Am Freitag muss ein Sieg her

„Wir haben in 17 Spielen 16 Punkte geholt. Wenn wir dies wiederholen, reicht das zum Klassenerhalt“ – So wurde Trainer Julian Bauer auf handballwoche.de vor dem Rückrundenstart zitiert. Gegen den TuS Ferndorf folgte ein klarer Heimsieg (35:23), danach setzte es für den TSV Bayer Dormagen in der Zweiten Handball-Bundesliga vier Niederlagen in Folge. Am Freitag, 21. März, steht um 19 Uhr das wichtige Heimspiel gegen den Tabellenletzten aus Konstanz an. Die HSG hat nach der punktlosen Hinrunde mittlerweile vier Zähler geholt und steht damit in der Rückrundentabelle vor Dormagen (zwei Punkte). Angesichts von 14 Zählern Rückstand zum rettenden Ufer können die Gäste völlig befreit aufspielen, weil der Abstieg praktisch unvermeidbar ist. Die Gastgeber hingegen sind zum Siegen verdammt, wollen sie ihre Chance auf den Klassenerhalt erhalten.

Drei der vier TSV-Niederlagen fielen so deutlich aus, dass nun auch das Torverhaltnis mit -15 negativ ausfällt. In der Tabelle wurde das jüngste Team der Liga mit 18:26 Punkten auf den drittletzten Platz durchgereicht. Der Abstand auf den ersten Abstiegsrang, den der VfL Lübeck-Schwartau (17:27 Punkte; Torverhältnis -25; in der Rückrunde punktlos) als Vorletzter belegt, beträgt nur einen Zähler. Was neben diesen Fakten in der Tendenz erhebliche Sorgen bereitet: Der Auftritt bei TuSEM Essen war nicht nur aufgrund des Ergebnisses (27:34) durchweg ernüchternd. Die Gegner haben sich immer besser darauf eingestellt, wie sie das Tempospiel der Bauer-Truppe unterbinden können. Da wird vor allem Sören Steinhaus im Rückraum an die Kette gelegt, was schon die HSG Nordhorn am letzten Spieltag der Hinrunde in der zweiten Halbzeit im Sportcenter erfolgreich vorgemacht hat. Am Ende verlor der TSV unglücklich, aber nicht unverdient mit 27:28. In den sieben Partien seit Mitte Dezember ging Dormagen nur einmal als Sieger vom Spielfeld – gegen Ferndorf. Ist das Tempo raus, hat der TSV im aufgebauten Angriff ohne die nötige Durchschlagskraft große Schwierigkeiten. Versucht er es mit noch mehr Tempo, steigt die Fehlerquote noch mehr an. Hinzu kommen die Probleme am Siebenmeterpunkt, wo zu viel liegen gelassen wird. Die Dormagener werfen mittlerweile deutlich zu wenig Tore (unter 30; Hinrunde teilweise weit über 30), um etwas mitnehmen zu können. Und bei den eigenen Abwehrbemühungen fehlt es zunehmend an Kompaktheit und Aggressivität. Was wiederum den Torhüterleistungen nicht zuträglich ist. Insgesamt zeichnet sich eine Entwicklung ab, die auch in den Köpfen angekommen sein wird. Woher soll das Selbstbewusstsei auch kommen, das vor allem auswärts erforderlich wäre, um die dortige Schwäche (nur ein Sieg in Konstanz) endlich in den Griff zu bekommen?

Da helfen auch die ab und an phrasenhaft wirkenden Analysen des jungen Trainers nicht mehr, dem zudem der von ihm angekündigte Griff in die psychologische Trickkiste nach dem Ferndorf-Erfolg vor dem Spiel beim VfL Eintracht Hagen misslang. Es setzte mit 22:31 gegen einen Konkurrenten im Abstiegskampf die nächste Auswärtspleite. Eine weitere folgte beim HSC Coburg, wenn auch „nur“ mit 25:29. Doch am Ende sind keine Punkte eben keine Punkte. In dieser Lage noch davon zu sprechen, dass die Entwicklung der jungen Mannschaft stimmt, kann spätestens nach dem blutleeren Auftritt in Essen nicht mehr richtig sein.

Heimspiele des TSV, die mit Blick auf die Tabellenkonstellation als Pflichtsiege gelten, sind schon seit mehreren Jahrzehnten eine spezielle Nummer. Wenn es auf die Art und Weise nicht ankommt, dafür aber um so mehr darauf, zwei Zähler einzufahren, ist der Druck besonders groß. Sollten Spieler und Trainer dem gewachsen sein, darf der Heimerfolg gegen die Bodensee-Handballer kein Solitär werden. Sonst verliert Handball-Geschäftsführer Björn Barthel möglicherweise die Wette, dass der TSV den Klassenerhalt am 31. Spieltag sicher hat, wie er in einem Zeitungsinterview vor der Heimniederlage (26:35) gegen den Bergischen HC äußerte: „Insofern reicht mir der 16. Tabellenplatz.“ Auf dem steht Dormagen schon jetzt – nach 22 Spieltagen. (Oliver Baum)

Reifenrückgabe: Briefe gehen raus

Am 4. Februar berichtete meinDormagen über die Sicherstellung von rund 6.000 Autoreifen, die wegen des Verdachts auf Hehlerei auf dem Gelände von „Reifen Schemmel“ an der B9 beschlagnahmt worden waren. Nach aktuellem Stand der Polizei im Rhein-Kreis Neuss konnten bislang rund 715 Reifensätze noch nicht an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden. Die Rückgabe soll nun am 1. April von 8 bis 16 Uhr und am 3. April von 8 bis 20 Uhr erfolgen. Dazu wird jeder Reifenbesitzer von der Polizei angeschrieben. In dem Schreiben wird ein persönlicher Termin zur Abholung angeboten. Um einen störungsfreien Verlauf gewährleisten zu können, ist eine Rückgabe nur in dem jeweils vorgegebenen Zeitraum möglich. Bei Rückfragen werden Reifenbesitzer gebeten, sich unter Tel. 02131/300-21302 an das Kriminalkommissariat 25 in Dormagen zu wenden. „Bitte warten Sie vor Rückfragen zunächst das Anschreiben ab, das Sie in den nächsten Tagen erhalten“, so die Ordnungshüter. (-oli)

Rahmenprogramm zum Weltfrauentag

Jedes Jahr ist am 8. März der Weltfrauentag. Seit über 100 Jahren stehen an diesem Tag Frauenrechte und der Kampf gegen Geschlechterdiskriminierung im Vordergrund. Die Stadt Dormagen bietet aus diesem Anlass im März wieder ein vielfältiges Rahmenprogramm an.

Am Mittwoch, 12. März, findet in der Stadtbibliothek zum Auftakt die Versammlung unter dem Motto „Machtvolle Frauen“ statt. Eingeladen sind alle weiblichen, städtischen Beschäftigten mit jeweils einer weiteren Person als Begleitung. Vom 13. bis 26. März folgt am Marktplatz in der Innenstadt die öffentliche Ausstellung „Die Mütter des Grundgesetzes“ des Vereins „Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin“ (EAF). Diese können Interessierte während der regulären Öffnungszeiten besuchen. Dort wird gezeigt, was Frauen in den 50er Jahren alles bewegt haben, um den Grundstein für Gleichberechtigung in Deutschland zu legen. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dormagen, Anja Hain: „Seitdem hat sich viel bewegt. Gleichwohl wissen wir, dass es noch einiges zu tun gibt, bis wir die Gleichberechtigung wirklich erreicht haben.“ Im Bürgerhaus in Hackenbroich wird ein Weiberkrammarkt angeboten. Dieser findet am Sonntag, 23. März, von 10 bis 15 Uhr statt. Zudem gibt es am Mittwoch, 26. März, um 19 Uhr, eine Lesung zu den Themen „Körperwahrnehmung und Selbstakzeptanz“ mit der Autorin Tanja Peters in der Stadtbibliothek. (md/-oli)

Gnade im Gespräch

Die SPD Dormagen bietet am Mittwoch, 12. März, von 18 bis 19 Uhr die nächste offene Bürgersprechstunde an – diesmal mit Stadtrat Ruben Gnade. Ob Fragen zur Stadtentwicklung, Ideen zur Digitalisierung oder Anregungen für die Kultur in Dormagen – Als Mitglied im Planungs-, Digitalisierungs- und Kulturausschuss stellt sich Gnade dem Gespräch. Die Sprechstunde findet in der SPD-Geschäftsstelle, Kölner Straße 93 (Eingang in der Sparkassen-Passage, erste Etage), statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wer nicht persönlich vorbeikommen kann, erreicht Gnade in der Zeit auch unter Tel. 02133/979 96 88. (md/-oli)

„Wie verteidigen wir unsere Demokratie?“

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Hermann Gröhe lädt zum Dormagener Gespräch „Angriffe von allen Seiten – Wie verteidigen wir unsere Demokratie?“ für Freitag, 21. März, von 18.30 bis 20 Uhr in das Norbert-Gymnasium Knechtsteden ein. Die Konrad-Adenauer-Stiftung, Regionalbüro Rheinland, und Gröhe haben zwei herausragende Sicherheitsexperten gewinnen können: Dr. Felor Badenberg, Berliner Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz sowie ehemalige Vizepräsidentin des Bundesamtes für Verfassungsschutz, und Professor Dr. Mouhanad Khorchide, einer der führenden Experten für islamistische Radikalisierung, mit Lehrauftrag für Islamische Religionspädagogik an der Universität Münster. Der Verfassungsschutzbericht 2023 verzeichnete 39.433 extremistisch motivierte Straftaten. „Ein alarmierender Höchststand“, so Gröhe. Die Bedrohungen kommen demnach aus unterschiedlichen Richtungen: Rechtsextremismus, Linksextremismus, islamistischer Extremismus, Reichsbürgerbewegungen sowie Spionage, ausländische Einflussnahme und gezielte Desinformationskampagnen. Gröhe: „Besonders besorgniserregend ist der drastische Anstieg antisemitischer Straftaten nach dem brutalen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.“ So lädt der Neusser zu einem nicht leichten, aber sehr interessanten Themenabend ein. Anmeldungen online auf https://www.kas.de/de/web/rheinland/veranstaltungen. (-oli/md)

Falsche Handwerker

Am Montag, 3. März, ist eine Seniorin in der Dormagener Innenstadt Opfer von Trickbetrügern geworden. Nach aktuellem Stand der polizeilichen Ermittlungen erschien ein unbekannter Mann gegen 9 Uhr an der Tür der 82-Jährigen an der Carl-Duisberg-Straße. Er gab sich als Handwerker aus und erlangte unter einem Vorwand Zutritt zur Wohnung. Bald darauf erschien ein angeblicher Kollege, der mit der Seniorin in den Keller ging, während der erste Fremde unbeobachtet oben in der Wohnung verblieb. Gegen 9.15 Uhr verließen die Männer das Haus. Die Dormagenerin stelle später fest, dass Schmuck und Wertgegenstände fehlten. Einer der Tatverdächtigen wird als Mann mit südländischem Erscheinungsbild beschrieben, etwa 30 Jahre alt, mit dunklem Haar und Bart sowie einem auffälligen Kratzer über dem rechten Auge. Er soll blaue Arbeitskleidung getragen haben. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise. Das Kriminalkommissariat 12 nimmt sachdienliche Angaben unter Tel. 02131/3000 entgegen. (-oli/md)

Durch Kellerfenster rein

Zwischen Freitag, 28. Februar, 14 Uhr, und Sonntag, 2. März, 12.30 Uhr, gab es an der Koniferenstraße in Nievenheim einen Einbruch. Die Tatverdächtigen gelangten offenbar in das Gebäude, indem sie das Gitter eines Kellerfensters gewaltsam aus der Verankerung rissen. Die entstandene Schadenshöhe ist noch unklar. Hinweise an die Polizei unter Tel. 02131/300-0. (-oli/md)