28 Millionen für 29 Flachdächer

Zur Priorisierung des Sanierungsbedarfs bei den Flachdächern ist auf 29 Gebäuden der Stadt Dormagen bis zum Jahreswechsel 2023/24 eine Bestandsaufnahme durch zwei unabhängige Sachverständige erfolgt. Daraus ergeben sich Gesamtkosten von etwa 28 Millionen Euro (brutto; bei Sanierungsbeginn im zweites Quartal 2025). Für Sofortmaßnahmen werden circa 4,9 Millionen Euro eingepreist.

Die Anzahl der geprüften Liegenschaften ergab sich aus dem Alter der Dachabdichtungen, der Empfehlung zur Betrachtung durch den Bauunterhalt und der Auffälligkeit über das Ticketsystem des Eigenbetriebs Dormagen (ED). Nach der Prüfung durch die Gutachter wurden die Dächer in drei Kategorien eingestuft: langfristige Sanierung erforderlich (in mehr als fünf Jahren); mittelfristige Sanierung (muss in den nächsten fünf Jahre erfolgen) und kurzfristige Sanierung (Sofort-Maßnahme). In die mittelfristige Kategorie wurden fünf Liegenschaften eingeordnet, in die kurzfristige 24. Da aus statischen Gründen davon auszugehen ist, dass nicht auf allen Dächern ein erwünschtes Gründach errichtet werden kann, hat die Verwaltung dafür einen Anteil von 50 Prozent festgelegt. Gleiches gilt für die Installation von Photovoltaik-Anlagen.

Der ED hat die Dächer mit den dringendsten Sofortmaßnahmen für ein erstes Sanierungspaket gebündelt. Daür ergeben sich Kosten von circa 4,9 Millionen Euro (brutto). Die entsprechenden Mittel sind bereits im Wirtschaftsplanentwurf des ED für 2025 ff. enthalten. Die Dachfläche des Schulzentrums in Hackenbroich (Teil des Gymnasiums und Treppenhäuser) war zunächst für dieses erste Paket vorgesehen. Für das Schulzentrum mit Realschule und Leibniz-Gymnasium soll aufgrund weiterer erforderlicher Baumaßnahmen erst noch eine „Gesamtinstandhaltungsstrategie“ entwickelt werden. Daher befindet sich der Standort nicht mehr in dem aktuellen Sanierungsprogramm. Das besteht somit aus Dachflächen folgender Liegenschaften: Gohr, Friedenschule, Sporthalle und Umkleiden; Hackenbroich, gesamte OGS der Grundschule Burg inklusive beider „Schultürme“; Horrem (TopWest), Hauptwache der Feuerwehr, Hallen und Sozialtrakt; Horrem, Kindertagesstätte Rappelkiste, Dachfläche eins; Horrem, Sportanlage, Umkleiden und Hausmeisterwohnung; Nievenheim, Salvator-Grundschule, gesamtes Gebäude.

Bürgermeister Erik Lierenfeld erklärte dazu beim SPD-Herbstempfang in Broich auf Nachfrage unserer Redaktion, dass sich über einen langen Zeitraum an den städtischen Immobilien ein erheblicher Sanierungsstau gebildet habe. Der gehe teilweise auf die Zeiten seiner beiden Vorgänger zurück. Hinzu kämen geänderte gesetzliche Vorgaben, beispielsweise beim Brandschutz mit deutlich höheren Anforderungen als früher. Vor zwei Jahren hatte der Verwaltungschef in einem WDR-Fernsehbeitrag ausgeführt, er schätze den Sanierungsstau der Kommune für das ganz Stadtgebiet – also nicht nur für Kitas und Schulen, sondern bezogen auf die gesamte städtische Infrastruktur – auf etwa 250 Millionen Euro. Die Summe dürfte aktuell schon deutlich über 300 Millionen Euro liegen. (Oliver Baum)