Sportinternat öffnet sich

Um das Sportinternat auf dem „Campus Knechtsteden“ war es in den vergangenen Jahren in der öffentlichen Außenwahrnehmung recht ruhig geworden. Das lag sicherlich auch daran, dass die Verantwortlichen in Sachen „Pressearbeit“ eher restriktiv unterwegs waren. Das hat sich zum Beginn des zwölften Jahres im Internatsbetrieb (gleichbedeutend mit dem Beginn des Schuljahres 2019/20) grundlegend geändert: Im Rahmen eines Sommerfestes wurden nicht nur die Internatsbesucher und ihre Angehörigen, insbesondere die von den Neuzugängen, eingeladen, sondern auch die Medienvertreter. Internatsleiter Henning Heinrichs nutzte diese Plattform, um den Blick nach hinten, vor allem aber nach vorne zu richten. Drei der vier Säbelfechterinnen, die bei den Weltmeisterschaften der Juniorinnen die Silbermedaille geworden sind, haben eine Verbindung zu uns“, so Heinrichs. Gemeint sind damit Lisa Gette, Julika Funke und Larissa Eifler. Auch Weitspringer Samuel Claudy, der auf dem ersten Platz der euopäischen U18-Rangliste steht, und Zehnkämpfer Jan Ruhrmann (Siebter bei U23-Europameisterschaft) sind weitere Beispiele für erfolgreiche Knechtstedener Internatsschüler. Auch einige Nachwuchshandballteams des TSV Bayer Dormagen, die in den höchsten deutschen Spielklassen antreten, haben Internatsschüler im Kader. Darunter befindet sich auch Christian Wilhelm. Der 17-Jährige hat seine handballerische Heimat in Flensburg, die dortige SG ist amtierender zweifacher Deutscher Meister, und hat sich trotzdem dazu entschieden, ins Rheinland zu wechseln. Nun spielt er beim TSV in der A-Jugend-Bundesliga und will mit seiner Mannschaft in der Saison 2019/20 mindestens wieder in das Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft vorstoßen. Warum er nach Knechtsteden gekommen ist? „Die enge Kooperation zwischen dem Sportinternat und dem Norbert-Gymnasium, die ganz kurzen Wege und die besseren beruflichen Perspektiven nach Abitur und einem möglichen Studium“, erklärt Wilhelm (auf dem Foto auf der Startseite 2.v.r.; Foto: -oli). Insgesamt 36 Plätze hat das Sportinternat, 35 davon sind besetzt. „Einen Platz haben wir nach wirtschaftlicher Prüfung offen gelassen, da wir die Erfahrung gemacht haben, dass während des Schuljahres immer mal wieder ,Notanfragen’ kommen“, so Heinrichs. Neu in diesem Jahr, so der Internatsleiter: „Wir unterstützen jetzt auch alle Landeskaderathleten im Rhein-Kreis Neuss direkt, so dass viele junge Leistungssportler aus dem Kreisgebiet vom Sportinternat profitieren, ohne bei uns zu wohnen.“ Sportpsychiologiesche Sprechstunde, Ernährungsberatung, Vorträge und Workshops mit unterschiedlichen Fachschwerpunkten gehören zu den offenen Angeboten. Oder die Möglichkeit, die Hausaufgabenbetreuung und den Fahrservice zum Training zu nutzen. (Oliver Baum)