber. Überhaupt: „Sobald ich Zuhause bin, bin ich zu 100 Prozent der private Erik Lierenfeld.“ Davon, dass die Fußball-Bundesliga nun mit Geisterspielen weiter macht, hält der Familienmensch gar nichts: „Da geht es nur noch ums Geldverdienen. Ich wäre für einen Saisonabbruch gewesen.“ Zur Liebe in schwarz und gelb kam Lierenfeld durch einen seiner Brüder. Der feierte 1997 seinen Geburtstag, es lief das Champions League-Finale zwischen Dortmund und Juventus Turin, das Lars Ricken mit seinem Tor für den BVB entschied. Von da an war der heute 33-Jährige, der aber nur selten ins Stadion geht, infiziert.
Erich-Kästner-Grundschule, Realschule am Sportpark und Bettina-von-Arnim-Gymnasium – Nach dem Abitur zog es Lierenfeld in den öffentlichen Dienst. Ausbildung bei der Stadt Meerbusch mit dualem Studium, danach zum Rhein-Kreis Neuss, wo er am Ende Teamleiter im Jobcenter war. Seit dem 23. Juni 2014 ist das Mitglied einer Großfamilie mit vier Geschwistern sowie vielen Nichten und Neffen der Erste Bürger der Stadt Dormagen. Schon vorher hatte er sich zweimal um einen Kandidatur für den Landtag beworben (2010 und 2012), konnte sich aber parteiintern nicht durchsetzen. Zur Politik kam Lierenfeld schon zu Schulzeiten: „Ich wollte mit einem Freund aus dem SoWi-Unterricht eine eigene Partei gründen. Das war vor der Kommunalwahl 2004 aber zu knapp, wir hätten die notwendigen Unterstützerunterschriften nicht mehr rechtzeitig zusammen bekommen.“ Stattdessen befasste er sich mit den verschiedenen Wahlprogrammen der Parteien vor Ort und fühlte sich von dem der Sozialdemokraten am meisten angesprochen. Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität sind für Lierenfeld noch heute bestimmende Leitplanken. Besonders wichtig sei ihm, betont er, auch das Thema „Chancengleichheit für Kinder“. Nachbarin Hilde Jendrny hatte ihm einen Aufnahmeantrag für die SPD eingeworfen, am Wahlabend – Heinz Hilgers hatte sich bei der Bürgermeisterwahl gegen Reinhard Hauschild durchgesetzt – wurde ihm im „Brauhäuschen“ das Parteibuch überreicht. Von Hilgers persönlich, der gratulierte. Wichtiger als sein Wahlsieg sei, dass die Partei einen neuen, jungen Mitstreiter habe. Bei den Kommunalwahlen im Jahr 2009 zog Lierenfeld in den Dormagener Stadtrat ein, bis 2014 fungierte er zudem als zweiter stellvertretender Bürgermeister der Stadt. Von 2013 bis 2014 war er Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes.
Von einem „guten Elternhaus“ spricht Lierenfeld, von einer Großfamilie, bei der mittags beim Essen am Tisch auch immer noch ein paar Freunde dabei waren: „Da waren wir oft zu siebt oder zu acht. Meine Mutter hat immer reichlich gekocht und gerne alle Mann beköstigt. Das ist heute immer noch so, es gibt reichlich zu essen.“ Sein Vater war Chemielaborant im Chempark, seine Mutter zunächst Hausfrau, später dann Kassiererin. Im Jahr 2018 hat der Erste Bürger der Stadt selber eine Familie gegründet, wie er sagt. Er heiratete seine Daniala im Dezember standesamtlich, im März 2019 folgte die kirchliche Trauung. Zur Familie gehören stolze fünf Patenkinder, von denen eins in Indien lebt, also regelmäßig finanziell unterstützt wird. Die anderen vier sind realer Teil des Privatlebens des Bürgermeisters, drei mal familienintern, einmal als Verbindung zu seinem Freund Michael Dries und dessen Familie. Mit Dries verbinden Lierenfeld auch zahlreiche gemeinsame Jugendfreizeiten der evangelischen Kirchengemeinde, die vor allem in Italien, aber auch in Spanien und Kroatien stattfanden. Ein Leuchten in den Augen hat der 33-Jährige auch, wenn er über sein Hobby Theaterspielen berichtet. Sowohl an der Schule als auch im Galerie-Theater Zons war er aktiv. Aus Zeitgründen („Das Textlernen und die Proben sind schon sehr zeitintensiv.“) musste er passen, als sein Engagement in der Politik immer mehr zunahm. In seiner Kindheit hat Lierenfeld auch mal Handball gespielt. Da war ein Bruder sein Trainer: „Das war nicht die beste Konstellation.“ Zum Handball, zum TSV ins Sportcenter, geht er immer noch gerne. Ordner war er dort auch schon mal, im Fanclub hat er mitgetrommelt. Lierenfeld wie er leibt und lebt: ein Mensch, ein Bürgermeister zum Anfassen. Selten hat es einen so bürgernahen Verwaltungschef gegeben. Dabei halten ihn auch schwere Verletzungen wie sein Bandscheibenvorfall vor drei Jahren nicht ab. Nur eine Lehre hat Lierenfeld daraus gezogen: Das Holzhacken überlässt er nun immer Anderen. (Oliver Baum)