Es ist seit Anfang Januar ein ständiges Diskussionsthema: die geänderte Abfuhrpraxis im Rahmen der Altpapierabholung durch die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN). Als Entsorgungspartner der Stadt nahm das Unternehmen dazu am Freitag, 8. Februar, erstmals in einer Presseinformation Stellung.
Erforderlich geworden sei die Umstellung (der RA berichtete) durch eine deutliche Zunahme an Verpackungsabfällen aus Papier, die zu immer größeren Abstellungen neben der grünen Tonne geführt hätten. „Diese mitunter sehr schweren und teils aufgeweichten Kartonagen stellen für unser Personal eine Gesundheitsgefährdung dar“, so die EGN. Als Arbeitgeber sei das Unternehmen im Rahmen seiner Vorsorgepflicht angehalten, jede vermeidbare Belastung der Mitarbeiter auszuschließen. Hierfür würden seitens der Berufsgenossenschaft Arbeitsmittel gefordert, die dem Stand der Technik entsprechen. Für die Erfassung von Altpapier stelle die Sammlung über Rolltonnen den Stand der Technik dar.
Ex-Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann hatte in einem zweiten Schreiben an Bürgermeister Erik Lierenfeld (der RA berichtete) argumentiert, dass die Sperrmüll- und Grünschnittsammlung ja auch problemlos möglich sei. Das müsse also auch für die Kartonage gelten, die neben der grünen Tonne steht, da diese leichter sei als schwere Äste und alte Möbel. Die EGN argumentiert dagegen: „Für die Sperrmüll- oder Grünschnittsammlung werden Fahrzeuge eingesetzt, die sich maßgeblich von Sammelfahrzeugen für die Leerung von Abfallgefäßen unterscheiden. Die Ladekante eines Sperrmüllfahrzeugs ist deutlich niedriger und die Einwurföffnung größer, so dass die mitunter sehr schweren und sperrigen Gegenstände möglichst gesundheitsschonend eingeladen werden können.“ Bei Sammelfahrzeugen für Abfallgefäße müssten die Ladegüter hingegen über Kopf in die schmale Ladeöffnung geworfen werden. In anderen Kommunen habe die Berufsgenossenschaft die manuelle Handhabung von Altpapier bereits ausdrücklich untersagt. So sei Anfang Januar die Bündelsammlung in der Stadt Mönchengladbach eingestellt worden.
Bereits bei den jüngsten Sammeltouren im Januar habe die EGN gemerkt, dass die Abfallgefäße deutlich voller zur Abholung bereitgestellt wurden, das „Danebenstellen“ von Kartons habe entsprechend abgenommen. Zudem sei die erste stationäre Sammlung über Container an zentralen Standorten an sechs Stellen im Stadtgebiet am Samstag, 2. Februar, „sehr gut angenommen“ worden. (-oli/eb)